Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB): Dem Italiener dürfte so manches quer im Magen liegen - zumindest lesen sich die aktuellen Einlassungen der EZB so
Foto: Boris Roessler/ picture alliance / dpaDie Risiken für die finanzielle Stabilität in der Eurozone haben nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) wieder zugenommen. Zwar habe sich das Finanzsystem des gemeinsamen Währungsgebiets in den vergangenen sechs Monaten trotz wiederholter Schocks als widerstandsfähig erwiesen, stellte die Notenbank in ihrem am Donnerstag veröffentlichten halbjährlichen Finanzstabilitätsbericht fest. Allerdings hätten sich die Risiken hinsichtlich globaler Korrekturen an den Märkten verstärkt.
Das sei auch auf politische Unsicherheit und die erwarteten Weichenstellungen in den USA nach der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten zurückzuführen. Die Auswirkungen möglicher Änderungen in der US-Wirtschaftspolitik auf den Euroraum - etwa was den Handel angehe - seien zum jetzigen Zeitpunkt sehr ungewiss, schreibt die EZB.
Sorgen macht den Währungshütern nach wie vor die schwache Ertragslage vieler Banken und die zum Teil noch hohe Belastung der Institute durch faule Kredite.
Er ist 35, politisch unerfahren und ohne erkennbare Überzeugung - dennoch vertraut Donald Trump offenbar niemandem mehr bei der Machtübernahme in Amerika als dem Immobilienunternehmer Jared Kushner.
Loyalität zählt mehr als alles andere im Trump-Reich, und Kushner ist Ehemann von Trumps Tochter Ivanka (hier ein Bild von 2012). Mindestens so wertvoll wie die erfolgreiche Geschäftsfrau und passionierte Rednerin war der Vater dreier gemeinsamer Kinder im Wahlkampf. Beide flankierten den polternden Egomanen mit einem freundlichen Gesicht.
Aber Jared Kushner teilt laut mehreren Porträts einen wichtigen Antrieb mit seinem Schwiegervater: Verbitterung gegenüber der liberalen Kulturelite New Yorks, die ihn trotz reicher Herkunft nie als einen der Ihren akzeptierte. Dass er nun auf der großen Bühne der Sieger steht, scheint er selbst kaum glauben zu können.
Inzwischen gibt es schon offizielle Fotos, die Jared Kushner mit Japans Premier Shinzo Abe parlieren zeigen. Im Weißen Haus genoss er Geheimdienst-Briefings, allen Gesetzen gegen Vetternwirtschaft zum Trotz bekommt er zudem auch einen Posten als Chefberater im Weißen Haus.
Informell hatte er diese Rolle sowieso. Jedenfalls entscheidet Kushner über alle wichtigen Personalien. Er stellte das Übergangsteam zusammen, in dessen Exekutivkomitee er noch sitzt, das beispielsweise den Betreiber der rechten Site "Breitbart" Steve Bannon an die Macht brachte ...
... und nach sechs Monaten "bester Zusammenarbeit" New Jerseys Gouverneur Chris Christie samt dessen Verbündeten abservierte, der als erster prominenter Republikaner zu Trump geschwenkt war und gern Vizepräsident geworden wäre. Christie hatte schon in seiner früheren Eigenschaft als Staatsanwalt mit Kushner zu tun ...
... er brachte nämlich dessen Vater Charles Kushner wegen einer abenteuerlichen Geschichte um Parteispenden für die Demokraten hinter Gitter. Private Rache? Ach wo! Kushners Eltern hatten übrigens ursprünglich Einwände gegen die Ehe ihres Sohns mit einer Trump-Tochter, die dann aber zum jüdischen Glauben konvertierte.
Charles Kushners großzügige Spenden spielten wohl eine maßgebliche Rolle bei der Zulassung des Sohns zur Eliteuniversität Harvard. Während des Studiums spekulierte der nach dem väterlichen Vorbild mit Immobilien. Statt Anerkennung der High Society brachte der Ausflug zur Ivy League nur Gespött, ebenso wie der Kauf des New Yorker Promiblatts "Observer". Lob kommt jetzt stattdessen ...
... von Silicon-Valley-Granden, die Jared Kushners Startup-Manier beim Einsatz von Big Data und künstlicher Intelligenz für den Trump-Wahlkampf bewundern. Peter Thiel, der auch an einer Milliarden-Firma von Jareds jüngerem Bruder Josh beteiligt ist, sitzt sowieso im Team Trump. Doch auch ...
... Alphabet-Chairman Eric Schmidt, der sein Wissen als langjähriger Google-Chef für den Sieg Hillary Clintons einsetzen wollte, gibt sich geschlagen: Jared Kushner habe das einfach smarter gemacht. Diese Referenz zählt wohl noch mehr als die Milliardendeals, mit denen sich Kushner schon in jungen Jahren in Trump-Manier einen Namen machte.
Das Prunkstück von Kushner Companies ist seit 2007 - Vater Charles saß gerade im Gefängnis, die Immobilienpreise erreichten ihren Höhepunkt vor dem Kollaps - der ehemalige Tishman Tower an Manhattans Fifth Avenue, in Laufweite zum Trump Tower. Jared Kushner kaufte den Wolkenkratzer für die Rekordsumme von 1,8 Milliarden Dollar auch mithilfe deutscher Geldgeber, und überstand die folgende Krise ohne Pleite.
Schlechter erging es dem Versicherungskonzern AIG, der Kushner zuvor für den gleichen Betrag 17.000 Wohnungen in den Vororten New Yorks und Philadelphias abgekauft hatte. Der musste bald darauf vom Staat gerettet werden.
Loyalität zählt mehr als alles andere im Trump-Reich, und Kushner ist Ehemann von Trumps Tochter Ivanka (hier ein Bild von 2012). Mindestens so wertvoll wie die erfolgreiche Geschäftsfrau und passionierte Rednerin war der Vater dreier gemeinsamer Kinder im Wahlkampf. Beide flankierten den polternden Egomanen mit einem freundlichen Gesicht.
Foto: REUTERSCharles Kushners großzügige Spenden spielten wohl eine maßgebliche Rolle bei der Zulassung des Sohns zur Eliteuniversität Harvard. Während des Studiums spekulierte der nach dem väterlichen Vorbild mit Immobilien. Statt Anerkennung der High Society brachte der Ausflug zur Ivy League nur Gespött, ebenso wie der Kauf des New Yorker Promiblatts "Observer". Lob kommt jetzt stattdessen ...
Foto: Darren McCollester/ Getty Images