Wirtschaft wendet sich ab
CEOs fordern sofortigen Abgang von Donald Trump
Kann Donald Trump sich nach dem von ihm angezettelten Krawall im Kapitol überhaupt noch bis 20. Januar im Amt halten? Wenn es nach manchen Industrievertretern und Großinvestoren geht, nicht. Das Entsetzen geht quer durch die US-Wirtschaft.
Abgerückt: Hedgefondschef Bill Ackman, im Archivbild von November 2019 als Zuhörer einer Rede von Donald Trump vor dem Economic Club von New York, will den Präsidenten keine zwei Wochen mehr im Amt sehen
Foto: Andrew Harnik/ AP
Verbände und Firmenchefs in den USA fürchten angesichts des gewaltsamen Sturms von Trump-Anhängern auf das Kapitol in Washington um die Stabilität und Demokratie im Land. Am schärfsten fiel die Reaktion des Präsidenten des US-Industrieverbandes National Association of Manufacturers auf die Revolte am Mittwoch aus. Ihr Chef Jay Timmons, der jahrzehntelang für die Republikaner in Washington gearbeitet hatte, forderte ein Amtsenthebungsverfahren gegen Wahlverlierer Donald Trump (74) durch die noch amtierende republikanische Regierung. US-Präsident Trump habe "Gewalt angestachelt beim Versuch, an der Macht zu bleiben", erklärte er. Der Industrieverband vertritt 14.000 Unternehmen, darunter Exxon Mobil, Pfizer oder Toyota.
Timmons erklärte, alle gewählten Amtsträger, die Trump noch verteidigen, "verletzen ihren Eid auf die Verfassung und wenden sich von der Demokratie ab, zugunsten der Anarchie". Timmons machte einen konkreten Vorschlag zum weiteren Vorgehen: "Vizepräsident Mike Pence (61), der aus dem Kapitol evakuiert wurde, sollte ernsthaft erwägen, mit dem Kabinett zusammen den 25. Verfassungszusatz zu nutzen, um die Demokratie zu retten." Ähnlich äußerten sich selbst Wegbereiter Trumps aus der Republikanischen Partei wie der Lobbyist und frühere Gouverneur von New Jersey, Chris Christie (58): "Verantwortungsvolle Kabinettsmitglieder" sollten an die Erfüllung ihres Amtseids denken, sagte er dem Fernsehsender ABC. Trump habe "seinen Eid gebrochen und das amerikanische Volk betrogen".
Der 25. Verfassungszusatz regelt seit 1967, dass im Fall einer Amtsunfähigkeit des Präsidenten der Vizepräsident dessen Amt übernimmt. Falls der Präsident nicht in der Lage oder willens ist, seine eigene Amtsunfähigkeit zu erklären, kann der Vizepräsident dies auch mithilfe einer Mehrheit des Kabinetts oder eines anderen vom Kongress bestimmten Gremiums tun. So könnte sich Pence selbst an die Spitze des Staats setzen - bis zum 20. Januar, wenn die Amtsübergabe an den gewählten Präsidenten Joe Biden (78) vorgesehen ist.
Eine Alternative ist ein Amtsenthebungsverfahren aus dem Kongress, wie es die demokratische Abgeordnete Ilhan Omar (38) am Mittwoch bereits ankündigte. Ein solches Verfahren hatten die Demokraten wegen Machtmissbrauch in der Ukraine-Affäre bereits Ende 2019 angestoßen und mit ihrer Mehrheit im Repräsentantenhaus auch die Entlassung Donald Trumps beschlossen. Im Februar 2020 scheiterte der Vorstoß jedoch an den Republikanern, die damals noch den Senat dominierten.
Bill Ackman fordert Trumps Rücktritt
Auch Hedgefonds-Chef Bill Ackman (54) will Präsident Trump nun keine zwei Wochen mehr im Amt sehen. Über Twitter forderte er eine einfache Lösung: Trump solle umgehend von sich aus zurücktreten - und sich beim amerikanischen Volk entschuldigen. Bei Trumps Wahl 2016 hatte der Milliardär noch gejubelt, "wir haben jetzt einen Geschäftsmann als Präsident".
Mehrere prominente Firmenchefs äußerten sich in sozialen Netzwerken ebenfalls besorgt oder riefen dazu auf, die Spaltung in der Bevölkerung nach der US-Wahl zu überwinden - jedoch zumeist ohne den Schluss zu so direkten Konsequenzen. Der Business Roundtable, ein Zusammenschluss von Vorstandschefs, forderte von Trump und allen anderen Verantwortlichen, "das Chaos zu beenden und einen friedlichen Machtübergang zu erleichtern". Was sich in der Hauptstadt abgespielt habe, sei Ergebnis rechtswidriger Bestrebungen, legitime Ergebnisse einer demokratischen Wahl abzuschaffen. Die Botschaft wurde von mehreren CEOs persönlich verbreitet.
Foto: Shawn Thew / EPA-EFE / Shutterstock
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Washington: Sturm auf US-Kapitol
Trumps Großspender Steve Schwarzman "schockiert und entsetzt"
Apple-Chef Tim Cook (60) forderte, die Verantwortlichen des Aufruhrs müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Der Boss der Investmentbank JPMorgan Chase, Jamie Dimon (64), äußerte sich als einer der ersten mit dem Appell: "Unsere gewählten Vertreter sind dafür verantwortlich, zu einem Ende der Gewalt aufzurufen, die Wahlergebnisse zu akzeptieren und so wie in unserer Demokratie in hunderten von Jahren einen friedlichen Machtwechsel zu unterstützen."
Bestürzt äußerte sich auch der Vorstandschef von Blackstone Steve Schwarzman (73), ein Trump-Verbündeter und Großspender für dessen Wahlkampf. Der Aufruhr sei schrecklich und ein Affront gegen die demokratischen Werte der Amerikaner. "Ich bin schockiert und entsetzt über den Versuch dieses Mobs, unsere Verfassung zu untergraben", ergänzte er.
Foto: JOHANNES EISELE/ AFP
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Diese Milliardäre haben auf Biden gesetzt - und diese auf Trump
Die Chefin des Autobauers General Motors, Mary Barra (59), forderte auf Twitter dazu auf, das Land wieder zu versöhnen und seine Werte und Ideale wieder zu stärken.
Visa-Chef Alfred Kelly (62) nannte den Aufruhr vom Mittwoch in einem Schreiben an die Mitarbeiter "einen der Tiefpunkte in unserer 245-jährigen Geschichte als Nation".
Facebook-Chef Mark Zuckerberg(36) erklärte einem Sprecher zufolge, Trumps Videobotschaft zu den Ausschreitungen entfernt zu haben, weil diese Situation wie ein Notstand behandelt werden müsse. "Unsere politischen Führer müssen ein Beispiel geben und die Nation an erste Stelle setzen." An die Mitarbeiter von Facebook schrieb er, "diese Mobgewalt macht mich persönlich traurig".
Zuckerberg muss sich jedoch selbst auch der Kritik stellen, Facebook trage mit seiner laxen Haltung zur Weiterverbreitung der Botschaften Trumps Mitverantwortung. Manche gingen so weit, Zuckerberg und Twitter-Chef Jack Dorsey vorzuhalten, "an euren Händen klebt Blut". Die sozialen Netzwerke sperrten erstmals die Konten des Präsidenten, wenn auch nur vorübergehend.
Abgerückt: Hedgefondschef Bill Ackman, im Archivbild von November 2019 als Zuhörer einer Rede von Donald Trump vor dem Economic Club von New York, will den Präsidenten keine zwei Wochen mehr im Amt sehen
Der designierte Präsident Joe Biden äußert sich in einer Rede im Fernsehen zu den Gewaltausbrüchen im US-Kapitol.
Foto: Shawn Thew / EPA-EFE / Shutterstock
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Ein Trump-Anhänger sitzt am Schreibtisch der Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi.
Foto: Jim Lo Scalzo / EPA-EFE / Shutterstock
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Polizisten stehen mit gezogenen Waffen in der Nähe einer verbarrikadierten Tür, als Demonstranten versuchen, in die Kammer des Repräsentantenhauses im Kapitol einzubrechen.
Foto:
Andrew Harnik / dpa
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Menschen suchen Schutz auf der Tribüne des Repräsentantenhauses, während Demonstranten versuchen, in die Repräsentantenkammer einzudringen.
Foto: Andrew Harnik / dpa
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Bis kurz vor die Türen der Kongresskammer gelangten die Trump-Anhänger. Dabei wurde Rauch freigesetzt.
Foto: Saul Loeb / AFP
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Unterstützer von Donald Trump bedrängen Polizisten.
Foto: Saul Loeb / AFP
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Polizisten mit Waffen versuchen, die Randalierer am Eindringen in den Parlamentssaal zu hindern.
Foto: J. Scott Applewhite / AP
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Ein Trump-Anhänger zeigt Medienvertretern den Mittelfinger.
Foto: Shawn Thew / EPA-EFE / Shutterstock
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Trump-Anhänger protestieren in Washington. Zuvor hatte der Präsident sie zum Kapitol aufgefordert.
Foto: Jim Lo Scalzo / EPA-EFE / Shutterstock
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Unterstützer des abgewählten US-Präsidenten versuchen, die Barrikaden zu durchdringen.
Foto: Julio Cortez / AP
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Auch verkleidete Trump-Anhänger drangen ins Kapitol ein.
Foto: Saul Loeb / AFP
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Die Randalierer im Kapitol.
Foto: Jim Lo Scalzo / EPA-EFE / Shutterstock
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Trump-Anhänger versuchen am Kapitol durch eine Polizeiabsperrung zu brechen.
Foto: John Minchillo / dpa
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Die US-Nationalgarde kommt an und sichert gemeinsam mit der Polizei das Kapitol.
Foto: Michael Reynolds / EPA-EFE / Shutterstock
Der designierte Präsident Joe Biden äußert sich in einer Rede im Fernsehen zu den Gewaltausbrüchen im US-Kapitol.
Foto: Shawn Thew / EPA-EFE / Shutterstock
Ein Trump-Anhänger sitzt am Schreibtisch der Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi.
Foto: Jim Lo Scalzo / EPA-EFE / Shutterstock
Polizisten stehen mit gezogenen Waffen in der Nähe einer verbarrikadierten Tür, als Demonstranten versuchen, in die Kammer des Repräsentantenhauses im Kapitol einzubrechen.
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Andrew Harnik / dpa
Menschen suchen Schutz auf der Tribüne des Repräsentantenhauses, während Demonstranten versuchen, in die Repräsentantenkammer einzudringen.
Foto: Andrew Harnik / dpa
Bis kurz vor die Türen der Kongresskammer gelangten die Trump-Anhänger. Dabei wurde Rauch freigesetzt.
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Unterstützer von Donald Trump bedrängen Polizisten.
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Polizisten mit Waffen versuchen, die Randalierer am Eindringen in den Parlamentssaal zu hindern.
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Ein Trump-Anhänger zeigt Medienvertretern den Mittelfinger.
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Trump-Anhänger protestieren in Washington. Zuvor hatte der Präsident sie zum Kapitol aufgefordert.
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Unterstützer des abgewählten US-Präsidenten versuchen, die Barrikaden zu durchdringen.
Foto: Julio Cortez / AP
Auch verkleidete Trump-Anhänger drangen ins Kapitol ein.
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Die Randalierer im Kapitol.
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Trump-Anhänger versuchen am Kapitol durch eine Polizeiabsperrung zu brechen.
Foto: John Minchillo / dpa
Die US-Nationalgarde kommt an und sichert gemeinsam mit der Polizei das Kapitol.
18 BilderDiese Milliardäre haben auf Biden gesetzt - und diese auf Trump
1 / 18
Dass der US-Wahlkampf mit mehr als 14 Milliarden Dollar zum mit Abstand teuersten der Geschichte wurde, liegt an vielen Kleinspendern - aber auch an Leuten wie ihm: Mit seiner eigenen Bewerbung als US-Präsident ist Mike Bloomberg (78) krachend gescheitert. Mehr als eine Milliarde Dollar eigenen Vermögens hat der frühere New Yorker Bürgermeister und Gründer des gleichnamigen Finanzinformationsdienstes in den Sand gesetzt. Mindestens 100 Millionen Dollar zur Unterstützung des Parteifreunds Joe Biden (77) im Wackelstaat Florida sollten ein besseres Investment sein. Zuletzt überwies Bloomberg noch den Restbetrag von 18 Millionen Dollar an die Demokratische Partei und gab damit sein eigenes Politunternehmen auf.
Foto: JOHANNES EISELE/ AFP
2 / 18
Der frühere Silicon-Valley-Finanzier Tom Steyer (63) hat ebenfalls erfolglos selbst kandidiert und dafür fast 400 Millionen Dollar eingesetzt. Seit dem Sommer hat Steyer mit seiner Klimaschutz-Initiative einige Millionen-Spendengalas für Biden organisiert. Damit Biden als Präsident auch etwas bewegen kann, spendete Steyer zudem für demokratische Kandidaten, die den Republikanern die Mehrheit im Senat abnehmen können.
Foto: Mark Makela / REUTERS
3 / 18
Milliardäre passen nicht gut in die politische Agenda der Demokraten, und Biden warb auch nicht mit deren Unterstützung. Dennoch fand das Magazin "Forbes" 150 Milliardäre unter den Großspendern für Biden - gegenüber nur 108 für den milliardärsfreundlichen Trump. Gleich mehrfach tauchen Mitglieder der Hyatt-Hotelbesitzerfamilie Pritzker auf der Liste auf. J.B. Pritzker (55) ist als Gouverneur von Illinois der derzeit reichste politische Amtsträger in Amerika.
Foto: Ashlee Rezin/Chicago Sun-Times via AP
4 / 18
LinkedIn-Mitgründer Reid Hoffman (53) hat gut 100 Millionen Dollar für den Wahlkampf gespendet - den Großteil davon aber an der Demokratischen Partei vorbei. Hoffman stieg erst als Antwort auf Trumps Wahlsieg 2016 ins politische Geschäft ein, dann aber im Silicon-Valley-Stil mit radikaler Disruption. Sein "Innovationsfonds für den Widerstand" lenkt Geldströme nach eigenem Gutdünken dorthin, wo es am meisten bringen soll, um Trump zu schlagen. Im Swing State Wisconsin hat sich die lokale Partei der Hoffman-Mission verschrieben.
Foto: Phillip Faraone / AFP
5 / 18
Der langjährige Google-Chef Eric Schmidt (65) zählt zu den Großspendern von Hoffmans neuem, liberalen Netzwerk, das auf Seiten der Demokraten erreichen will, was die konservativ-libertären Einflussgruppen von Multimilliardär Charles Koch und dessen verstorbenem Bruder David bei den Republikanern seit Jahrzehnten schafften. Zur Wiederwahl Trumps hat Charles Koch seine Organisation übrigens nicht einspannen lassen.
Foto: Alex Wong / Getty Images
6 / 18
Im Silicon Valley ist jetzt mehr Geld zu holen, vor allem für Bidens Demokraten. Der erste Ebay-Angestellte Jeff Skoll (55) spendete mehr als fünf Millionen Dollar. Mehr Einfluss genießt er als politischer Filmemacher.
Foto: Matt Winkelmeyer / Getty Images North America
7 / 18
Auch Ex-Microsoft-Chef und Basketball-Clubbesitzer Steve Ballmer (64) und Ehefrau Connie Ballmer haben sich mit 7,7 Millionen Dollar in den Wahlkampf eingeschaltet - vor allem über eine Initiative für Schusswaffenkontrolle. Dazu gehören auch Spenden für Demokraten, um waffenfreundliche Republikaner aus dem Parlament zu jagen.
Foto: AP
8 / 18
Wichtigste Geldquelle für beide Parteien ist aber nach wie vor die Wall Street - und selbst hier sind die Demokraten 2020 im Vorteil, wenn auch nicht so deutlich wie an der Wall Street. Hedgefondsveteran Jim Simons (82) spendete mehr als 20 Millionen Dollar, neben einer knappen Million für Bidens Kampagne hauptsächlich an Kandidaten für den Senat.
Foto: Andrew Toth / AFP
9 / 18
Hedgefondskollege George Soros (90), in vielen Ländern der Welt wegen seiner Stiftungsaktivitäten selbst Objekt des politischen Streits, fällt mit seinen 8,7 Millionen Dollar im US-Wahlkampf kaum auf. Der Großteil des Gelds geht konventionell über PAC genannte Fonds an die Demokraten, ohne dass Soros viel über die Verteilung der Mittel mitredet.
Foto: FABRICE COFFRINI/ AFP
10 / 18
Modedesignerin Diane von Fürstenberg (73) und Medien- und Internetunternehmer Barry Diller (78) sind ein Power-Paar der Spendensammler für die Demokraten. Aus eigener Tasche kamen 1,2 Millionen Dollar, die Hälfte davon für Biden. Kaum zu glauben: Diller hat einst den Fernsehsender Fox gegründet, dessen Ableger Fox News heute Trumps Fanbasis anheizt.
Foto: Drew Angerer / AFP
11 / 18
Hollywood war schon lange vor Trump eine Bastion der Demokraten. Filmemacher Steven Spielberg (73) spendete diese Saison 4,5 Millionen Dollar, davon gut 600.000 an Biden.
Foto:
MARK RALSTON/ AFP
12 / 18
Aufseiten von Donald Trump (74) wird es zwar nicht gerade einsam, doch öffneten deutlich weniger Milliardäre ihre Scheckbücher. Besonders einer fehlt merklich auf der Spenderliste: Trump selbst. In der Spätphase des Wahlkampfs tönte der Präsident, er könne seine ins Hintertreffen geratene Kampagne auch notfalls aus eigener Tasche finanzieren - wie bei seinem Aufstieg 2016. Allerdings hat Trump offiziell gar keinen Zugriff auf sein Immobilienunternehmen, zudem häuften sich zuletzt Berichte über einen "Cash Crunch" für die Kampagne ebenso wie für das private Business.
Foto: BRENDAN SMIALOWSKI / AFP
13 / 18
Ein Casinomogul tritt dem anderen (ehemaligen) Casinomogul zur Seite - gerade jetzt, da Casinos zu den schlechtesten Geschäften in der Corona-Krise zählen. Sheldon Adelson (87), der in der Vergangenheit schon öfter die Spendenliste der Republikaner anführte, sich nach der Wahlniederlage 2012 aber enttäuscht abwandte und nur noch gezielt für ein Verbot von Onlinecasinos spendete, brachte diesmal immerhin 128,5 Millionen Dollar auf, davon 1,2 Millionen Dollar für Trump.
Blackstone-Chef Stephen Schwarzman (73) hält treu zu Donald Trump und dient ihm auch weiterhin als Berater, auch wenn der von Schwarzman geführte Wirtschaftsbeirat nach zahlreichen Rücktritten von Managerkollegen schon zu Beginn von Trumps Amtszeit wieder aufgelöst wurde. Schwarzman hat satte 28,7 Millionen Dollar in die Wahl investiert, das meiste davon für Senatoren wie Lindsey Graham.
Foto: John Moore/ Getty Images
15 / 18
Bernie Marcus (91) hat sich einen Namen als Gründer der Baumarktkette The Home Depot gemacht. Sein 10,5 Millionen Dollar flossen vor allem in die engsten Senatsrennen in Staaten wie Maine oder Arizona. Könnten die Republikaner wenigstens diese Parlamentskammer halten, wäre das die größte Garantie gegen umfassende Reformen (und Steuerpläne) eines Präsidenten Biden.
Foto: Barry Williams / Getty Images
16 / 18
Linda McMahon (72) hat schon einmal selbst für den Senat kandidiert, aber verloren. Mehr Erfolg hat die Wrestling-Unternehmerin mit Ehemann und Trump-Freund Vince durch die Unterstützung Trumps. Der Präsident holte die Großspenderin als Verantwortliche für den Mittelstand ins Kabinett - bis sie als Leiterin eines Pro-Trump-Pac direkt in den Wahlkampf einstieg. Diesmal spendete McMahon selbst noch einmal 5,6 Millionen Dollar.
Foto: MIKE SEGAR/ REUTERS
17 / 18
Dass selbst Texas keine sichere Bastion der Republikaner mehr ist, irritiert Öl- und Gasunternehmer wie Kelcy Warren (55), Gründer und Chef des Pipelinekonzerns Energy Partners, dessen Board auch Ex-Energieminister Rick Perry angehört. Mit 13,3 Millionen Dollar unterstützt Warren Trump und den texanischen Senator John Cornyn.
Foto: Racsoagrafal / wikimedia.org
18 / 18
Im Silicon Valley, wo die Vermögen während der Trump-Ära besonders stark gewachsen sind, lassen sich reiche Unterstützer des Präsidenten nicht so leicht finden. Oracle-Gründer Larry Ellison (76) spendete noch im Oktober eine Viertelmillion Dollar für Senator Lindsey Graham aus South Carolina, der den Oracle-Deal mit der von Trump bedrängten chinesischen App TikTok orchestrieren half - auch, wenn dieser Deal schon wieder höchst fraglich ist.
Foto: Mike Segar/ REUTERS
Dass der US-Wahlkampf mit mehr als 14 Milliarden Dollar zum mit Abstand teuersten der Geschichte wurde, liegt an vielen Kleinspendern - aber auch an Leuten wie ihm: Mit seiner eigenen Bewerbung als US-Präsident ist Mike Bloomberg (78) krachend gescheitert. Mehr als eine Milliarde Dollar eigenen Vermögens hat der frühere New Yorker Bürgermeister und Gründer des gleichnamigen Finanzinformationsdienstes in den Sand gesetzt. Mindestens 100 Millionen Dollar zur Unterstützung des Parteifreunds Joe Biden (77) im Wackelstaat Florida sollten ein besseres Investment sein. Zuletzt überwies Bloomberg noch den Restbetrag von 18 Millionen Dollar an die Demokratische Partei und gab damit sein eigenes Politunternehmen auf.
Foto: JOHANNES EISELE/ AFP
Der frühere Silicon-Valley-Finanzier Tom Steyer (63) hat ebenfalls erfolglos selbst kandidiert und dafür fast 400 Millionen Dollar eingesetzt. Seit dem Sommer hat Steyer mit seiner Klimaschutz-Initiative einige Millionen-Spendengalas für Biden organisiert. Damit Biden als Präsident auch etwas bewegen kann, spendete Steyer zudem für demokratische Kandidaten, die den Republikanern die Mehrheit im Senat abnehmen können.
Foto: Mark Makela / REUTERS
LinkedIn-Mitgründer Reid Hoffman (53) hat gut 100 Millionen Dollar für den Wahlkampf gespendet - den Großteil davon aber an der Demokratischen Partei vorbei. Hoffman stieg erst als Antwort auf Trumps Wahlsieg 2016 ins politische Geschäft ein, dann aber im Silicon-Valley-Stil mit radikaler Disruption. Sein "Innovationsfonds für den Widerstand" lenkt Geldströme nach eigenem Gutdünken dorthin, wo es am meisten bringen soll, um Trump zu schlagen. Im Swing State Wisconsin hat sich die lokale Partei der Hoffman-Mission verschrieben.
Foto: Phillip Faraone / AFP
Der langjährige Google-Chef Eric Schmidt (65) zählt zu den Großspendern von Hoffmans neuem, liberalen Netzwerk, das auf Seiten der Demokraten erreichen will, was die konservativ-libertären Einflussgruppen von Multimilliardär Charles Koch und dessen verstorbenem Bruder David bei den Republikanern seit Jahrzehnten schafften. Zur Wiederwahl Trumps hat Charles Koch seine Organisation übrigens nicht einspannen lassen.
Foto: Alex Wong / Getty Images
Im Silicon Valley ist jetzt mehr Geld zu holen, vor allem für Bidens Demokraten. Der erste Ebay-Angestellte Jeff Skoll (55) spendete mehr als fünf Millionen Dollar. Mehr Einfluss genießt er als politischer Filmemacher.
Foto: Matt Winkelmeyer / Getty Images North America
Wichtigste Geldquelle für beide Parteien ist aber nach wie vor die Wall Street - und selbst hier sind die Demokraten 2020 im Vorteil, wenn auch nicht so deutlich wie an der Wall Street. Hedgefondsveteran Jim Simons (82) spendete mehr als 20 Millionen Dollar, neben einer knappen Million für Bidens Kampagne hauptsächlich an Kandidaten für den Senat.
Foto: Andrew Toth / AFP
Hedgefondskollege George Soros (90), in vielen Ländern der Welt wegen seiner Stiftungsaktivitäten selbst Objekt des politischen Streits, fällt mit seinen 8,7 Millionen Dollar im US-Wahlkampf kaum auf. Der Großteil des Gelds geht konventionell über PAC genannte Fonds an die Demokraten, ohne dass Soros viel über die Verteilung der Mittel mitredet.
Foto: FABRICE COFFRINI/ AFP
Modedesignerin Diane von Fürstenberg (73) und Medien- und Internetunternehmer Barry Diller (78) sind ein Power-Paar der Spendensammler für die Demokraten. Aus eigener Tasche kamen 1,2 Millionen Dollar, die Hälfte davon für Biden. Kaum zu glauben: Diller hat einst den Fernsehsender Fox gegründet, dessen Ableger Fox News heute Trumps Fanbasis anheizt.
Foto: Drew Angerer / AFP
Hollywood war schon lange vor Trump eine Bastion der Demokraten. Filmemacher Steven Spielberg (73) spendete diese Saison 4,5 Millionen Dollar, davon gut 600.000 an Biden.
Foto:
MARK RALSTON/ AFP
Aufseiten von Donald Trump (74) wird es zwar nicht gerade einsam, doch öffneten deutlich weniger Milliardäre ihre Scheckbücher. Besonders einer fehlt merklich auf der Spenderliste: Trump selbst. In der Spätphase des Wahlkampfs tönte der Präsident, er könne seine ins Hintertreffen geratene Kampagne auch notfalls aus eigener Tasche finanzieren - wie bei seinem Aufstieg 2016. Allerdings hat Trump offiziell gar keinen Zugriff auf sein Immobilienunternehmen, zudem häuften sich zuletzt Berichte über einen "Cash Crunch" für die Kampagne ebenso wie für das private Business.
Foto: BRENDAN SMIALOWSKI / AFP
Bernie Marcus (91) hat sich einen Namen als Gründer der Baumarktkette The Home Depot gemacht. Sein 10,5 Millionen Dollar flossen vor allem in die engsten Senatsrennen in Staaten wie Maine oder Arizona. Könnten die Republikaner wenigstens diese Parlamentskammer halten, wäre das die größte Garantie gegen umfassende Reformen (und Steuerpläne) eines Präsidenten Biden.
Foto: Barry Williams / Getty Images
Linda McMahon (72) hat schon einmal selbst für den Senat kandidiert, aber verloren. Mehr Erfolg hat die Wrestling-Unternehmerin mit Ehemann und Trump-Freund Vince durch die Unterstützung Trumps. Der Präsident holte die Großspenderin als Verantwortliche für den Mittelstand ins Kabinett - bis sie als Leiterin eines Pro-Trump-Pac direkt in den Wahlkampf einstieg. Diesmal spendete McMahon selbst noch einmal 5,6 Millionen Dollar.
Foto: MIKE SEGAR/ REUTERS
Dass selbst Texas keine sichere Bastion der Republikaner mehr ist, irritiert Öl- und Gasunternehmer wie Kelcy Warren (55), Gründer und Chef des Pipelinekonzerns Energy Partners, dessen Board auch Ex-Energieminister Rick Perry angehört. Mit 13,3 Millionen Dollar unterstützt Warren Trump und den texanischen Senator John Cornyn.
Foto: Racsoagrafal / wikimedia.org
Im Silicon Valley, wo die Vermögen während der Trump-Ära besonders stark gewachsen sind, lassen sich reiche Unterstützer des Präsidenten nicht so leicht finden. Oracle-Gründer Larry Ellison (76) spendete noch im Oktober eine Viertelmillion Dollar für Senator Lindsey Graham aus South Carolina, der den Oracle-Deal mit der von Trump bedrängten chinesischen App TikTok orchestrieren half - auch, wenn dieser Deal schon wieder höchst fraglich ist.