"Da, wo kein Wettbewerb mehr besteht, gilt es einzugreifen": Grünen-Partei-Chef Robert Habeck
Foto: HANNIBAL HANSCHKE/ REUTERSNach dem Skandal um mangelnden Datenschutz bei Facebook fällt der Konzern bei deutschen Politikern zusehends in Ungnade. Die Grünen bringen als Konsequenz aus dem Datenskandal sogar eine Zerschlagung des weltgrößten Internet-Netzwerks ins Spiel. "Da, wo kein Wettbewerb mehr besteht, gilt es einzugreifen", sagte Parteichef Robert Habeck der "Welt am Sonntag". Wenige Digital-Konzerne konzentrierten derzeit wie Monopole fast die gesamte Marktmacht bei sich.
"Wenn Daten der Rohstoff des 21. Jahrhunderts sind, dann müssen wir unser Kartellrecht entsprechend fortentwickeln." Im digitalen Zeitalter müssten Markt- und Datenmacht zusammen gedacht werden. "Daher braucht es Möglichkeiten, Internet-Giganten zu entflechten." Datenschutzbehörden müssten zudem stärker ausgestattet und die Algorithmen offengelegt werden.
Digital-Ministerin: "Facebook muss sein Geschäftsmodell verändern"
Die neue Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär, geht nicht so weit wie die Gründen. Sie fordert aber, dass der US-Konzern das Geschäftsmodell seines Netzwerks reformiert. "Wir werden uns nicht mit schönen Worten und einer Entschuldigung abspeisen lassen", sagte die CSU-Politikerin der "Bild am Sonntag". "Facebook muss an dieser Stelle sein Geschäftsmodell verändern und transparent zeigen, wer Zugriff auf die Daten der Nutzer hat."
Dorothee Bär (CSU)
Foto: Bernd von Jutrczenka/ dpaVor knapp zwei Wochen war bekanntgeworden, dass sich die dubiose Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica unerlaubt Zugang zu Daten von Millionen Facebook-Profilen verschafft hatte. Bis zu 50 Millionen Nutzer sollen betroffen gewesen sein.
Der Konzern war im Zuge des Skandals ins Schlingern geraten. Mehrere Unternehmen verließen das Netzwerk oder stellten wie der Firefox-Entwickler Mozilla und der Lautsprecher-Anbieter Sonos die Werbung bei Facebook ein.
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Bär setzt in diesem Zusammenhang auch auf die neue EU-Datenschutzgrundverordnung. "Danach muss jeder Nutzer ausdrücklich zustimmen, dass seine Daten gespeichert werden, unabhängig davon, ob er einen Vertrag abschließt. Ein Häkchen bei den AGB reicht nicht mehr aus. Einem Unternehmen, das dagegen verstößt, drohen Millionenstrafen." Die Firmen müssten künftig sehr viel klarer dokumentieren, was sie mit den Daten ihrer Kunden machen.
Eine Hawaii-Insel, einen Kampfjet, zahlreiche Immobilien - Oracle-Gründer Larry Ellison hat sein Geld schon für einiges ausgegeben. Die größte Leidenschaft des Milliardärs ist aber zweifellos das Segeln. Zweimal gewann Ellison mit seinem Team bereits den Americas Cup, die begehrteste Trophäe dieser elitären Sportart. Bevor der exaltierte Milliardär den Pokal in die Höhe stemmen konnte, musste er allerdings tief in die Tasche greifen. Allein der Bau einer regattafähigen Segelyacht kann mitunter einen dreistelligen Millionenbetrag verschlingen.
"Mann ohne Merkmale" nannte die "Süddeutsche Zeitung" einmal Mark Zuckerberg: Der Facebook-Gründer trägt stets graue T-Shirts zu Jeans, lächelt und gibt von sich selbst nur preis, was dem Geschäft nützt, so scheint es. Wofür könnte so jemand sein Geld ausgeben? Zum Beispiel für ein Riesengrundstück an der Nordküste der Hawaii-Insel Kauai, das Zuckerberg für beinahe 120 Millionen Dollar erwarb.
Größter-Onlinehändler der Welt, Weltraumunternehmer, Zeitungsverleger ("Washington Post") - Amazon-Gründer Jeff Bezos tanzt geschäftlich auf vielen Hochzeiten. Einiges von seinem Geld steckt Bezos allerdings in ein Projekt, von dem er kaum jemals größere Erträge erwarten kann: In einem Berg in Texas finanziert er die sogenannte 10.000-Jahres-Uhr, ein Chronometer, das lediglich einmal im Jahr ticken soll. Sie werde über einen Zeiger verfügen, der sich nur alle 100 Jahre bewegt, heißt es auf der Website. Und alle 1000 Jahre erscheine ein Kuckuck.
Wie viele Superreiche, die sich aus kleinen Verhältnissen hochgearbeitet haben, fällt auch der Mexikaner Carlos Slim vor allem dadurch auf, das er nicht auffällt. Kein Luxus, keine Extravaganz, kaum Schlagzeilen. Nur die vielleicht: Seit 2011 zeigt Slim in seinem Museo Soumaya in Mexiko City einen Großteil der gigantischen Kunstsammlung, die er im Laufe der Jahrzehnte zusammengekauft hat. Die zehntausende Stücke haben einen Wert von zusammen 700 Millionen Dollar, wie zur Eröffnung geschätzt wurde. Darunter ist vieles von Auguste Rodin wie etwa "Der Denker" (im Bild). Slim besitzt Berichten zufolge die größte Rodin-Sammlung außerhalb Frankreichs.
Auch US-Starinvestor Warren Buffett ist - zumindest im Privatleben - eher unauffällig. Der Chef der Investmentholding Berkshire Hathaway ist bekannt für seinen bescheidenen Lebensstil: Er wohne noch immer im gleichen Haus wie vor Jahrzehnten, ist zu lesen, fahre einen bescheidenen Oberklassewagen und esse am liebsten im Steakhouse seines Heimatortes Omaha. Einen Luxus haben Beobachter allerdings ausgemacht: Bei der Armbanduhr an Buffetts Handgelenk handele es sich um eine Rolex, Modell Day Date, berichten Medien. Solche Uhren bewegen sich preislich im vier- bis fünfstelligen Bereich.
Amancio Ortega, Herrscher über das Inditex-Imperium, ist offenbar ein Familienmensch: Für Gattin Flora Pérez Marcote und Tochter Marta (im Bild) kaufte der Spanier - über eine auf den Namen seiner Frau laufende Immobilienfirma - in der Nähe der nordwestspanischen Stadt A Coruña das riesige Reitzentrum Casas Novas. Bei den regelmäßigen Reitturnieren dort, an denen auch die Tochter teilnimmt, steht der milliardenschwere Unternehmer nicht selten unter den Zuschauern - mit Enkelsöhnchen Amancio an der Hand.
Bei Bill Gates geht es meist um nachhaltige Investments sowie Entwicklungshilfe, die er gemeinsam mit Gattin Melinda über die Bill and Melinda Gates Foundation betreibt. Doch auch er hat ein Steckenpferd: Gates sammelt passioniert Kunst und Literatur und hat für Gemälde und Handschriften bereits Millionen ausgegeben. Spektakulär: 2008 kaufte er den Codex Leicester (Bild), eine gebundene Sammlung von wissenschaftlichen Schriften, Skizzen und Zeichnungen aus der Feder von Leonardo da Vinci, für 30,8 Millionen Dollar.
Deutlich exotischer ist die Freizeitbeschäftigung von Gates' Kompagnon, dem Microsoft-Mitgründer Paul Allen. Der Multimilliardär geht oft und gerne auf Tauchfahrt und untersucht den Meeresboden. Das teure Hobby führte bereits zu einer Reihe spektakulärer Erfolge: Allen hat laut eigenen Angaben bereits das Wrack der "Musashi", des größten Schlachtschiffes aller Zeiten, sowie jüngst der "USS Lexington" (Foto) aufgespürt.
Regelmäßige Flüge zum Mars, eine menschliche Rohrpost zwischen L. A. und San Francisco - bei Elon Musk könnte man auch einiges von dem, was er als Geschäft betrachtet, als Spielerei abtun. Doch in der Freizeit hat der Tesla-Chef offenbar andere Interessen: Musk ersteigerte einst in London etwa diesen Unterwasser-Lotus aus dem James-Bond-Film "Der Spion, der mich liebte". Für das exotische Gefährt legte der Multimilliardär mehr als 600.000 Pfund, also beinahe eine Million Dollar auf den Tisch.
Eine formidable Hochsee-Yacht ist eigentlich so etwas wie der Legostein unter den Spielzeugen der Milliardäre - hat jeder, beeindruckt kaum noch jemanden. Der russische Oligarch Roman Abramowitsch allerdings hat durchaus ein besonderes Exemplar zu bieten: Die Eclipse gehört mit 162,50 Metern zu den längsten Yachten der Welt.
Luxusyachten? Teure Autos? Energy-Drink-Milliardär Dietrich Mateschitz begeistert sich mehr für Flugzeuge. Seine Sammlung steht im eigens dafür errichteten Hangar 7 in Salzburg - und manchmal lässt er seine "Flying Bulls" auch zu Werbezwecken in die Luft.
Die großen Unbekannten auf den vorderen Plätzen der Reichstenliste sind die Brüder Charles und David Koch. Über das Privatleben der Firmenerben, die vor allem im Öl- und Chemiegeschäft aktiv sind, dringt kaum etwas an die Öffentlichkeit. Klar ist: Die regelmäßig dreistelligen Millionenbeträge, die die Kochs für Wahlkämpfe der Republikaner spenden, zählen nicht zum Zeitvertreib, dahinter stecken harte Geschäftsinteressen. Anders ist es mit Spenden für die Kultur: David Koch bedachte bereits mehrere New Yorker Theater und Museen mit zusammen dreistelligen Millionenbeträgen.
Bemerkenswerte Hobbys haben indes mitunter auch andere Superreiche außerhalb der Top Ten der "Forbes"-Liste. Modeschöpfer Ralph Lauren etwa hat ein ausgesprochenes Faible für klassische Automobile. Haben viele Milliardäre, könnte man nun sagen. Aber welcher von denen hat es mit seiner Sammlung wohl schon in ein Kunstmuseum geschafft? Einige Kostbarkeiten aus der Oldtimer-Sammlung von Ralph Lauren wurden vor Jahren im Museum of Fine Arts in Boston gezeigt. Das Bild zeigt den Designer in seinem Bugatti Typ 57SC beim berühmten Villa d'Este Oldtimer-Event im Jahr 2013.
Apropos Auto-Klassiker: Dies ist der einstige Rolls Royce von John Lennon (im Bild mit Sohn Julian), mit dem die Beatles einst am Buckingham Palast vorfuhren. Erworben hat ihn in den 1980er Jahren der kanadische Unternehmer Jim Pattison, mit 4,5 Milliarden Dollar die Nummer 324 der Welt. Pattison ist bekannt für einen eigenwilligen Sammeltick: Er besitzt Berichten zufolge auch Erinnerungsstücke von Marilyn Monroe sowie eine frühere Villa Frank Sinatras - mitsamt dessen gigantischer Modeleisenbahnsammlung. Lennons Rolls Royce schenkte Pattison allerdings schon wenige Jahre nach dem Kauf einem Museum.
Der durchschnittliche Milliardär besucht Kunstauktionen ungefähr so häufig, wie Ottonormalverbraucher den Supermarkt, sollte man meinen. Doch auch beim Gemälde- und Skulpturensammeln gibt es besonders auffällige Protagonisten. Bestes Beispiel ist der New Yorker Hedgefonds-Manager Steven A. Cohen. Der sorgte etwa 2015 für Schlagzeilen, als er binnen weniger Monate für die Skulpturen "Zeigender Mann" (im Bild) und "Le Chariot" des Schweizers Alberto Giacometti zusammen mehr als 240 Millionen Dollar auf den Tisch legte.
Ein wenig extravagant ist auch das "Hobby" des französischen Luxusunternehmers Bernard Arnault (Christian Dior, LVMH). Arnault, einer der reichsten Männer Europas, besitzt gemeinsam mit dem belgischen Finanzinvestor Baron Albert Frère das Weingut Cheval Blanc in Saint-Émilion. Es ist eines der größten Grand-Cru-Weingüter in der Bordeaux-Region (im Bild: das Gutsgebäude des Anwesens).
Aus Deutschland ist selbstverständlich Dietmar Hopp zu erwähnen, der aus seiner Leidenschaft keinen Hehl macht: Der SAP-Gründer hat mit viel Geld dafür gesorgt, dass die TSG 1899 Hoffenheim binnen Kurzem aus der Bedeutungslosigkeit bis in die Fußball-Bundesliga aufstieg. Hopp finanzierte mit privatem Geld unter anderem das Dietmar-Hopp-Stadion, die frühere Heimstätte der Mannschaft, sowie zum Teil auch die 2009 fertiggestellte Wirsol Rhein-Neckar-Arena, in der Hoffenheim seither seine Heimspiele austrägt.
Und dann ist da noch der chinesische Kunstsammler Liu Yiqian (nicht im Bild). Er gab 2014 nicht weniger als 36 Millionen Dollar für diese chinesische Teetasse aus. Dabei handelt es sich aber natürlich nicht um irgendeine Teetasse. Die mit Hähnen, Hühnern und Küken bemalte Porzellantasse (genannt "Hühnertasse") stammt Experten zufolge aus dem 15. Jahrhundert. Sie gilt als einer der begehrtesten Kunstgegenstände aus China, vergleichbar mit einem Fabergé-Ei.
Auch US-Starinvestor Warren Buffett ist - zumindest im Privatleben - eher unauffällig. Der Chef der Investmentholding Berkshire Hathaway ist bekannt für seinen bescheidenen Lebensstil: Er wohne noch immer im gleichen Haus wie vor Jahrzehnten, ist zu lesen, fahre einen bescheidenen Oberklassewagen und esse am liebsten im Steakhouse seines Heimatortes Omaha. Einen Luxus haben Beobachter allerdings ausgemacht: Bei der Armbanduhr an Buffetts Handgelenk handele es sich um eine Rolex, Modell Day Date, berichten Medien. Solche Uhren bewegen sich preislich im vier- bis fünfstelligen Bereich.
Foto: AP/dpaDer durchschnittliche Milliardär besucht Kunstauktionen ungefähr so häufig, wie Ottonormalverbraucher den Supermarkt, sollte man meinen. Doch auch beim Gemälde- und Skulpturensammeln gibt es besonders auffällige Protagonisten. Bestes Beispiel ist der New Yorker Hedgefonds-Manager Steven A. Cohen. Der sorgte etwa 2015 für Schlagzeilen, als er binnen weniger Monate für die Skulpturen "Zeigender Mann" (im Bild) und "Le Chariot" des Schweizers Alberto Giacometti zusammen mehr als 240 Millionen Dollar auf den Tisch legte.
Foto: Andrew Gombert/ dpa