Lösung der Energieprobleme Bill Gates verspricht Rettung der Erde in den nächsten 15 Jahren

Ambitioniert: Bill Gates, reichster Mensch der Welt

Ambitioniert: Bill Gates, reichster Mensch der Welt

Foto: Ramin Talaie/ AFP

Mit 80 Milliarden Dollar Vermögen ist Bill Gates nach allen gängigen Zählungen einsame Spitze in der Welt der Superreichen. Der Microsoft-Gründer hat zwar längst gelobt, einen Großteil davon für wohltätige Zwecke zu geben. Die mit Ehefrau Melinda betriebene Stiftung widmet sich vor allem dem Kampf gegen Krankheiten und Armut. Doch diese Aufgabe reicht Gates schon nicht mehr.

In ihrem aktuellen Jahresbrief  lassen sich die Stifter auf die Schülerfrage ein, welche Superkräfte sie gern hätten. Melinda Gates antwortet "Zeit" (für Frauen, um ihr Potenzial jenseits von Haushalt und Kindern zu entfalten), für Bill Gates ist es "Energie".

Ohne eine Lösung des Energiemangels für Milliarden Menschen seien alle Mühen gegen Armut umsonst - und wegen der drohenden verheerenden Folgen des Klimawandels müsste zugleich alle Energieversorgung rasch auf eine Basis ohne fossile Brennstoffe umgestellt werden. Die Fortschritte bei der Kostensenkung von erneuerbaren Energien wie Wind- und Solarstrom oder der Speichertechnik seien ermutigend, reichten aber längst nicht aus.

"Kurz gesagt, wir brauchen ein Wunder", räumt Bill Gates die Größe der Aufgabe unumwunden ein. Damit meine er allerdings kein Ding der Unmöglichkeit, sondern die Art von Wunder, die es schon oft gegeben habe wie Computer, Internet oder die Polio-Impfung - große Durchbrüche, die aus entschlossener Investition des menschlichen Forschergeistes resultierten.

Ohne Staatshilfe sind auch zwei Milliarden Privatspende nichts

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Foto: © Charles Platiau / Reuters/ REUTERS

Seine eigene Kapazität - Gates hat zwei Milliarden Dollar für den Zweck versprochen - reiche nicht aus. Deshalb stellte er mit anderen Multimilliardären zum Pariser Klimagipfel die Initiative "Breakthrough Energy Coalition"  vor, flankiert von einer Allianz aus 20 Staaten namens "Mission Innovation" , die ihre Forschungsbudgets für Erneuerbare kräftig erhöhen wollen.

Nur staatliche Grundlagenarbeit könne das Wunder vollbringen, angeschoben vom Engagement privater Investoren, die dabei durchaus auch von "langfristig großer Rendite" motiviert seien.

Jetzt zeigt sich Gates optimistisch: "Ich wage die Vorhersage, dass innerhalb der nächsten 15 Jahre die Welt einen Durchbruch für saubere Energie finden wird, der unseren Planeten rettet."

Worin genau dieser Durchbruch bestehen mag, ob etwa die Kernfusion oder früher von Gates befürwortete Mini-Atomkraftwerke, da legt sich der Stifter nicht fest. "Wir brauchen eine Riesenmenge an Forschung in tausende neuer Ideen, auch solche, die etwas verrückt klingen mögen."

Alles versuchen, was helfen könnte - irgendein Treffer wird schon dabei sein. Das ist schon eine bemerkenswerte Abkehr von früheren Überzeugungen. Noch vor zwei Jahren hatte die Gates-Stiftung den dänischen Klimaskeptiker Bjørn Lomborg beschäftigt, der den Viel-hilft-viel-Ansatz zum Klimaschutz für Geldverschwendung erklärte und die Konzentration auf Hilfe mit günstigerem erwarteten Kosten-Nutzen-Verhältnis empfahl, zum Beispiel gegen Krankheiten - so wie bislang von der Gates-Stiftung praktiziert.


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