Brasiliens Boom flaut ab, vor allem die billigen Importe beschleunigen die Abkühlung. Um die heimische Industrie zu schützen, erhöht die Regierung nun die Steuer auf Industriegüter. Davon sind auch Deutschlands Autobauer betroffen.
VW-Werk Taubaté in Brasilien: Die 30-prozentige Steuererhöhung gilt für Autobauer, die ihre Fahrzeuge zum größten Teil im Ausland produzieren
Brasilia - Die Industriesteuer auf Importautos soll je nach Fahrzeugtyp von derzeit 7 bis 13 Prozent auf 37 bis 43 Prozent erhöht werden, teilte die Regierung mit. Die Anhebung gelte für Autobauer, deren Fahrzeuge nicht zu mindestens 65 Prozent vor Ort produziert seien und die nicht in Forschung und Entwicklung in Brasilien investierten.
Nach Angaben von Finanzminister Guido Mantega haben die Konzerne 60 Tage Zeit, sich umzustellen. Andersfalls soll die höhere Steuer greifen. Die Neuregelung hat eine Laufzeit bis Dezember 2012. In Brasilien produzieren Konzerne wie Volkswagen und General Motors.
Der Import eines Autos nach Brasilien werde durch die Steuererhöhung effektiv um 30 Prozent verteuert, sagte Wissenschaftsminister Aloizio Mercadante. Mit dem Schritt will das Schwellenland seine heimische Industrie schützen, die unter billigen Importen leidet - und so eine Konjunkturverlangsamung zu beschleunigen droht.