Liquidität für Banken Notenbanken drehen Geldhahn noch weiter auf

Will Zuversicht signalisieren: EZB-Präsidentin Christine Lagarde betont, das geldpolitische Instrumentarium der EZB sei voll ausgestattet
Foto: FRIEDEMANN VOGEL / EPASechs große Notenbanken erhöhen die Schlagzahl zur Versorgung des Finanzsystems mit Dollar-Liquidität. Bestehende Dollar-Geschäfte sollen schon ab Montag nicht mehr nur wöchentlich, sondern täglich durchgeführt werden, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am späten Sonntagabend als eine der beteiligten Notenbanken in Frankfurt am Main mitteilte. Die Transaktionen haben eine Laufzeit von jeweils sieben Tagen und sollen bis mindestens Ende April stattfinden. Das geldpolitische Instrumentarium der EZB sei voll ausgestattet, um das Finanzsystem des Euroraums bei Bedarf mit Liquidität zu versorgen, betonte EZB-Präsidentin Christine Lagarde (67).
Neben der EZB nehmen an der konzertierten Aktion die Notenbanken der USA, Kanadas, Großbritanniens, Japans und der Schweiz teil. Die Dollar-Geschäfte werden schon seit einiger Zeit durchgeführt und sollen sicherstellen, dass den Banken für wichtige, meist internationale Geschäfte nicht die Weltreservewährung Dollar ausgeht. Vor allem in Krisenzeiten ist dies wichtig.
Die derzeitigen Turbulenzen im Bankensektor erfordern ein erhöhtes Liquiditätsniveau. In der vergangenen Woche haben sich die US-Banken eine Rekordsumme an kurzfristigen Krediten bei ihrer Notenbank Federal Reserve beschafft. Die über das sogenannte Diskontfenster ausgeliehene Summe übertraf mit rund 153 Milliarden Dollar sogar den bisherigen Höchstwert aus der weltweiten Finanzkrise 2008.
Hinzu kamen unter anderem Gelder über das neue "Bank Term Funding Program", das nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank (SVB) eingerichtet wurde.