

Deauville - Die sieben führenden Industrieländer und Russland versicherten in der Abschlusserklärung ihres Gipfeltreffens im französischen Deauville, alles zu tun, um Nachhaltigkeit und Stabilität ihrer öffentlichen Finanzen zu verbessern. Dabei verpflichteten sich die USA, die derzeit an die Obergrenze ihrer Staatsverschuldung stoßen, ein "klares und glaubwürdiges, mittelfristig angelegtes Rahmenprogramm" zur Haushaltskonsolidierung vorzulegen.
Die Maßnahmen müssten allerdings mit dem Wachstumsziel der Schaffung von Arbeitsplätzen im Einklang stehen. In dem schleppenden Aufschwung ist der Arbeitsmarkt in den USA eines der größten Probleme.
Die Europäer hätten bereits ein umfassendes Paket einschneidender Maßnahmen ergriffen, um die Schuldenkrise in einigen Euro-Ländern in den Griff zu bekommen, hieß es in der Gipfelerklärung. Sie versprachen, einen rigorosen finanzpolitischen Gesundungskurs durchzuhalten. Zugleich gehe es um Strukturreformen zur Wachstumsstärkung.
Japans kostspieliger Wiederaufbau
Auch das seit Jahren immens verschuldete Japan will die nachhaltige Konsolidierung der öffentlichen Finanzen nicht aus den Augen verlieren. Das gelte, obwohl das Land als Folge der Natur- und Nuklearkatastrophen der jüngsten Vergangenheit vor einem kostenreichen Wiederaufbau steht. Japan hat durch das Jahrhundertbeben im März einen schweren Rückschlag erlitten.
Nach der Ratingagentur S&P warnte am Freitag auch Fitch die drittgrößte Volkswirtschaft davor, dass die Note für ihre Kreditwürdigkeit wegen der kaum absehbaren Kosten für den Wiederaufbau gefährdet sei.
Erhebliche Risiken für die Weltwirtschaft
Die Einschätzung der weltwirtschaftlichen Entwicklung fiel angesichts der großen Schuldenprobleme zurückhaltend aus. Zwar werde der Aufschwung kräftiger. Die globale Wirtschaft befinde sich aber in schwierigem Fahrwasser und es gebe erhebliche Risiken, die die Entwicklung beeinträchtigen könnten. Die Weltwirtschaft brauche neue Wachstumstreiber.
Die Wachstumspotenziale müssten durch Forschung, Ausbildung und Innovation vergrößert werden. Hier spiele das Internet, mit dem sich die G8 eingehend befasst, eine bedeutende Rolle. Die Gruppe spricht sich zudem ausdrücklich für ein "grünes Wachstum" mit mehr Nachhaltigkeit aus, damit die Klimaprobleme nicht noch weiter angeheizt würden.
Weiterhin Sorge bereiten der G8 die starken Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft. Die Bemühungen für ein ausgewogeneres Wachstum laufen allerdings inzwischen nicht mehr in der G8, sondern in der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer, der G20.
Bundeskanzlerin Angela Merkel: Die CDU-Vorsitzende regiert Deutschland seit dem 22. November 2005 und ist die erste Frau im Kanzleramt. Sie führt derzeit eine Koalitionsregierung mit der FDP. Das amerikanische "Time Magazine" zählt sie zu den mächtigsten Menschen der Erde.
Japans Premierminister Naoto Kan: Der Politiker ist seit dem 8. Juni 2010 im Amt und Mitglied der Demokratischen Partei. Kan trat als Reformer an und wollte die chronisch schwache Wirtschaft ankurbeln. Im vergangenen Jahr erlitt seine Partei bei den Wahlen allerdings Verluste, danach stand Kan politisch vor dem Aus. Seit dem Erdbeben vom 11. März regiert er ein Land im Ausnahmezustand.
Kanadas Premierminister Stephen Harper: Er ist der 22. Regierungschef des Landes und vertritt eine konservativ-liberale Wirtschaftspolitik. Harper steht für außenpolitische Nähe zu den USA und ist gerade bei vorgezogenen Wahlen Anfang Mai im Amt bestätigt worden. Kanadas Soldaten sind weltweit bei internationalen Missionen im Einsatz.
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy: Der konservative Politiker diente dem Land auch als Innen-, Finanz- und Wirtschaftsminister, bevor er am 16. Mai 2007 Präsident wurde. Sarkozy ist mit der Sängerin Carla Bruni verheiratet. Er gilt als Law-and-Order Mann und schob entscheidend den Militäreinsatz gegen Libyen an.
Großbritanniens Premier David Cameron: Der konservative Brite ist seit dem 11. Mai 2010 im Amt und regiert mit den Liberalen. Cameron verpasste seiner Partei einen Modernisierungskurs. Nach der Amtsübernahme brachte er das noch immer von der Wirtschaftskrise schwer gezeichnete Großbritannien auf harten Sanierungskurs.
Italiens Premierminister Silvio Berlusconi: Der Multimilliardär ist seit dem 8. Mai 2008 im Amt. Er hatte das Land zuvor schon zwei Mal geführt. Italien kämpft mit einer hohen Verschuldung - der Regierungschef mit der Justiz, auch wegen einer angeblichen Sexaffäre mit einer Minderjährigen.
Russlands Präsident Dmitri Medwedew: Der Nachfolger von Wladimir Putin ist seit dem 7. Mai 2008 im Amt. Medwedew gibt sich liberal. Seine wichtigsten Ziele sind die Modernisierung von Politik und Wirtschaft und ein international starkes Russland. Ob er 2012 noch einmal - möglicherweise gegen Putin - antritt, ist offen.
US-Präsident Barack Obama: Der erste farbige Präsident der USA reist zu seinem dritten G8-Gipfel. Der Demokrat ist seit dem 20. Januar 2009 als 44. Präsident im Amt und steht vor großen Problemen: Die Verschuldung und die Arbeitslosigkeit sind hoch, die Konjunktur lahmt.
Japans Premierminister Naoto Kan: Der Politiker ist seit dem 8. Juni 2010 im Amt und Mitglied der Demokratischen Partei. Kan trat als Reformer an und wollte die chronisch schwache Wirtschaft ankurbeln. Im vergangenen Jahr erlitt seine Partei bei den Wahlen allerdings Verluste, danach stand Kan politisch vor dem Aus. Seit dem Erdbeben vom 11. März regiert er ein Land im Ausnahmezustand.
Foto: Franck Robichon/ dpaKanadas Premierminister Stephen Harper: Er ist der 22. Regierungschef des Landes und vertritt eine konservativ-liberale Wirtschaftspolitik. Harper steht für außenpolitische Nähe zu den USA und ist gerade bei vorgezogenen Wahlen Anfang Mai im Amt bestätigt worden. Kanadas Soldaten sind weltweit bei internationalen Missionen im Einsatz.
Foto: GEOFF ROBINS/ AFPFrankreichs Präsident Nicolas Sarkozy: Der konservative Politiker diente dem Land auch als Innen-, Finanz- und Wirtschaftsminister, bevor er am 16. Mai 2007 Präsident wurde. Sarkozy ist mit der Sängerin Carla Bruni verheiratet. Er gilt als Law-and-Order Mann und schob entscheidend den Militäreinsatz gegen Libyen an.
Foto: Ian Langsdon/ dpaGroßbritanniens Premier David Cameron: Der konservative Brite ist seit dem 11. Mai 2010 im Amt und regiert mit den Liberalen. Cameron verpasste seiner Partei einen Modernisierungskurs. Nach der Amtsübernahme brachte er das noch immer von der Wirtschaftskrise schwer gezeichnete Großbritannien auf harten Sanierungskurs.
Foto: LEON NEAL/ AFPRusslands Präsident Dmitri Medwedew: Der Nachfolger von Wladimir Putin ist seit dem 7. Mai 2008 im Amt. Medwedew gibt sich liberal. Seine wichtigsten Ziele sind die Modernisierung von Politik und Wirtschaft und ein international starkes Russland. Ob er 2012 noch einmal - möglicherweise gegen Putin - antritt, ist offen.
Foto: Paulo Novais/ picture alliance / dpa