Container auf einem Schiff: Deutschland überschwemmt die Welt mit Exportgütern
Foto: Jens Ressing/ dpaDeutschland hat 2014 einen Exportüberschuss in Rekordhöhe erzielt und sich damit abermals Unmut aus Brüssel und Washington zugezogen. Die Ausfuhren übertrafen die Einfuhren um 216,9 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. "Der bisherige Höchstwert von 195,3 Milliarden Euro im Jahr 2007 wurde damit deutlich übertroffen", erklärten die Statistiker. 2013 hatte der Überschuss noch bei 195 Milliarden Euro gelegen.
Der aktuelle Wert entspricht etwa 7,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Die EU-Kommission stuft Werte von dauerhaft mehr als sechs Prozent als stabilitätsgefährdend ein. Da Deutschland seit Jahren über dieser Grenze liegt und dies nach Prognose großer Forschungsinstitute auch in den kommenden Jahren so bleiben dürfte, wurde die Bundesregierung von Brüssel gerügt. Gleichzeitig wird ihr empfohlen, mehr zu investieren und so die Nachfrage im Inland zu stärken.
Auch das US-Finanzministerium prangerte die Überschüsse wiederholt als Risiko für die weltweite Finanzstabilität an, da Länder mit hohen Überschüssen solchen gegenüber stehen, die ihre Importe über Schulden finanzieren müssen.
Die deutschen Unternehmen exportierten im vergangenen Jahr Waren im Wert von 1133,5 Milliarden Euro und damit so viel wie nie zuvor. Gleichzeitig wurden Waren im Wert von 916,6 Milliarden Euro importiert. Die Differenz beider Zahlen ist der Exportüberschuss.
Nach Berechnungen des Münchner Ifo-Instituts kommt Deutschland weltweit auf den mit Abstand höchsten Überschuss. Die Leistungsbilanz wies demnach 2014 ein Plus von 285 Milliarden Dollar auf. Auf Platz zwei kommt die weltgrößte Handelsnation China (150 Milliarden Dollar), gefolgt vom Ölexporteur Saudi-Arabien (100 Milliarden). In die Leistungsbilanz fließen neben dem Warenaustausch auch alle anderen Transfers mit dem Ausland ein - von Dienstleistungen bis zur Entwicklungshilfe.
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Februar 2016: Krise, welche Krise? Der mm-Indikator, der das Wachstum der deutschen Wirtschaft im laufenden Jahr misst, steigt kräftig an. Volkswirt Carsten-Patrick Meier von Kiel Economics, der den Indikator erstellt, erklärt den Sprung auf 3,0 Prozent. Der schraffierte Bereich zwischen 2,6 und 3,5 Prozent zeigt das Intervall an, das mit einer Wahrscheinlichkeit von zwei Dritteln erreicht wird.
Dezember:Der mm-Indikator für 2016 ist da - und zeigt fortgesetzten Aufschwung an. Wächst die deutsche Wirtschaft im alten Jahr laut den Daten um satte 2,6 Prozent, dürften es im neuen sogar 2,7 Prozent werden. Volkswirt Carsten-Patrick Meier von Kiel Economics, der den Indikator erstellt, sieht darin auch ein Zeichen der Stärke des Euro-Raums.
September:Der mm-Indikator steht im Herbst noch bei 3,0 Prozent für 2015. Die Stärke der deutschen Wirtschaft sieht Volkswirt Carsten-Patrick Meier von Kiel Economics, der den Indikator erstellt, auch in den rasch wachsenden Steuereinnahmen reflektiert.
August: Der mm-Indikator steigt auf 3,0 Prozent. Der schraffierte Bereich zwischen 2,6 und 3,3 Prozent zeigt das Prognoseintervall an - laut den vorliegenden Daten dürfte die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr mit einer Wahrscheinlichkeit von zwei Dritteln eine Wachstumsrate in diesem Bereich schaffen. Der Schub von niedrigen Zinsen und billigem Euro könnte schon zu stark sein, warnt Volkswirt Carsten-Patrick Meier von Kiel Economics, der den Indikator ermittelt, in seiner Analyse.
Juli: Der mm-Indikator steigt deutlich. 2,9 Prozent Wachstum zeigt er jetzt für dieses Jahr an - während die meisten Konjunkturforscher ihre Prognosen auf im Schnitt 1,8 Prozent senken. Volkswirt Carsten-Patrick Meier von Kiel Economics erklärt die Kluft zwischen der berichteten Lage der Unternehmen und Daten des Statistischen Bundesamts. Der gefühlte Aufschwung kann die Realität besser wiedergeben als der gemessene.
Juni: Der mm-Indikator sinkt leicht, auf 2,5 Prozent. Die deutsche Wirtschaft hat immer noch sehr günstige Bedingungen für den Aufschwung, aber nicht mehr ganz so günstige wie zuvor. Volkswirt Carsten-Patrick Meier von Kiel Economics sieht die Gründe an den Finanzmärkten.
Mai: 2,6 Prozent Wachstum der deutschen Wirtschaft zeigte der mm-Indikator für 2015 im Vormonat an. Die anderen Konjunkturprognosen nähern sich diesem bisher sehr optimistisch scheinenden Wert von unten an. Zu den Gründen äußert sich Volkswirt Carsten-Patrick Meier von Kiel Economics in seiner Analyse.
April: Sämtliche Konjunkturprognosen unterschätzen den Aufschwung der deutschen Wirtschaft. Der April-Wert des mm-Indikators zeigt 2,6 Prozent Wachstum in diesem Jahr an, das Prognoseintervall reicht von 2,2 bis 3,1 Prozent. Zu den Gründen äußert sich Volkswirt Carsten-Patrick Meier von Kiel Economics in seiner Analyse .
Im März zeigte der Indikator sogar 2,8 Prozent an. Das lag vor allem an einer extrem guten Lageeinschätzung der vom Ifo-Institut im Geschäftsklimaindex befragten Unternehmen. Seitdem hat sich die Stimmung wieder etwas verschlechtert.
Februar: Ein regelrechter Boom erwartet die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr, wenn der mm-Indikator Recht behält. Carsten-Patrick Meier von Kiel Economics verweist auf den billigen Euro als Stütze für den Exportüberschuss als wichtigen Wachstumstreiber. Der gefallene Ölpreis werde seine positive Wirkung erst 2016 voll entfalten. Die Prognose von 2,6 Prozent Wachstum ist nur ein Mittelwert in einem Prognoseintervall von 2,3 bis 3,4 Prozent, das mit einer Wahrscheinlichkeit von zwei Dritteln eintritt. Zum Vergleich: Der Internationale Währungsfonds traut der deutschen Wirtschaft nur 1,3 Prozent Wachstum zu, die Bundesbank 1,0. Meiers Index dagegen hat sich seit der jüngsten Schätzung sogar noch um 0,4 Prozentpunkte verbessert ...