Hauptversammlung
Aktivisten protestieren gegen Rheinmetall-Waffenexporte in Kriegsgebiete
Eine Tochter von Rheinmetall soll Waffen in Krisenregionen liefern. Greenpeace und linke Aktivisten haben auf der Hauptversammlung des Rüstungskonzerns protestiert.
Greenpeace-Banner bei Rheinmetall-Hauptversammlung
Foto: Fabrizio Bensch/Reuters
Aktivisten gegen Rüstungsexporte haben am Rande der Rheinmetall-Hauptversammlung in Berlin protestiert. "Rheinmetall-Bomben töten im Jemen", hieß es auf einem Transparent, das die Organisation Greenpeace an der Fassade des Tagungshotels entrollte.
Nach Beginn der Hauptversammlung stürmten Demonstranten die Bühne des Hotelsaals und entrollten weitere Plakate. Mehrere Organisationen werfen Rheinmetall vor, dass eine italienische Konzerntochter Waffen auf die arabische Halbinsel liefere.
Das Unternehmen kritisierte in einer Stellungnahme, dass die Hauptversammlung gestört wurde: "Wir respektieren die Meinung Andersdenkender, bitten aber um Fairness in der Auseinandersetzung und verwahren uns gegen falsche Behauptungen." Welche Behauptungen damit gemeint sind, ließ der Konzern offen.
Für rein deutsche Produkte gilt ein Exportstopp für Saudi-Arabien, das seit Jahren Krieg im Jemen führt. Kritiker sehen Auslandstöchter als "Schlupflöcher". Das Wirtschaftsministerium hatte dies im Januar abgelehnt.
Rheinmetall wächst im Rüstungsgeschäft dank einer gestiegenen Nachfrage. Im letzten Jahr stieg der Umsatz in der Militärsparte um 6,1 Prozent auf 3,22 Milliarden Euro. Konzernchef Armin Papperger begründete die guten Zahlen Anfang März mit dem starken Bedarf nach neuen Militärgütern. Für dieses Jahr ist ein Plus von neun Prozent angepeilt.