Sachverständigenrat Monika Schnitzer führt als erste Frau die Wirtschaftsweisen

Monika Schnitzer: Konnte sich bei der Wahl zur Vorsitzenden durchsetzen
Foto:Peter Kneffel/ dpa
Die Wirtschaftswissenschaftlerin Monika Schnitzer (61) ist zur Vorsitzenden des Gremiums der Wirtschaftsweisen gewählt worden. "Damit ist erstmals eine Frau Vorsitzende des Sachverständigenrates Wirtschaft", erklärte das wichtige Beratergremium der Bundesregierung am Donnerstag. Schnitzers Mandat ist demnach zunächst für drei Jahre angesetzt. Die Führungsposition im Rat war lange vakant, seit der Wirtschaftsweise Lars Feld den Chefsessel geräumt hat. Von März 2020 bis Februar 2021 war er Vorsitzender des Gremiums, mittlerweile ist er als Berater von Bundesfinanzminister Christian Lindner (43) tätig.
Im August waren Ulrike Malmendier (49) und Martin Werding (58) in den Weisenrat berufen worden. Damit hat das Beratergremium erstmals eine weibliche Mehrheit. Weitere Mitglieder sind Veronika Grimm (51) und Achim Truger (53).
Schnitzer ist seit 2020 Mitglied im Rat
Schnitzer ist Professorin für Komparative Wirtschaftsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München und seit April 2020 Mitglied des fünfköpfigen Gremiums. Die 61-Jährige forscht vor allem zu den Themen Innovation, Wettbewerb und multinationale Unternehmen.
Die Professorin ist seit 20 Jahren in der Politikberatung aktiv, von 2011 bis 2019 war sie beispielsweise stellvertretende Vorsitzende der Expertenkommission Forschung und Innovation. Schnitzer hatte sich in der Vergangenheit im "Handelsblatt " im Hinblick auf den demographischen Wandel für ein höheres Renteneintrittsalter ausgesprochen.
Gremium sprach sich für Weiterbetrieb der Atomkraftwerke aus
Das Expertengremium soll die gesamtwirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland wissenschaftlich begutachten. Unter anderem veröffentlicht der Rat jedes Jahr im November ein Jahresgutachten.
In der "Allgemeinen Frankfurter Sonntagszeitung" hatte sich der Expertenrat zuletzt angesichts der Energiekrise dafür ausgesprochen, Kohlekraftwerke aus der Reserve zu holen und die verbliebenen Atomkraftwerke bis zum Ende der Krise weiter zu betreiben.