Umwelt- und Lärmschutz Flughafen Amsterdam stellt Privat- und Nachtflüge ein

Am Amsterdamer Flughafen Schiphol soll es aus Lärmschutzgründen bald keine Nachtflüge mehr geben. Auch Privatflugzeuge sollen den Großflughafen wegen der unverhältnismäßig hohen CO2-Emissionen pro Passagier nicht mehr anfliegen dürfen.
Zu laut: Boeing 747-400 auf dem Flughafen Schiphol

Zu laut: Boeing 747-400 auf dem Flughafen Schiphol

Foto: LEX VAN LIESHOUT/ EPA-EFE/ REX

Kurswechsel am Amsterdamer Flughafen Schiphol: Bis spätestens Ende des Jahres 2025 soll es von und ab dort keine Nachtflüge mehr geben, darüber hinaus sollen auch Privatjets verboten werden. Diese Maßnahmen sollen zu einer "stilleren, saubereren und besseren Luftfahrt" führen, teilte der Flughafen am Dienstag mit. "Zu lange haben wir nur an Wachstum gedacht und zu wenig an dessen Kosten", sagte Flughafen-Chef Ruud Sondag. Auch sollen schrittweise Flugzeuge nicht mehr zugelassen werden, die viel Lärm verursachen – so wie die Boeing 747.

Umweltschutzverbände und Anwohner reagierten positiv auf diese Ankündigung. Kritisch äußerten sich dagegen Fluggesellschaften und Reiseveranstalter. Die Fluggesellschaft KLM, deren Basis Schiphol ist, reagierte überrascht. KLM hätte sich ein gemeinsames Vorgehen der Luftfahrtbranche gewünscht, um den Ausstoß von CO2 sowie Lärmbehinderung zurückzudrängen, hieß es.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace begrüßte dagegen den Plan. Die Luftfahrt überschreite die Grenzen von Anwohnern, Natur und Klima, sagte Maarten de Zeeuw von Greenpeace. Auch die angekündigte Verbannung von Privatjets sei ein positiver Schritt. "Diese Art des Verkehrs ist in Zeiten der Klimakrise schamlos und geht echt nicht mehr", so de Zeeuw.

Schiphol will, dass zwischen Mitternacht und 6 Uhr früh überhaupt keine Flüge mehr starten und bis 5 Uhr auch keine Maschinen mehr landen dürfen. Nach Angaben des Flughafens soll es hierbei um rund 10.000 Nachtflüge pro Jahr gehen.

Die niederländische Regierung hatte im Sommer 2022 beschlossen, dass der Flughafen wegen Lärmbelästigung und Umweltverschmutzung bis zum kommenden Jahr die Zahl der Flüge von maximal 500.000 auf 440 000 jährlich verringern muss. Ab November soll zunächst eine Obergrenze von 460.000 Flügen gelten. Dagegen hatten KLM, Delta, Easyjet und zwei weitere Fluggesellschaften geklagt.

hr/dpa-afx

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