Erneuter Rückgang US-Inflationsrate sinkt auf 6 Prozent

Erneut hat sich die Preissteigerung in den USA abgeschwächt. Die Inflationsrate für Waren und Dienstleistungen fiel von 6,4 Prozent im Januar auf 6,0 Prozent im Februar.
Kritischer Blick: US-Notenbankchef Jerome Powell

Kritischer Blick: US-Notenbankchef Jerome Powell

Foto: KEVIN LAMARQUE / REUTERS

Der Preisauftrieb in den USA schwächt sich weiter ab. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen fiel im Februar auf 6,0 Prozent von 6,4 Prozent im Januar, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Es ist der niedrigste Anstieg seit September 2021. Analysten hatten mit einer Inflation von 6,0 Prozent gerechnet.

Besonders deutlich erhöhten sich erneut die Mieten, die laut Ministerium mehr als die Hälfte des monatlichen Anstiegs ausmachten. Lebensmittel waren ebenfalls teurer, Energie war dagegen günstiger. Die Kerninflation, die ohne volatile Energie- und Lebensmittelpreise berechnet wird, betrug im Jahresvergleich 5,5 Prozent und im Monatsvergleich 0,5 Prozent. Auch hier war die Jahresrate rückläufig, sie sank aber nur leicht.

Inflationsdaten stehen derzeit im Fokus, weil sie für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed von großer Bedeutung sind. Allerdings sind sie zuletzt durch die Turbulenzen im US-Bankensektor in ihrer Bedeutung geschmälert worden. Marktteilnehmer fragen sich, ob die Federal Reserve Kurs hält und ihre Leitzinsen auf der nächsten Sitzung in gut einer Woche weiter anhebt. Bankvolkswirte sind sich in dieser Frage nicht einig.

Noch vor wenigen Tagen hatte Notenbankchef Jerome Powell (70) das Signal ausgesendet, dass die Fed im Kampf gegen die ausufernde Inflation die Zügel womöglich stärker anziehen müsste.

Jan Viebig, Chief Investment Officer bei der Bank Oddo BHF, sieht Bedarf, dass die Notenbank als Inflationsbekämpferin schnell und entschlossen handelt: "Je länger die Notenbank zögert, die Zinsen auf das notwendige Niveau anzuheben, desto schmerzhafter wird die Landung für die Wirtschaft und desto härter werden die Folgen für den Arbeitsmarkt, die Konjunktur und die Einkommen der privaten Haushalte sein."

Die US-Teuerungsrate ist im Februar zwar auf 6,0 Prozent zurückgegangen, doch ist das Ziel der Notenbank von 2,0 Prozent trotz der Serie an Zinserhöhungen in den USA noch immer nicht in Sichtweite.

hr/Reuters

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