Hohe Inflation Bank of England und Schweizer Nationalbank heben ebenfalls Leitzins

Nach der EZB und der Fed heben auch die Bank of England und die Schweizer Nationalbank trotz der Bankenturbulenzen ihren Leitzins an. Die britischen Notenbanker erhöhten den Zins um einen Viertelpunkt auf 4,25 Prozent.
Ein weiterer Zinsschritt: Die Bank of England

Ein weiterer Zinsschritt: Die Bank of England

Foto: HENRY NICHOLLS / REUTERS

Die Bank von England und die Schweizerische Nationalbank (SNB) treiben den Leitzins im Kampf gegen die Inflation weiter in die Höhe. In Großbritannien stieg er am Donnerstag um einen Viertel-Punkt auf 4,25 Prozent. Die britischen Währungshüter standen unter Zugzwang, da sich die Inflation mit einer Teuerungsrate von zuletzt 10,4 Prozent als überraschend hartnäckig erweist.

Bankvolkswirte hatten den Schritt der Bank of England überwiegend erwartet. Es ist bereits die elfte Zinserhöhung seit Ende 2021. Seinerzeit hatte der Zins noch knapp über der Nulllinie gelegen. Aktuell liegt der Leitzins auf einem 15-jährigen Höchststand.

Schweizer Zentralbank erhöht auf 1,5 Prozent

Auch die SNB erhöhte wegen des erneut gestiegenen Inflationsdrucks und ungeachtet der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor erneut den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte auf 1,50 Prozent. Zudem signalisierten die Währungshüter um SNB-Präsident Thomas Jordan (60) am Donnerstag eine weitere geldpolitische Straffung. "Es ist nicht auszuschließen, dass zusätzliche Zinserhöhungen nötig sein werden, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten", erklärte die Zentralbank. Um für angemessene monetäre Bedingungen zu sorgen, will die SNB bei Bedarf zudem weiterhin am Devisenmarkt eingreifen, wobei seit einigen Quartalen Fremdwährungsverkäufe im Vordergrund stehen.

Die SNB-Zinserhöhung war von Experten erwartet worden – trotz der am Wochenende von der Schweizer Regierung orchestrierten Rettungsaktion für die Credit Suisse. Von Reuters im Vorfeld der vierteljährlichen geldpolitischen Lagebeurteilung befragte Volkswirte hatten mehrheitlich eine Zinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte prognostiziert.

Gestern hatte die amerikanische Notenbank Fed ihren Leitzins ebenfalls um einen Viertelpunkt erhöht. Die in den USA gehäuft aufgetretenen Probleme von Regionalbanken wie der in die Pleite gerutschten kalifornischen Silicon Valley Bank (SVB) hatten zuletzt Spekulationen aufkommen lassen, dass die Fed nach rund einem Jahr der Zinserhöhungen nun pausieren könnte.

hr/reuters
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