Tarifrunde 4,5 Prozent Lohn für Chemie-Beschäftigte

In Deutschlands drittgrößter Industriebranche werden künftig höhere Tarifgehälter gezahlt. Die rund 550.000 Arbeitnehmer der Chemieindustrie erhalten rund 4,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Es ist der zweite bedeutende Tarifabschluss innerhalb weniger Tage.
Die Trillerpfeife kann wieder eingepackt werden: Arbeitnehmer und Arbeitgeber haben sich auf einen Tarifvertrag geeinigt

Die Trillerpfeife kann wieder eingepackt werden: Arbeitnehmer und Arbeitgeber haben sich auf einen Tarifvertrag geeinigt

Foto: dapd

Schönefeld - Die 550.000 Beschäftigten der Chemieindustrie in Deutschland erhalten 4,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Darauf einigten sich der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) und die Gewerkschaft IG BCE am Donnerstag in Schönefeld bei Berlin.

Darüber hinaus zahlen die Unternehmen bis 2015 mehr als 200 Millionen Euro in Fonds, der Altersteilzeitmodelle ermöglichen soll. Die Regelarbeitszeit bleibt bei 37,5 Stunden pro Woche, Wochenarbeitszeiten zwischen 35 und 40 Stunden werden aber ermöglicht.

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 19 Monaten. Er gilt je nach Tarifbezirk ab Juli oder August.

Zweite Tarifstreitbeilegung innerhalb weniger Tage

"Wir haben ein Tarifpaket beschlossen, das wir gut vertreten können", sagte Peter Hausmann, der Verhandlungsführer der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE). Arbeitgeberchef Hans-Carsten Hansen sagte, auch seine Seite habe ihre wesentlichen Ziele erreicht und mit der Gewerkschaft einen fairen Kompromiss vereinbart. DieGewerkschaft hatte 6 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten gefordert.

Die Entgelterhöhung greift jeweils einen Monat nach Inkrafttreten des Tarifvertrags. Je nach wirtschaftlicher Lage können die Unternehmen sie vorziehen oder per Betriebsvereinbarung um zwei Monate verzögern. Die Chemiebranche ist mit rund 1900 Betrieben Deutschlands drittgrößter Industriezweig.

Mit dem Tarifabschluss für die Chemie-Beschäftigten ist nach dem Pilotabschluss für die Metaller ein weiterer Tarifkonflikt in einer der großen Schlüsselbranchen beigelegt. Erst am Samstag hatten sich IG Metall und Arbeitgeber im Pilotbezirk Baden-Württemberg auf eine Lohnanhebung um 4,3 Prozent geeinigt.

krk/dpa/rtr
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