27.090 Euro pro Kopf Corona-Ausgaben treiben Staatsschulden auf Rekordhoch

Läuft unerbittlich weiter: Die Schuldenuhr am Eingang des Bundes der Steuerzahler in Berlin (Stand: 24.08.21)
Foto: Jörg Carstensen / dpaDie Corona-Maßnahmen haben die Verschuldung des deutschen Staates im ersten Halbjahr auf Rekordhöhe getrieben. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte standen Ende Juni zusammen mit 2,25 Billionen Euro in der Kreide, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Das sind 78,9 Milliarden Euro oder 3,6 Prozent mehr als Ende 2020. "Insbesondere beim Bund ist dies weiterhin auf Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie zurückzuführen", hieß es zur Begründung. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt nunmehr bei 27.090 Euro.
Beim Bund allein erhöhten sich die Verbindlichkeiten um 5,3 Prozent oder 74 Milliarden auf 1,48 Billionen Euro. Bei den Ländern fiel der Zuwachs mit 0,6 Prozent auf rund 640 Milliarden Euro gering aus. Hier gibt es allerdings starke regionale Unterschiede. Die höchsten Zuwächse wiesen Sachsen (plus 11 Prozent), Niedersachsen (plus 5) und Nordrhein-Westfalen (plus 4,4) auf. "Die Schuldenanstiege in diesen Ländern sind hauptsächlich auf eine Ausweitung der Emission von Wertpapieren zurückzuführen", hieß es. Der stärkste Rückgang wurde in Bremen mit 17,1 Prozent verzeichnet. In Brandenburg sank die Verschuldung um 4,3 Prozent und in Hessen um 3 Prozent.
Die Verbindlichkeiten der Gemeinden und Gemeindeverbände legten im ersten Halbjahr um 0,8 Prozent auf 134,4 Milliarden Euro zu. Den höchsten Anstieg gab es hier in Bayern mit 6,6 Prozent, gefolgt von Baden-Württemberg (plus 5,9) und Schleswig-Holstein (plus 3,6). Besonders deutlich Rückgänge gab es im Saarland (minus 5,8 Prozent), in Brandenburg (minus 4,0) und in Sachsen (minus 3,2). Die Sozialversicherung wies im ersten Halbjahr einen Schuldenstand in Höhe von 41 Millionen Euro aus.