Kabinettsbeschluss
Pauschale Reisewarnungen verlängert und auf Genf, Prag und Korsika erweitert
Die pauschale Reisewarnung für fast alle gut 160 Länder außerhalb der EU und des Schengenraums wird bis zum 30. September verlängert. Weitere Warnungen für Europa kommen hinzu - betroffen sind etwa Genf, Prag, Dubrovnik oder die Insel Korsika.
Die pauschale Reisewarnung für rund 160 Staaten gilt nach Angaben der Bundesregierung noch bis zum 30. September. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch eine entsprechende Verlängerung, wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin sagte.
Zudem wurden bereits bestehende Reisewarnungen für Teile von Frankreich ausgeweitet. Demnach wird nun wegen der hohen Infektionszahlen auch vor Reisen nach Korsika sowie in die Regionen Île-de-France, Provence-Alpes-Côte-d'Azur, Auvergne-Rhônes-Alpes, Occitanie und Nouvelle-Aquitaine gewarnt. Zuvor galten wegen der gestiegenen Zahl der Corona-Neuinfektionen bereits Reisewarnungen für die Île-de-France mit der Hauptstadt Paris sowie die Region Provence-Alpes-Côte d'Azur an der Mittelmeerküste.
Für weitere Regionen in Europa hat das Auswärtige Amt neue Reisewarnungen ausgesprochen. Gewarnt wird nun vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Schweizer Kantone Genf und Waadt. Auch die tschechische Hauptstadt Prag steht jetzt mit auf der Liste. Zudem kamen weitere Gebiete in Kroatien hinzu: Dubrovnik-Neretva und Požega-Slawonien. Zuvor waren bereits die Regionen Zadar, Šibenik-Knin sowie Split-Dalmatien betroffen.
Vom 1. Oktober an soll nach einem Beschluss des Bundeskabinetts zu einem "differenziertem System" übergegangen werden, bei dem für jedes Land individuelle Reise- und Sicherheitshinweise gegeben werden. "Praktisch dürfte sich da nicht viel ändern", sagte die Sprecherin mit Blick auf das weltweit steigende Corona-Infektionsgeschehen. Länder, die als Risikogebiet eingestuft werden, würden auch ab dem 1. Oktober weiter mit einer Reisewarnung belegt. Wenn Länder nicht als Risikogebiet gelten, es dort aber Quarantäne-Erfordernisse gebe, bestehe grundsätzlich die Möglichkeit, die Reisewarnung aufzuheben. Es werde dann aber so sein, dass wegen der dortigen Bestimmungen dringend von einer Reise abgeraten werde.
Die pauschale Reisewarnung gilt für sogenannte Drittstaaten. In diese Gruppe fallen Länder, die nicht Mitglied der EU oder des grenzkontrollfreien Schengenraums sind, auch Großbritannien zählt dazu. Das bedeutet, dass Rückkehrer aus diesen Gebieten sich nach der Einreise in Deutschland verpflichtend einem Corona-Test unterziehen müssen, sofern sie kein aktuelles negatives Testergebnis vorweisen können. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich vorsorglich selbst isolieren. Eine Reisewarnung ist zwar kein Reiseverbot, eine abschreckende Wirkung ist jedoch beabsichtigt. Die Warnung ermöglicht es Reisenden zudem, Buchungen kostenlos zu stornieren.