

Deauville - Kern der Partnerschaftserklärung sind gut 20 Milliarden Dollar an finanziellen Hilfen für Ägypten und Tunesien, die vor allem von den großen internationalen Entwicklungsbanken kommen sollen. Die Hilfen sollen zwischen 2011 bis 2013 fließen.
Darüber hinaus wollen die G8-Länder auf bilateraler Ebene weitere Mittel beisteuern. Eine wichtige Rolle soll die Osteuropabank EBRD spielen. Deren Mandat soll über ihren bisherigen Schwerpunkt Osteuropa hinaus auf Nordafrika erweitert werden. Hilfen wird es auch von der EU und bilateral von Deutschland geben. Dies hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits am Donnerstag signalisiert. So soll die Rückzahlung auf ägyptische Schulden bei Deutschland von 300 Millionen Euro in Entwicklungsprojekte in dem Land, besonders im Bildungsbereich, fließen.
Unterstützt werden soll vor allem die wirtschaftliche Entwicklung in den arabischen Reformstaaten und damit die Schaffung von mehr Arbeits- und Ausbildungsstellen, um junge Menschen in Arbeit zu bringen. Die Unterstützung des "Arabischen Frühlings", der Reformen in Ländern Nordafrikas und im arabischen Raum, ist das bestimmende Thema am zweiten G8-Gipfeltag. Die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrieländer und Russlands (G8) sprechen mit ihren Kollegen aus Tunesien und Ägypten, Beji Caid Essebsi und Essam Scharaf, über die Lage nach den politischen Umwälzungen in ihren Ländern.
IWF sieht weiteren Hilfsbedarf
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte in einem Bericht für den G8-Gipfel den Finanzbedarf der Länder in Nordafrika, Nahost und einigen Ländern darüber hinaus auf rund 160 Milliarden Dollar veranschlagt. "Die Region muss sich vorbereiten auf eine fundamentale Umstellung ihres Wirtschaftsmodells", sagte Massod Ahmed, der beim IWF für diese Staaten zuständig ist.
Der IWF sprach von 35 Milliarden Euro, die er selbst beisteuern kann. Die Weltbank sagte gerade Tunesien und Ägypten neue Gelder in Höhe von sechs Milliarden Dollar zu.
Erwartet wird, dass es auch in anderen Staaten zu Umwälzungen kommen wird, wie etwa dem Jemen. Die Weltbank spricht von 50 bis 75 Millionen neuen Jobs, die in diesem gesamten Raum benötigt werden, um die vielen jungen Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Neben dem Thema Nordafrika beschäftigte sich die Gruppe der Acht - die USA, Kanada, Russland, Japan, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien - noch mit weiteren aktuellen Fragen der Weltpolitik. Zudem führten die Staats- und Regierungschefs eine ganze Reihe bilateraler Gespräche. So traf Merkel mit dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew zusammen und US-Präsident Barack Obama mit Gastgeber Nicolas Sarkozy.
Bundeskanzlerin Angela Merkel: Die CDU-Vorsitzende regiert Deutschland seit dem 22. November 2005 und ist die erste Frau im Kanzleramt. Sie führt derzeit eine Koalitionsregierung mit der FDP. Das amerikanische "Time Magazine" zählt sie zu den mächtigsten Menschen der Erde.
Japans Premierminister Naoto Kan: Der Politiker ist seit dem 8. Juni 2010 im Amt und Mitglied der Demokratischen Partei. Kan trat als Reformer an und wollte die chronisch schwache Wirtschaft ankurbeln. Im vergangenen Jahr erlitt seine Partei bei den Wahlen allerdings Verluste, danach stand Kan politisch vor dem Aus. Seit dem Erdbeben vom 11. März regiert er ein Land im Ausnahmezustand.
Kanadas Premierminister Stephen Harper: Er ist der 22. Regierungschef des Landes und vertritt eine konservativ-liberale Wirtschaftspolitik. Harper steht für außenpolitische Nähe zu den USA und ist gerade bei vorgezogenen Wahlen Anfang Mai im Amt bestätigt worden. Kanadas Soldaten sind weltweit bei internationalen Missionen im Einsatz.
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy: Der konservative Politiker diente dem Land auch als Innen-, Finanz- und Wirtschaftsminister, bevor er am 16. Mai 2007 Präsident wurde. Sarkozy ist mit der Sängerin Carla Bruni verheiratet. Er gilt als Law-and-Order Mann und schob entscheidend den Militäreinsatz gegen Libyen an.
Großbritanniens Premier David Cameron: Der konservative Brite ist seit dem 11. Mai 2010 im Amt und regiert mit den Liberalen. Cameron verpasste seiner Partei einen Modernisierungskurs. Nach der Amtsübernahme brachte er das noch immer von der Wirtschaftskrise schwer gezeichnete Großbritannien auf harten Sanierungskurs.
Italiens Premierminister Silvio Berlusconi: Der Multimilliardär ist seit dem 8. Mai 2008 im Amt. Er hatte das Land zuvor schon zwei Mal geführt. Italien kämpft mit einer hohen Verschuldung - der Regierungschef mit der Justiz, auch wegen einer angeblichen Sexaffäre mit einer Minderjährigen.
Russlands Präsident Dmitri Medwedew: Der Nachfolger von Wladimir Putin ist seit dem 7. Mai 2008 im Amt. Medwedew gibt sich liberal. Seine wichtigsten Ziele sind die Modernisierung von Politik und Wirtschaft und ein international starkes Russland. Ob er 2012 noch einmal - möglicherweise gegen Putin - antritt, ist offen.
US-Präsident Barack Obama: Der erste farbige Präsident der USA reist zu seinem dritten G8-Gipfel. Der Demokrat ist seit dem 20. Januar 2009 als 44. Präsident im Amt und steht vor großen Problemen: Die Verschuldung und die Arbeitslosigkeit sind hoch, die Konjunktur lahmt.
Japans Premierminister Naoto Kan: Der Politiker ist seit dem 8. Juni 2010 im Amt und Mitglied der Demokratischen Partei. Kan trat als Reformer an und wollte die chronisch schwache Wirtschaft ankurbeln. Im vergangenen Jahr erlitt seine Partei bei den Wahlen allerdings Verluste, danach stand Kan politisch vor dem Aus. Seit dem Erdbeben vom 11. März regiert er ein Land im Ausnahmezustand.
Foto: Franck Robichon/ dpaKanadas Premierminister Stephen Harper: Er ist der 22. Regierungschef des Landes und vertritt eine konservativ-liberale Wirtschaftspolitik. Harper steht für außenpolitische Nähe zu den USA und ist gerade bei vorgezogenen Wahlen Anfang Mai im Amt bestätigt worden. Kanadas Soldaten sind weltweit bei internationalen Missionen im Einsatz.
Foto: GEOFF ROBINS/ AFPFrankreichs Präsident Nicolas Sarkozy: Der konservative Politiker diente dem Land auch als Innen-, Finanz- und Wirtschaftsminister, bevor er am 16. Mai 2007 Präsident wurde. Sarkozy ist mit der Sängerin Carla Bruni verheiratet. Er gilt als Law-and-Order Mann und schob entscheidend den Militäreinsatz gegen Libyen an.
Foto: Ian Langsdon/ dpaGroßbritanniens Premier David Cameron: Der konservative Brite ist seit dem 11. Mai 2010 im Amt und regiert mit den Liberalen. Cameron verpasste seiner Partei einen Modernisierungskurs. Nach der Amtsübernahme brachte er das noch immer von der Wirtschaftskrise schwer gezeichnete Großbritannien auf harten Sanierungskurs.
Foto: LEON NEAL/ AFPRusslands Präsident Dmitri Medwedew: Der Nachfolger von Wladimir Putin ist seit dem 7. Mai 2008 im Amt. Medwedew gibt sich liberal. Seine wichtigsten Ziele sind die Modernisierung von Politik und Wirtschaft und ein international starkes Russland. Ob er 2012 noch einmal - möglicherweise gegen Putin - antritt, ist offen.
Foto: Paulo Novais/ picture alliance / dpa