EU-Kommission
SPD fordert Merkel zur Festlegung auf Juncker auf
Merkel unter Druck: Im Streit um den EU-Kommissionspräsidenten hat die SPD Kanzlerin Angela Merkel aufgefordert, den Widerständen aus Großbritannien gegen den Luxemburger Jean-Claude Juncker nicht nachzugeben.
Bedingte Unterstützung: Kanzlerin Merkel tat sich mit der Festlegung auf Juncker schwer - und erntet dafür reichlich Kritik
Foto: DPA
Berlin - "Es ist absurd, dass wir seit einer Woche ernsthaft darüber diskutieren, ob ein Wahlsieger auch das angestrebte Amt übernehmen darf", sagte SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann der "Frankfurter Rundschau". Er sehe "keinen Grund, warum Jean-Claude Juncker nicht Präsident der Kommission werden sollte."
Wegen der Drohung des britischen Premierministers David Cameron mit einem EU-Austritt dürfe Europa seine demokratischen Grundsätze nicht in Frage stellen, verlangte Oppermann. Der EU-Vertrag sehe keine Veto-Position Großbritanniens vor. Während des Wahlkampfs hatte die SPD den eigenen Kandidaten für das Amt des Kommissionspräsidenten, Martin Schultz, unterstützt. Doch es zeichnet sich ab, dass Junker im EU-Parlament eine Mehrheit hinter sich bringen kann.
Auch SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi warnte Merkel davor, dem Druck aus London nachzugeben: "Es wäre eine Farce, ließe sich Europa nun ausgerechnet von jemand erpressen, der Europa nicht versteht und gegen den Erfolg Europas hetzt, um sich national zu profilieren", sagte sie der Zeitung. "Cameron darf nicht bestimmen, in welche Richtung die EU geht."
la/dopa-afx
Bedingte Unterstützung: Kanzlerin Merkel tat sich mit der Festlegung auf Juncker schwer - und erntet dafür reichlich Kritik