Foto: Christian Spicker / imago images/Christian Spicker
Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann ist tot. Nach Angaben von RTL und ntv ist der 66-Jährige am Sonntagabend bei TV-Arbeiten mit dem ZDF zusammengebrochen und ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (47), der wie Oppermann der SPD Niedersachsen angehört, bestätigte die Nachricht auf Twitter. Oppermann habe "sich mit Leidenschaft und Verstand um unser Land und die Sozialdemokratie verdient gemacht", schrieb Heil.
Der Niedersachse Oppermann hatte Ende August angekündigt, bei der kommenden Bundestagswahl nicht erneut antreten zu wollen. "Nach 30 Jahren als Abgeordneter im Niedersächsischen Landtag und im Deutschen Bundestag ist für mich jetzt der richtige Zeitpunkt, noch einmal etwas anderes zu machen und mir neue Projekte vorzunehmen", hatte er erklärt.
Oppermann gehörte dem Bundestag seit 2005 an, nachdem er in Hannover unter anderem als Wissenschaftsminister amtiert hatte. Seinen Wahlkreis Göttingen gewann er viermal hintereinander direkt. Zuletzt setzte er sich besonders für eine Verkleinerung des Bundestags und eine Reform des Wahlrechts ein.
Oppermann hatte von 2013 bis 2017 die SPD-Fraktion im Bundestag angeführt. Seitdem vertrat er Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (78, CDU). Die übrigen Mitglieder des Präsidiums sind Hans-Peter Friedrich (63, CSU), Wolfgang Kubicki (68, FDP), Petra Pau (57, Linke) und Claudia Roth (65, Grüne). Die AfD-Fraktion, der laut Geschäftsordnung des Parlaments ebenfalls ein Sitz zusteht, konnte bislang für keinen ihrer Kandidaten eine Mehrheit im Plenum finden.