Prognose Griechenland stellt 3 Prozent Wachstum in Aussicht

Wird Griechenland nach sechs Jahren Rezession zum Musterland für Europa? Athen rechnet für 2015 mit einem Wirtschaftswachstum von 2,9 Prozent - Experten halten jedoch schon die aktuelle Prognose von 0,6 Prozent für zu optimistisch.
Akropolis in Athen: "Das Land beginnt jetzt eine lange Phase nachhaltigen Wachstums", prophezeit der Finanzstaatssekretär

Akropolis in Athen: "Das Land beginnt jetzt eine lange Phase nachhaltigen Wachstums", prophezeit der Finanzstaatssekretär

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Athen - Die griechische Regierung sagt für 2015 ein kräftiges Wirtschaftwachstum und steigende Haushaltsüberschüsse voraus. Das Bruttoinlandsprodukt werde voraussichtlich um 2,9 Prozent zulegen, sagte Finanzstaatssekretär Christos Staikouras. Der Staatsetat werde ebenfalls ein Plus von 2,9 Prozent aufweisen, sofern die Zahlungen für den Schuldendienst ausgeklammert werden.

"Das Land beginnt jetzt eine lange Phase nachhaltigen Wachstums und von Haushaltsüberschüssen" sagte Staikouras. "Das wird die Beschäftigung ankurbeln, die Arbeitslosigkeit drücken und den Lebensstandard für alle Einwohner erhöhen." Die Arbeitslosenquote soll von 24,5 auf 22,5 Prozent sinken, der Schuldenstand von 175 auf 168 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

Die griechische Wirtschaft steckt seit sechs Jahren in der Rezession, das BIP schrumpfte in dieser Zeit um insgesamt ein Viertel. Im zweiten Quartal 2014 fiel die Wirtschaftsleistung zum 24. Mal in Folge schwächer aus als im Vorjahreszeitraum. Die Vorhersage eines Wachstums von 0,6 Prozent im laufenden Jahr halten viele Ökonomen für zu optimistisch.

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Staikouras erklärte hingegen, das für 2015 erwartete Wirtschaftswachstum werde vor allem durch höhere private Konsumausgaben getragen. Laut dem Haushaltsentwurf soll die Neuverschuldung des Staates im nächsten Jahr auf 0,2 Prozent des BIP sinken. Für dieses Jahr sind 0,8 Prozent eingeplant.

Die Regierung will sich im kommenden Jahr mehrfach an den Finanzmarkt wagen, um sich Geld von Investoren zu leihen und so aus dem Rettungsprogramm von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Union aussteigen zu können. Geplant ist unter anderem die Emission von Anleihen mit sieben- und zehnjähriger Laufzeit.

ts/rtr/afp
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