Überwachung EU will Glühlampen-Verbot per Kontrolle durchsetzen

Traditionelle Glühbirnen mit Leuchtfäden dürfen ab September in Deutschland nicht mehr verkauft werden. Die EU-Kommission hat die deutschen Behörden aufgefordert, das Handelsverbot durch Kontrollen zu überwachen. Die EU will verhindern, dass sich Händler durch einen Trick über das Verbot hinwegsetzen.
Glühlampen mit Leuchtfaden gelten als Energiefresser. Ab September dürfen sie nicht mehr verkauft werden - nur noch als Spezialglühlampe etwa für Handwerk und Bergbau

Glühlampen mit Leuchtfaden gelten als Energiefresser. Ab September dürfen sie nicht mehr verkauft werden - nur noch als Spezialglühlampe etwa für Handwerk und Bergbau

Foto: Armin Weigel/ dpa

Berlin - Eine Sprecherin von Energie-Kommissar Günther Oettinger reagierte damit im "Tagesspiegel am Sonntag" auf Berichte, wonach von dem Verbot ausgenommene sogenannte "stoßfeste Spezialglühlampen" derzeit verstärkt angeboten werden. "Um derartige Lampen legal zu verkaufen, müssen Hersteller aber sichtbar auf die Packung schreiben, dass diese Birnen nicht für Haushaltslampen bestimmt sind", sagte Kommissionssprecherin Marlene Holzner.

Das Verkaufsverbot für traditionelle Glühbirnen war in den vergangenen Jahren schrittweise je nach Watt-Zahl der Lampen in Kraft getreten. Vom 1. September an gilt nun ein Handelsverbot für alle alten Glühbirnen mit Leuchtfaden, da sie als Energiefresser gelten.

Eine Ausnahmeregelung sieht die entsprechende EU-Verordnung für die stoßfesten Spezialglühlampen vor. Sie sind aber nicht für Haushalte, sondern für Spezialabnehmer beispielsweise in Handwerk und Bergbau gedacht.

Holzner betonte, diese Speziallampen müssten in den Geschäften in einer gesonderten Abteilung oder einem eigenen Regal ausgelegt werden. "Es wäre nicht akzeptabel, diese Lampen in dem gleichen Regal mit LED oder Energiesparlampen für Normalhaushalte zu platzieren."

Die EU-Kommission fordere die Marktüberwachungsbehörden der Bundesländer zu Vor-Ort-Kontrollen auf. Kunden hätten aber keine Konsequenzen zu fürchten.

In den Bundesländern stößt der Appell dem Bericht zufolge auf ein geteiltes Echo: Das in Berlin zuständige Landesamt kündigte an, sieben neue Stellen für Mitarbeiter der Marktüberwachung zu schaffen. Brandenburg teilte mit, es brauche zehn Leute, habe aber keine. In Baden-Württemberg verwies ein Sprecher der Regierung demnach auf die bestehenden Stellen der Marktüberwachung. Auch in Nordrhein-Westfalen hieß es, es gebe derzeit noch kein spezielles Marktüberwachungsprogramm für das Glühlampen-Verbot.

la/dpa

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