Containerumschlag Rotterdams Hafen zieht Hamburg und Antwerpen davon

Die Reederei Maersk investiert über ihren Terminalbetreiber APM massiv in den Rotterdamer Hafen. Dadurch baut dieser seine Führung beim Containerumschlag aus – der Druck auf die europäischen Konkurrenten wächst.
Größter europäischer Hafen: APM-Terminals in Rotterdam

Größter europäischer Hafen: APM-Terminals in Rotterdam

Foto: Peter Dejong / dpa

Der Hafenbetrieb Rotterdam und der Terminalbetreiber APM haben laut einer Mitteilung der beiden Unternehmen einen Vertrag von mehr als einer Milliarde Euro über die Erweiterung des Containerterminals Maasvlakte II im größten europäischen Seehafen unterzeichnet. Die neuen Kaimauern mit einem 1.000 Meter langen "Deep-Sea-Kai" sollen bis Mitte 2024 fertiggestellt sein. Durch diese Erweiterung wird die Kapazität des Terminals um etwa 2 Millionen Standardcontainer (TEU) erhöht.

APM gehört zur dänischen Reedereigruppe Møller-Maersk. Diese wird also künftig mehr Ladung über den Hafen in Rotterdam abwickeln, was den Druck auf die anderen europäischen Seehäfen weiter erhöht. Bereits jetzt nimmt Rotterdam mit einem Umschlag von 14,4 Millionen TEU im Jahr 2022 in Europa die Spitzenposition ein, der kürzlich mit Brügge fusionierte Hafen in Antwerpen bringt es auf rund 13,5 Millionen TEU. Hamburg verharrt an dritter Stelle seit Jahren mit jährlichen Umschlagzahlen meist zwischen 8 und 9 Millionen TEU.

Für Rotterdams spricht der Standort an der Nordsee sowie an der Mündung des Rheins. Zudem ist der Hafen tideunabhängig von Schiffen mit hohem Tiefgang befahrbar. "Die Entscheidung von APM, das Terminal zu erweitern und Rotterdam als Drehscheibe für die eigenen westeuropäischen Aktivitäten zu wählen, freut uns sehr", so Allard Castelein (64), CEO beim Hafenbetrieb Rotterdam, "diese zusätzliche Terminalkapazität wird für die effiziente und nachhaltige Abwicklung des steigenden Containeraufkommens in den kommenden Jahren dringend benötigt."

2015 wurde APM Terminals auf der Maasvlakte II als vollautomatische und CO2-emissionsfreie Anlage eröffnet. Der nun dazukommende Bereich des Terminals wird ebenfalls mit einem Netto-Null-Emissionsausstoß laufen und vollständig automatisiert und für die Landstromversorgung vorbereitet sein. Voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 soll dieser neue Bereich im Hafen Rotterdam dann in Betrieb genommen werden

hr
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