Die öffentliche Hand hat in Deutschland noch nie so viele Ausgaben für Bildung eingeplant wie im laufenden Jahr. Die Etats von Bund, Ländern und Gemeinden sehen zusammen rund 103 Milliarden Euro und somit 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr vor. Im internationalen Vergleich steht Deutschland jedoch weniger gut da.
Schulbildung: Ein Posten des Milliardenetats von Bund, Ländern und Gemeinden
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Wiesbaden - Für Bildung hat der deutsche Staat noch nie so viel Geld eingeplant wie in diesem Jahr. Die Etats von Bund, Ländern und Gemeinden sehen zusammen 102,8 Milliarden Euro für Kitas, Schulen, Jugendarbeit, Hochschulen, Bafög, Volkshochschulen und Berufsakademien vor. Das sind 4,5 Prozent mehr als im Haushaltsjahr 2009, als 98,3 Milliarden Euro veranschlagt wurden. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mit.
Letzte endgültige Zahlen liegen für 2007 vor. Damals gab der Staat 92,4 Milliarden Euro für Bildung aus. Den größten Posten (66,1 Milliarden) übernahmen damals die Länder, gefolgt von den Gemeinden (19,1) und an dritter Stelle dem Bund (7,2).
Im internationalen Vergleich, wo mit etwas anderen Positionen gerechnet und auch einige private Ausgaben einbezogen werden, lag Deutschland bei den Bildungsausgaben zuletzt (2007) unter dem OECD- Durchschnitt. Danach ließ sich Deutschland seine Bildungseinrichtungen vom Kindergarten über die Schule bis zur Hochschule und Berufsbildung 114,2 Milliarden Euro kosten. Das waren 4,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) - und damit ein Prozentpunkt weniger als der Durchschnitt der wirtschaftlich starken, in der OECD zusammengeschlossenen Länder.
Die öffentlichen und privaten Gesamtausgaben für Bildung, Forschung und Wissenschaft beziffern die Statistiker für das Jahr 2007 in einer dritten Berechnung auf mehr als 204 Milliarden Euro. Dies habe einem Anteil am BIP von 8,4 Prozent entsprochen. Tendenz steigend: Im Jahr 2008 waren es nach vorläufigen Berechnungen rund 215,3 Milliarden Euro oder 8,6 Prozent des BIP. Neuere Zahlen liegen noch nicht vor.