
Die wichtigsten Fakten: Wer die meisten Steuern zahlt
Standortwettbewerb Unternehmenssteuern sinken weltweit
Berlin - Fast überall auf der Welt sinken die Unternehmenssteuern. Nach einer Studie gab der durchschnittliche weltweite Unternehmensteuersatz in diesem Jahr auf 24,99 Prozent - nach 25,44 Prozent im Vorjahr.
Den deutlichsten Rückgang von 36,5 Prozent auf 35,5 Prozent verzeichnet Nordamerika, wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG am Sonntag mitteilte. In Deutschland blieb der Unternehmensteuersatz mit 29,41 Prozent nahezu unverändert (2009: 29,44 Prozent). Leichte Veränderungen gab es in Europa - von 21,7 Prozent auf 21,52 Prozent.
Nur für Lateinamerika ergibt sich 2010 der Studie zufolge ein gegenläufiger Trend: Hier stieg der Durchschnittssatz um etwas mehr als einen Prozentpunkt auf 27,87 Prozent an. Grund sei vor allem die Erhöhung der Unternehmensteuer in Mexiko von 28 auf 30 Prozent.
"Mehrere Länder haben bereits angekündigt, ihre Unternehmenssteuern zu senken", sagte KPMG-Vorstand Ernst Gröbl. In Großbritannien beispielsweise werden diese demnach bis 2014 von 28 auf 24 Prozent sinken.
"Der globale Steuerwettbewerb wird sich also weiter fortsetzen. Weil Budgetdefizite reduziert werden müssen, ist mit einer breiten Anhebung der indirekten Steuern zu rechnen", sagte er. Großbritannien, Spanien, Griechenland und Finnland etwa hätten schon angekündigt, ihre Umsatzsteuer zu erhöhen.
Für die Studie wurden zum Stichtag 1. Juli die Steuersätze in 114 Ländern miteinander verglichen. Darunter befinden sich die 33 OECD- Mitgliedstaaten und alle 27 EU-Staaten.