Steuerbelastung
Deutschland bedient sich am stärksten
Schwere Bürde: Deutschland fordert von seinen Bürgern immer noch deutlich mehr Abgaben als andere Industrieländer. Nach Berechnungen der Wirtschaftsorganisation OECD werden vor allem Geringverdiener und Alleinerziehende hierzulande stärker zur Kasse gebeten als in anderen OECD-Ländern.
Alleinerziehende: Im Vergleich zu anderen Ländern leidet diese Gruppe in Deutschland deutlich stärker unter der Steuer- und Abgabenlast
Foto: MARTIN MEISSNER/ ASSOCIATED PRESS
Berlin/Paris - Deutschland nimmt bei der Steuer- und Abgabenlast für Arbeitnehmer weiter einen Spitzenplatz unter den Industrieländern ein. Zwar sank die Belastung nach am Mittwoch veröffentlichten Berechnungen der Wirtschaftsorganisation OECD zuletzt spürbar.
Insgesamt werde der Faktor Arbeit in Deutschland aber noch immer deutlich stärker mit Sozialabgaben und Steuern belastet als in den meisten anderen OECD-Ländern, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris mit.
Besonders alleinstehende Geringverdiener und Alleinerziehende werden demnach in der Bundesrepublik stärker zur Kasse gebeten als in vielen anderen Ländern. So beliefen sich in Deutschland 2010 Steuern und Sozialabgaben für einen alleinerziehenden Geringverdiener mit zwei Kinder auf 29,7 Prozent der Arbeitskosten (Bruttoverdienst plus Sozialbeiträge der Arbeitgeber). Die Abgabenlast liege damit um 13,9 Prozentpunkte über dem OECD-Schnitt von 15,8 Prozent, schreiben die Experten.