Trauriger Höchstwert
RKI meldet 1244 Corona-Tote binnen 24 Stunden
Die Zahl der Corona-Toten binnen 24 Stunden steigt weiter an. Ein Forscher des RKI fordert deutlich schärfere Kontaktbeschränkungen. Das anlaufende Impfen reiche nicht, um auch das hohe Niveau der Neuansteckungen zu senken.
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Foto: Sebastian Gollnow / dpa
Die Zahl der täglich verzeichneten Todesopfer durch die Corona-Pandemie in Deutschland hat einen neuen Höchststand erreicht. Binnen 24 Stunden wurden 1244 weitere Todesfälle gezählt, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte. Der bisherige Höchstwert war am vergangenen Freitag mit 1188 Verstorbenen erreicht worden.
Laut den jüngsten Angaben des RKI stieg die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in Deutschland seit Beginn der Pandemie auf 43.881. Gezählt werden dabei sowohl Menschen, die unmittelbar an der Erkrankung verstarben als auch Menschen mit Vorerkrankungen, die mit dem Coronavirus infiziert waren und bei denen sich nicht abschließend nachweisen lässt, was die genaue Todesursache war.
Das RKI gab am Donnerstag zudem 25.164 Neuinfektionen mit dem Coronavirus bekannt. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie wuchs damit auf 1.978.590.
Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug am Donnerstag 151,2. Sie lag damit leicht unter dem Wert des Vortages. Bei dem Wert handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in diesem Zeitraum. Regional wurde bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 200 in einigen Bundesländern der Bewegungsradius deutlich eingeschränkt. Ziel der Bundesregierung ist es, die Inzidenz auf unter 50 zu drücken. Wegen der hohen Infektionszahlen gilt noch mindestens bis zum 31. Januar in ganz Deutschland ein harter Lockdown.
Allein in 30 bayerischen Landkreisen und Städten liegen die vom Robert Koch-Institut (RKI) ermittelten Corona-Infektionszahlen über der wichtigen Grenze von 200 pro 100 000 Einwohnern binnen einer Woche. Ab 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern greifen strengere Maßnahmen gegen das Virus. So sind dann Ausflüge nur noch in einem Umkreis von höchstens 15 Kilometern rund um den Wohnort möglich. Erst wenn der Wert mindestens sieben Tage in Folge unterschritten wird, können die Behörden diese Regel wieder außer Kraft setzen. Sie kann also auch noch in Städten und Landkreisen gelten, in denen die Zahl von 200 wieder unterschritten ist.
Der RKI-Epidemiologe Dirk Brockmann fordert indes eine weitere Kontaktreduzierung im Kampf gegen die Pandemie. "An allen Stellschrauben, die Kontakte reduzieren, müssen wir noch stärker drehen", sagte Brockmann am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Die aktuellen Kontaktbeschränkungen wirkten nicht so gut wie der Lockdown im vergangenen Frühjahr, das sehe man auch an den Mobilitätsdaten.
Damals sei die Mobilität innerhalb einer Woche um 40 Prozent zurückgegangen. Auch seit Dezember seien weniger Menschen unterwegs, allerdings seien die Zahlen langsamer gesunken. "Das hängt auch viel mit Pandemiemüdigkeit zusammen." Es sei wichtig, die weiterhin hohen Corona-Zahlen zu senken. "Eines ist klar, das Impfen hilft uns nicht, auf diesem Niveau rauskommen, wo jeden Tag mindestens 1000 Menschen sterben", sagte er. Impfen sei eine wichtige Komponente gegen die Pandemie, helfe aber erst mittelfristig, wenn viele Menschen den Schutz erhalten hätten.