Mercedes: Nach Ansicht von Trump bedrohen deutsche Autos die nationale Sicherheit der USA
Foto: DaimlerUS-Präsident Donald Trump hält einem Medienbericht zufolge den Druck auf die deutschen Autohersteller aufrecht. Er werde seine Handelspolitik beibehalten, bis keine Mercedes-Modelle mehr auf der Fifth Avenue in New York rollten, habe der US-Präsident im April beim Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron gesagt. Das berichtet die "Wirtschaftswoche" am Donnerstag unter Berufung auf mehrere ungenannte Diplomaten aus Europa und den USA.
Auf Trumps Geheiß soll das US-Handelsministerium prüfen, ob Fahrzeugimporte die nationale Sicherheit der USA bedrohen. Dann könnte er auf eigene Faust über Zölle entscheiden. "Schlüsselindustrien wie Autos und Autoteile sind entscheidend für die Stärke unserer Nation", erklärte Trump kürzlich. Berichten zufolge der Aufschlag auf Autos, Lkw und Autoteile bis zu 25 Prozent betragen. Bisher liegt die Einfuhrabgabe für Pkw in die USA bei drei Prozent, während die EU für Wagen aus den USA zehn Prozent aufschlägt.
US-Präsident Donald Trump hat im Handelskonflikt mit Europa nach der Ankündigung von Zöllen auf Stahl und Aluminium auch Abgaben auf Autoimporte angedroht und damit gleichsam den Autosektor an der Börse unter Druck gebracht.
Trump beklagte ein "großes Handelsungleichgewicht". Nachfolgend daher ein Überblick über die Marktanteile der deutschen Autobauer auf ihrem zweitwichtigsten Markt nach China - und die der US-Hersteller in Deutschland:
Marktanteile: Der Volkswagen-Konzern, Daimler und BMW steigerten im vergangenen Jahr den US-Absatz von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen um ein Prozent auf 1,35 Millionen Stück. Der Gesamtmarkt schrumpfte dagegen um knapp 2 Prozent auf 17,1 Millionen Neufahrzeuge. Einschließlich Transportern und Pickups stieg der Marktanteil der Deutschen leicht auf 7,9 Prozent.
Bei Pkw kletterte der Marktanteil der Deutschen fast um einen Prozentpunkt auf 12,7 Prozent. Im Luxussegment stehen sie noch besser da: Da stammen vier von zehn Autos von deutschen Herstellern.
Umgekehrt ist in Deutschland Ford (Bild: Ford-Mitarbeiter im Werk in Köln) der größte US-Hersteller und zugleich die stärkste ausländische Marke mit einem Anteil von 7,2 Prozent (knapp 250.000 Fahrzeuge) 2017.
Den deutschen Autobauer Opel verkaufte der US-Mutterkonzern General Motors im August an den französischen Autobauer PSA. Opels Marktanteil von 7 Prozent zählt deshalb nicht mehr zu den US-Herstellern. Als dritter der großen Drei aus den USA hat Chrysler, mittlerweile verschmolzen mit Fiat aus Italien, mit der Marke Jeep bei gut 13.000 Neuwagen einen Anteil von 0,4 Prozent.
Der Elektroautobauer Tesla verkaufte rund 3300 Exemplare (0,1) Prozent. Zusammen kommen die Amerikaner also auf knapp 8 Prozent.
Produktion und Exporte: Auf längere Sicht stieg die Produktion der Deutschen in den USA, während die Exporte dorthin sanken. Im vergangenen Jahr schrumpfte die Fertigung der Deutschen in den USA aber wegen der Flaute am Automarkt um gut 6 Prozent auf 804.000 Stück. Im Vergleich zu 2013 ist das ein Anstieg um 29 Prozent. Gut jedes zweite in den USA hergestellte Auto wird aus den USA zu anderen Weltmärkten ausgeführt.
Die Exporte aus Deutschland in die USA beliefen sich auf knapp 500.000 Neuwagen, ein Viertel weniger als vor fünf Jahren. Wertmäßig sind die USA der bedeutendste Abnehmer von Pkw, Light Trucks und Zulieferprodukten.
Beschäftigung und Standorte: Die deutschen Automobilhersteller beschäftigen in den USA im Pkw-Bau gut 36.000 Mitarbeiter. Die deutschen Zulieferer, die auch die US-Konzerne bedienen, haben sogar rund 80.000 Beschäftigte. BMW hat sein weltweit größtes Pkw-Werk in Spartanburg/South Carolina (im Bild) mit einer Produktionskapazität von 450.000 Einheiten und über 9000 Arbeitnehmern.
Daimlers größter Pkw-Standort in den USA ist die Fabrik in Tuscaloosa/Alabama mit einer Kapazität von 300.000 Fahrzeugen im Jahr und mehr als 3700 Mitarbeitern.
VW hat sein 2011 eröffnetes Werk in Chattanooga/Tennessee zuletzt 2015 vergrößert. Der Standort mit seinen rund 3500 Beschäftigten hat eine Produktionskapazität von rund 150.000 Stück. Alle deutschen Hersteller haben auch eine umfangreiche Fertigung für den US-Markt im benachbarten Mexiko, dem der US-Präsident ebenfalls schon mit Handelsbarrieren zum Schutz der heimischen Industrie drohte.
cr,rtr
US-Präsident Donald Trump hat im Handelskonflikt mit Europa nach der Ankündigung von Zöllen auf Stahl und Aluminium auch Abgaben auf Autoimporte angedroht und damit gleichsam den Autosektor an der Börse unter Druck gebracht.
Trump beklagte ein "großes Handelsungleichgewicht". Nachfolgend daher ein Überblick über die Marktanteile der deutschen Autobauer auf ihrem zweitwichtigsten Markt nach China - und die der US-Hersteller in Deutschland:
Marktanteile: Der Volkswagen-Konzern, Daimler und BMW steigerten im vergangenen Jahr den US-Absatz von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen um ein Prozent auf 1,35 Millionen Stück. Der Gesamtmarkt schrumpfte dagegen um knapp 2 Prozent auf 17,1 Millionen Neufahrzeuge. Einschließlich Transportern und Pickups stieg der Marktanteil der Deutschen leicht auf 7,9 Prozent.
Foto: © Mike Blake / Reuters/ REUTERSBeschäftigung und Standorte: Die deutschen Automobilhersteller beschäftigen in den USA im Pkw-Bau gut 36.000 Mitarbeiter. Die deutschen Zulieferer, die auch die US-Konzerne bedienen, haben sogar rund 80.000 Beschäftigte. BMW hat sein weltweit größtes Pkw-Werk in Spartanburg/South Carolina (im Bild) mit einer Produktionskapazität von 450.000 Einheiten und über 9000 Arbeitnehmern.
Foto: © CHRIS KEANE / Reuters/ REUTERS