Deutschlands Einzelhändler haben im März überraschend einen Rückschlag hinnehmen müssen. Die anziehende Inflation dämpfte die Kauflust der Verbraucher, die Umsätze sanken um 2 Prozent. Besonders die Warenhäuser wurden von den Kunden verschmäht.
Keine Lust am Shoppen: Warenhäuser setzten im März 5,5 Prozent weniger um als im Vorjahresmonat
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Berlin - Der Umsatz im Einzelhandel ging im März verglichen mit dem Vorjahr um 2 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Preiserhöhungen herausgerechnet, lag das Minus sogar bei 3,5 Prozent. Analysten hatten dagegen mit einem Wachstum von 1,4 Prozent gerechnet.
Im Vergleich zum Vormonat setzten die Händler 1,8 Prozent weniger um, preisbereinigt lag das Minus sogar bei 2,1 Prozent. Hier hatten Experten einen Anstieg von 0,3 Prozent vorhergesagt. In den ersten drei Monaten lagen die Einzelhandelserlöse dagegen um 1,6 Prozent höher als im Vorjahr, preisbereinigt waren es immerhin noch plus 0,2 Prozent.
Besonders herbe Verluste mussten Warenhäuser im März hinnehmen: Sie setzten 5,5 Prozent weniger um als ein Jahr zuvor. Auch Kosmetik und medizinische Produkte waren weniger gefragt, hier lag das Umsatzminus bei 3,4 Prozent, gefolgt von Schuh- und Bekleidungsgeschäften mit minus 3,2 Prozent. Allein im Internet- und Versandhandel konnten die Firmen ein Plus von 1,1 Prozent erwirtschaften.
Lange Zeit sind Ökonomen davon ausgegangen, dass der Konsum in diesem Jahr angesichts der guten Lage am Arbeitsmarkt eine wichtige Stütze des Wachstums sein wird. Auch der Einzelhandelsverband HDE ging bisher von einem Umsatzplus von 1,5 Prozent aus. Allerdings hatte sich der Konsumklimaindex der Nürnberger GfK-Forscher
zuletzt wegen der gestiegenen Inflation und der Atomkatastrophe in Japan eingetrübt.