Hans-Olaf Henkel Der Querschläger
Er ist das Faktotum der deutschen Wirtschaftspolitik, provoziert gerne und häufig. Mit Hans-Olaf Henkel als Galionsfigur will es die AfD bei den Wahlen in Hamburg jetzt erstmals auch in ein westdeutsches Landesparlament schaffen. Doch Henkel muss zusehen, dass sich die Partei nicht selbst zerlegt.
Intern brodelt es gewaltig. In der Partei ist ein Kampf um die zukünftige Führungsstruktur entbrannt. Auf der einen Seite der AfD-Vorsitzende Bernd Lucke - tatkräftig unterstützt von Henkel - der die Partei künftig lieber alleine führen will. Auf der anderen seine Vorstandskollegen Frauke Petry und Konrad Adam, die ihre Ämter behalten wollen und Lucke "Führung nach Gutsherrenart" vorwerfen.
Dazwischen Hans-Olaf Henkel, der eigentlich schon ohne die ganzen Querelen genug zu tun hätte: Bei den Bürgerschaftswahlen am 15. Februar will die AfD in Hamburg den Sprung in ein erstes westdeutsches Parlament schaffen.
Und dafür setzt die Partei auf die Hilfe Henkels. Der weltgewandte, bestens vernetzte Sohn der Stadt, der innerparteilich für einen gemäßigteren Kurs und gegen einen Schulterschluss mit Pegida eintritt, soll die Partei für die Hanseaten wählbar machen. Und gleichzeitig CDU und FDP und deren Vorzeigefrau Katja Suding ordentlich Stimmen abgraben.
5 oder 6 Prozent in Hamburg seien ihm wichtiger als 12 Prozent in Brandenburg, verkündete Henkel in der "FAS". Seine Angst: Die AfD könnte zur Ossi-Partei degenerieren.
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