Sadiq Khan ist neuer Bürgermeister von London Erstmals regiert ein Muslim eine europäische Metropole

Sadiq Khan

Sadiq Khan

Foto: LEON NEAL/ AFP

London hat zum ersten Mal einen muslimischen Bürgermeister gewählt: Bereits vor der endgültigen Auszählung der Stimmen steht fest, dass Sadiq Khan das Rennen für sich entschieden hat. Der Labour-Politiker lag mehr als zehn Prozentpunkte vor seinem Tory-Konkurrenten Zac Goldsmith. Die offizielle Bestätigung liegt noch nicht vor.

Damit übernimmt die Arbeiterpartei nach acht Jahren wieder das Ruder in der britischen Hauptstadt. Der 45-jährige Khan ist ein Bilderbuch-Politiker, wie es sich die Labour-Partei nicht besser wünschen kann: Die Familie stammt aus Pakistan, der Vater war Busfahrer, die Mutter Näherin - doch der Sohn hat es geschafft. Das sind Erfolgsstorys, die das Land braucht.

Bereits am frühen Abend kamen die Glückwünsche an Khan von allen Seiten. Labour-Chef Jeremy Corbyn war einer der ersten Gratulanten. Auf Twitter beglückwünschte er seinen Parteifreund: "Kann es gar nicht erwarten, mit dir ein gerechteres London für alle zu schaffen", ließ er dort verlauten:

Auch New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio, die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo und der französische Premier Manuel Valls gratulierten dem Sieger.

Sogar vom politischen Gegner kamen Glückwünsche. Der konservative britische Wirtschaftsminister Sajid Javid, der wie Khan auch pakistanischer Abstammung ist, twitterte: "Von einem Sohn eines pakistanischen Busfahrers zum anderen: Glückwunsch."

Bei den Regional- und Kommunalwahlen in Großbritannien musste Labour ansonsten vor allem in Schottland schmerzliche Verluste verkraften. Ein Debakel konnte die Partei von Jeremy Corbyn aber abwenden: Bei den Kommunalwahlen in England schlug sich Labour besser als erwartet. Die EU-feindliche Ukip-Partei kann in Wales zum ersten Mal ins Parlament einziehen.

soc, Spiegel Online
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