Warten auf die Lebensmittelausgabe in Caracas: Die Menschen in Venezuela können kaum noch Dinge des täglichen Bedarfs kaufen
Foto: Ariana Cubillos/ APAngesichts der galoppierenden Inflation in Venezuela will die sozialistische Regierung fünf Nullen aus der Landeswährung streichen. Zudem soll der Bolívar künftig an die neue Kryptowährung Petro gekoppelt sein, sagte Präsident Nicolás Maduro am Mittwoch (Ortszeit). Derzeit kostet ein US-Dollar etwa 3,5 Millionen Bolívar.
Grund für die galoppierende Inflation in Venezuela sei der "Wirtschaftskrieg", den die venezolanische Opposition und die USA gegen ihn führten, sagte Maduro. Sie wollten ihn stürzen.
Das ölreichste Land der Welt steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. Durch den Verfall des Ölpreises seit 2014 - Öl ist die Haupteinnahme-Quelle für Venezuela - fehlt dem südamerikanischen Staat das Geld. Hinzu kommen Korruption und Misswirtschaft. Lebensmittel, Medikamente oder Dinge des täglichen Bedarfs können nicht mehr importiert werden.
Zuletzt prognostizierte der Internationale Währungsfonds (IWF) für das laufende Jahr eine Inflationsrate von einer Million Prozent. Außerdem könnte die Wirtschaftsleistung um 18 Prozent einbrechen. Die venezolanische Zentralbank veröffentlicht bereits seit Jahren keine Daten zu Teuerungsrate und Konjunktur mehr.
Die Streichung der Nullen aus der Währung ist freilich kein adäquates Mittel, um die Inflation zu bremsen. Präsident Maduro räumte ein, dass das auf die Ölindustrie ausgerichtete Wirtschaftsmodell ausgedient habe. Das Land müsse vielmehr seine Wirtschaft auf eine breitere Basis stellen und wieder mehr Produkte selbst produzieren, sagte er am Mittwoch.
Bitcoin ist der große Investment-Hype des Jahres 2017 - ungeachtet aller Zweifel an der Kryptowährung, die sich im Jahresverlauf (in Dollar gerechnet) um 1350 Prozent verteuerte. Der Absturz Ende Dezember von 20.000 auf 14.000 Dollar ist da schon eingerechnet. Da weltweit rund 16,8 Millionen virtuelle Münzen zirkulieren, ergab sich Zum Jahreswechsel ein "Marktwert" von 246 Milliarden Dollar. Bis Mitte Februar ist dieser allerdings auf weniger als 190 Milliarden Dollar weiter gesunken. Neben dem Bitcoin gibt es zudem mehr als 1000 Alternativen bei den Krypto-Währungen ...
Für große Furore sorgte Ethereum, dessen Gesicht Vitalik Buterin ist. Das Projekt will mit "smarten Verträgen" noch viel mehr umwälzen als nur die monetäre Wirtschaft. Ihre Währung Ether hat nach einer Hackerattacke 2016 bereits eine harte Spaltung hinter sich gebracht. Die Traditionalisten, die in dem Eingriff mit Regeländerung einen zentralistischen Verrat an der 2014 propagierten Idee "Vertrag ist Vertrag" sehen, setzen auf Ethereum Classic. Die ist mit knapp vier Milliarden Dollar Marktkapitalisierung jedoch weit abgeschlagen gegenüber dem zuletzt etwa 90 Milliarden Milliarden Dollar schweren reformierten Ethereum.
Ex-Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ließ sich 2014 als Berater für Regulierungsfragen von Ripple Labs anheuern. "Das traditionelle Zahlungssystem ist antiquiert, teuer und ineffizient", gab der CSU-Politiker den Geldrevolutionären seinen Segen. Ripple ist nach Ethereum und vor Bitcoin Cash die Nummer drei der digitalen Nebengeldwelten mit etwa 41 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung, versteht sich aber als Ergänzung und nicht als Gegenentwurf zu Bitcoin.
Erst seit August gibt es Bitcoin Cash - das Ergebnis einer harten Spaltung der Bitcoin-Blockchain. Vorangegangen war ein Streit unter Entwicklern und Minern über die Blockgröße. Manche der großen Handelsplattformen lehnen Bitcoin Cash ab, trotzdem kam die Bitcoin-Alternative zeitweise auf 42 Milliarden Dollar Börsenwert. Aktuell liegt die Kapitalisierung bei etwa 23 Milliarden Dollar. Als Ersatz für Bargeld im alltäglichen Zahlungsverkehr taugt jedoch trotz des Namens auch sie nicht.
Litecoin wurde bereits 2011 als Bitcoin-Alternative gegründet. Die Entwickler wollen absichern, dass auch gewöhnliche Computerbesitzer Geld schöpfen können - und dass der Code einfach genug bleibt, um schnelle Transaktionen weltweit zu ermöglichen. "Leichtes" im Gegensatz zu "hartem" Geld - das Interesse der zahlreichen Nutzer hat Vorrang gegenüber der Wertsteigerung für wenige Altcoin-Superreiche. Wirklich durchgesetzt hat sich Litecoin - auch gegenüber mehreren Nachahmern - bisher nicht. Zuletzt flaute der Hype auf einen Wert von weniger als 13 Milliarden Dollar ab.
Erst, als der Bitcoin-Hype in vollem Gang war, kam auch Cardano im Oktober auf den Markt. Die Macher versprechen ein flexibles, den aktuellen Anforderungen anzupassendes System und zeigen sich offen für notwendige staatliche Regulierung. Inzwischen reicht es mit 9,5 Milliarden Dollar für Rang 6 im Ranking der Kryptowährungen laut coinmarketcap.com
Von einer gemeinnützigen Stiftung in Deutschland wird Iota betrieben, immerhin fünf Milliarden Dollar schwer. Der Name trägt das "Internet of Things" in sich, und in Anlehnung an den kleinsten griechischen Buchstaben Iota auch den Vorzug für kleine, gut handelbare Einheiten. Die Währung soll als Recheneinheit für den Datentransfer zwischen vernetzten Maschinen mit Minigebühren erleichtern. Die industrielle Nutzung dieses Konzepts, das mit der Blockchain nach Bitcoin-Art nichts zu tun hat, lockt auch Konzerne wie Bosch oder Fujitsu als Investoren.
NEM stammt aus Japan, der Hochburg der Altcoin-Fans. Das Angebot des "New Economic Movement" wurde erst 2015 gestartet. Die NEM-Macher versprechen den Nutzern, Energie und Kosten zu sparen. Geld wird hier "geerntet", nicht "geschürft". Die Validierungsmethode anstelle der komplexen Bitcoin-Blockchain nennt sich "Eigentrust". NEM belohnt Nutzer, die das Geld zirkulieren lassen, anstatt es zu horten. Die Digitalwährung kommt auf einen Marktwert von 4,5 Milliarden Dollar.
Der Name Dash ist die Kurzform für "digital cash", zielt aber kaum auf die Hauptrolle von Bargeld beim täglichen Einkauf. Früher war die Währung als "Darkcoin" bekannt und mit dem Darknet assoziiert, meist wechseln größere Summen den Besitzer. Hier liegt die Betonung vor allem auf der Anonymität der Nutzer, die größer sein soll als bei anderen Kryptowährungen, die auch immer wieder mit Betrugs- oder anderen Kriminalitätsfällen auf sich aufmerksam machen. Dash ist knapp 5,7 Milliarden Dollar schwer.
Bei Monero wird ebenfalls besonders die Anonymität der Nutzer betont. Jüngster Marktwert: 5,1 Milliarden Dollar. Dies sind nur die größten Kryptowährungen - gemessen am stark schwankenden Börsenwert. Nutzerzahlen lassen sich wegen der Anonymität nicht erheben, Daten über realweltlichen Austausch sind ebenso Mangelware.
Im Februar berichtete Venezuelas Präsident Nicolas Maduro, sein Land habe erfolgreich den Verkauf der landeseigenen Krypto-Währung Petro gestartet. Schon am ersten Vorverkaufstag kamen demnach mehrere hundert Millionen Dollar in die Kasse. Insgesamt will Venezuela 100 Millionen digitale Münzen à 60 Dollar unter die Käufer bringen. Damit hätte der Petro zum Start eine Marktkapitalisierung von sechs Milliarden Dollar, womit er auf Platz zehn des weltweiten Krypto-Währungs-Rankings Mitte Februar stünde. .
Im Februar berichtete Venezuelas Präsident Nicolas Maduro, sein Land habe erfolgreich den Verkauf der landeseigenen Krypto-Währung Petro gestartet. Schon am ersten Vorverkaufstag kamen demnach mehrere hundert Millionen Dollar in die Kasse. Insgesamt will Venezuela 100 Millionen digitale Münzen à 60 Dollar unter die Käufer bringen. Damit hätte der Petro zum Start eine Marktkapitalisierung von sechs Milliarden Dollar, womit er auf Platz zehn des weltweiten Krypto-Währungs-Rankings Mitte Februar stünde. .
Foto: FEDERICO PARRA/ AFP