8,5 Prozent im Januar Inflation in der Eurozone schwächt sich ab

Weil sich Energie weniger stark verteuert hat, sinkt die Inflationsrate in Europa im Januar auf 8,5 Prozent. Bedenklich stimmt, dass die Kerninflationsrate ohne schwankungsanfällige Produkte auf Höchststand verharrt.
Die Last der Preise: Lebensmittel verteuerten sich in Europa im Januar im Schnitt noch um rund 14 Prozent

Die Last der Preise: Lebensmittel verteuerten sich in Europa im Januar im Schnitt noch um rund 14 Prozent

Foto: Frank Augstein/ AP

Lichtblick für die Verbraucher: Die Inflation im Euroraum hat sich im Januar den dritten Monat in Folge abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresvergleich um 8,5 Prozent, teilte das EU-Statistikamt Eurostat am Mittwoch in einer ersten Schätzung mit. Im Dezember hatte die Teuerungsrate noch bei 9,2 Prozent gelegen, nach einem Allzeithoch von 10,6 Prozent im Oktober.

Vor allem die Energiepreise stiegen in den 20 Euroländern im Schnitt weniger stark als erwartet. Mit 17,2 Prozent bleiben sie aber Hauptfaktor für die Teuerung. Lebensmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich laut Eurostat mit 14,1 Prozent ebenfalls stark.

Kerninflation auf Höchststand seit Euro-Einführung

Die viel beachtete Kerninflation, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, verharrte im Januar hingegen unverändert auf 5,2 Prozent. Sie liegt damit auf dem höchsten Wert seit der Euro-Einführung und zeigt, dass der Preisauftrieb nicht nur Energie und Rohstoffe betrifft.

Die Währungshüter um Notenbankchefin Christine Lagarde (67) stehen damit weiter unter Zugzwang, da die Teuerungsrate noch immer weit vom Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2 Prozent entfernt ist. Die Entwicklung der Teuerung im Euroraum ist ein zentrales Entscheidungskriterium für die EZB. Experten gehen davon aus, dass die Währungshüter am Donnerstag die Schlüsselsätze wie zuvor im Dezember um einen halben Prozentpunkt anheben werden.

Für Deutschland gab Eurostat keine Schätzung bekannt. Die Zahlen des Statistischen Bundesamts werden aus technischen Gründen ausnahmsweise erst kommende Woche veröffentlicht. Die Inflation in Deutschland hatte in den vergangenen Monaten nahe am EU-Durchschnitt gelegen.

rei/AFP, dpa-afx
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