Irgendwie hohl: Mini-Produktion des BMW-Konzerns in Oxford, westlich von London.
Foto: GEOFF CADDICK/ AFPDie britische Wirtschaft wächst vor dem näher rückenden Brexit deutlich langsamer. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Oktober bis Dezember 2018 nur noch um 0,2 Prozent zum Vorquartal zu, wie das Statistikamt ONS am Montag mitteilte. Im Sommer war noch ein Plus von 0,6 Prozent erreicht worden. Die Autobauer und die Stahlindustrie fuhren jetzt aber ihre Produktion zurück.
Auch die Bauwirtschaft erwies sich gegen Jahresende als Bremsklotz für die Konjunktur. "Im Vorfeld des Brexit zeichnet sich insbesondere bei den Investitionen die Unsicherheit der Unternehmen ab. Selbst wenn es einen Kompromiss geben sollte, werden wir weitere deutliche Bremsspuren im Jahresverlauf sehen", warnte NordLB-Experte Stefan Große.
mm-Videoanalyse: In Londons City geht die Angst um
Die Investitionen gingen im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,7 Prozent zurück. So stark waren sie seit Anfang des Jahrzehnts nicht mehr gesunken, als sich das Vereinigte Königreich gerade aus der Rezession löste. Im gesamten Jahr 2018 fiel das Plus beim BIP mit 1,4 Prozent auf das niedrigste Niveau seit 2012.
Dennoch hält Finanzminister Philip Hammond die Wirtschaft für "fundamental stark". Laut Handelsminister Liam Fox ist die Verlangsamung des Wachstums nicht allein auf den heraufziehenden Brexit zurückzuführen. Vielmehr spielten Faktoren wie die Konjunkturabkühlung in China eine Rolle, die auch andere europäische Staaten spürten, so der Minister bei einem Besuch in der Schweizer Hauptstadt Bern.
Dazu passt, dass das Weltwirtschaftsklima so schlecht ist wie seit über sieben Jahren nicht mehr. Das Barometer sank im ersten Quartal 2019 auf minus 13,1 Punkte von zuvor minus 2,2 Zählern, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner vierteljährlichen Umfrage unter fast 1300 Experten aus 122 Ländern mitteilte. "Die Weltkonjunktur schwächt sich zunehmend ab", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Auch in Großbritannien stehen die Zeichen auf Abschwung: Die dortige Notenbank rechnet für 2019 wegen der Brexit-Unsicherheiten nur noch mit einem Wachstum von 1,2 Prozent. Damit steuert die Wirtschaft auf der Insel auf das geringste BIP-Plus seit der Finanzkrise vor zehn Jahren zu. Großbritannien will die EU Ende März verlassen. Ob es zu einem geregelten Austritt kommt oder zu einem sogenannten harten Brexit ist aber noch immer unklar.
Von einem ungeordneten Brexit könnten laut einer Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) in Deutschland mehr als 100.000 Arbeitskräfte betroffen sein, allein 15.000 Beschäftige in der Autoindustrie. Dabei sind laut IWH Entlassungen nur eine von mehreren Möglichkeiten. Wegen des Fachkräftemangels könnten Betriebe auch versuchen, ihr Personal zu halten, indem sie beispielsweise Kurzarbeit ansetzen oder neue Absatzmärkte erschließen.
Das Pfund gab nach den BIP-Daten deutlich nach. Die britische Währung büßte 0,4 Prozent auf 1,2891 Dollar ein.
James Dyson ist neuerdings der reichste Brite. Wie Bloomberg berechnet hat, stieg Dysons Vermögen nach dem erfolgreichen Geschäftsjahr seines Unternehmens um rund drei Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Pfund) auf 13,8 Milliarden Dollar. Der (noch) britische Staubsauger-Konzern Dyson Ltd. steigerte seinen Gewinn 2018 von 801 Millionen Pfund auf den Rekordwert von 1,1 Milliarden Pfund. Dass Dyson ein Experte für heiße Luft ist, bewies er auch während der Brexit-Kampagne ...
Während der Brexit-Debatte plädierte Dyson vehement für einen Austritt Großbritanniens aus der EU. Nun, da dieser Austritt naht und britische Unternehmen Notfallpläne erstellen, verabschiedet sich Dyson schleunigst mit seinem Konzern aus Großbritannien und verlegt den Unternehmenssitz nach Singapur. Angeblich habe diese Entscheidung nichts mit dem Brexit zu tun, beteuert Dyson - doch um den Fortbestand seiner Firma zu sichern, konzentriert er sich dann doch lieber auf Geschäfte in Asien.
Der Dyson-Konzern ist vor allem für seine beutellosen Staubsauger bekannt, produziert aber auch andere Produkte wie beispielsweise den Haarfön, den James Dyson auf dem Bild präsentiert. An der Spitze der britischen Reichstenliste löst Dyson ...
... laut Bloomberg Jim Ratcliffe ab, den Gründer der Chemiefirma Ineos Group. Ratcliffe kommt den Angaben zufolge auf ein Vermögen von 13,1 Milliarden Dollar.
Drittplatzierter im britischen Ranking ist Hugh Grosvenor, der siebte Duke of Westminster, der in diesem Januar seinen erst 28. Geburtstag feiert (hier eine Aufnahme von 2013). Grosvenor kontrolliert die Grosvenor Group, eine Immobilienfirma. Sein Vermögen: 12,4 Milliarden Dollar. Die Familie des Dukes verfügt über Land- und Immobilienbesitz seit 1677, so Bloomberg.
James Dyson ist neuerdings der reichste Brite. Wie Bloomberg berechnet hat, stieg Dysons Vermögen nach dem erfolgreichen Geschäftsjahr seines Unternehmens um rund drei Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Pfund) auf 13,8 Milliarden Dollar. Der (noch) britische Staubsauger-Konzern Dyson Ltd. steigerte seinen Gewinn 2018 von 801 Millionen Pfund auf den Rekordwert von 1,1 Milliarden Pfund. Dass Dyson ein Experte für heiße Luft ist, bewies er auch während der Brexit-Kampagne ...
Foto: Jason Kempin/ AFP