Rekordwelle des Coronavirus
Über 20.000 Neuinfektionen in Deutschland, 120.000 in den USA
Erneut steigen die Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf dramatische Höchstwerte. Im Schatten der Wahl steigt die Dynamik der Seuche besonders in den USA.
Warteschlange vor Coronavirus-Testzentrum in Milwaukee (US-Staat Wisconsin) am Donnerstag
Foto: BING GUAN / REUTERS
Die USA verzeichnen aktualisierten Daten zufolge mit 120.553 Corona-Neuinfektionen den zweiten Tag in Folge einen Rekordwert. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Die bestätigten Neuinfektionen haben damit zum dritten Mal in sieben Tagen die Schwelle von 100.000 überschritten. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Virus-Ansteckungen stieg damit binnen 24 Stunden auf 9,65 Millionen. Die Zahl der Todesfälle nach einer Infektion erhöhte sich um 1128 auf 235.031. Die USA sind das am stärksten von der Pandemie betroffene Land, auch wenn derzeit noch eher Europa als Hotspot der zweiten Infektionswelle gilt.
Einen Rekordwert - zugleich aber vermindertes Ausbreitungstempo - meldete auch Deutschland. Erstmals wurden mehr als 20.000 neue Infektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines einzigen Tages registriert. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 21.506 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Dies geht aus Angaben des RKI vom Freitagmorgen hervor. Am Freitag vor einer Woche hatte die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 18.681 gelegen.
Insgesamt haben sich dem RKI zufolge seit Beginn der Pandemie bundesweit 619.089 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert (Stand: 6. November, 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Freitag um 166 auf insgesamt 11.096. Das RKI schätzt, dass rund 402.500 Menschen inzwischen genesen sind.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,79 (Vortag: 0,81). Das heißt, dass zehn Infizierte im Mittel etwa acht weitere Menschen anstecken. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Um in eine kontrollierbare Lage zu kommen, müsste die Reproduktionszahl längere Zeit deutlich unter 1 liegen, bei 0,7 oder noch niedriger.
Das RKI gibt auch ein sogenanntes Sieben-Tage-R an, der das Geschehen von vor 8 bis 16 Tagen zeigt. Dieser Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen von Donnerstag liegt er bei 0,93, also ebenfalls leicht unter 1.