Familienausflug in China: Künftig sind zwei Kinder gestattet
Foto: Narendra Shrestha/ dpaChina schafft die staatlich verordnete Ein-Kind-Politik ab. Das berichtete die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag von der Tagung des Zentralkomitees in Peking. Allen Paaren werden demnach künftig zwei Kinder erlaubt.
Peking hatte bereits Ende 2013 eine Lockerung der Ein-Kind-Politik beschlossen, die aber bislang nur in einzelnen Provinzen umgesetzt wurde. Danach durften Paare, von denen ein Partner Einzelkind ist, zwei Kinder haben.
Die Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften hatte nach früheren Medienberichten eine Zwei-Kind-Lösung als Antwort auf die Alterung der Gesellschaft und eine fallende Geburtenquote vorgeschlagen. Jede Chinesin bekommt demnach im Schnitt weniger als 1,6 Kinder. Für eine stabile Bevölkerung ist eine Quote von 2,1 nötig.
Die Ein-Kind-Politik wurde 1979 eingeführt, um eine Bevölkerungsexplosion zu verhindern. Das wachsende Riesenvolk musste ernährt und die knappen Ressourcen geschützt werden. Ohne die strikte Familienpolitik würden heute in China schätzungsweise 300 Millionen Menschen mehr leben.
Wie würde die Rate für Chinas Wirtschaftswachstum im dritten Quartal ausfallen? Für diesen Montag war die Veröffentlichung der Zahlen erwartet worden, und so kam es auch. Am frühen Morgen verkündete die Statistikbehörde: 6,9 Prozent. Das ist zwar etwas mehr als erwartet worden war, aber dennoch der tiefste Wert seit rund sechs Jahren. Hier ist ein Arbeiter in Peking zu sehen.
Peking, Platz des Himmlischen Friedens: Schon in den Prognosen hieß es, die Wachstumsrate werde wohl erstmals seit Jahren bei weniger als sieben Prozent liegen. Die Analysten hielten 6,7 oder 6,8 Prozent für wahrscheinlich.
Börsentafel in Peking im August: Nach dem turbulenten Sommer mit dem Börsencrash waren Politiker und Unternehmer dieses Mal besonders gespannt auf die Daten.
Baustelle in Peking: Das Wachstum von Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein zentraler Indikator für die Weltwirtschaft.
Arbeiter in Peking: Je größer Chinas Wirtschaft in den vergangenen Jahren wurde, desto wichtiger wurde auch die Wachstumszahl, und über die Jahre gewann sie eine fast mythische Bedeutung. China, so der Konsens vieler Ökonomen, dürfe seine hohe Wachstumsrate nicht unterschreiten, sonst könne das Land seine Menschen nicht beschäftigen.
Hochhäuser im chinesischen Rizhao: Lange galten acht Prozent Wirtschaftswachstum als die Marke, die China vom Chaos trennen.
Dann begann Peking, seine Export- und Investitionswirtschaft auf ein Konsum- und Dienstleistungsmodell umzustellen und kündigte an, dafür ein niedrigeres Wachstum zu akzeptieren. Allmählich setzte sich die Sieben als neuer Richtwert durch. Am Montag wird sich zeigen, ob diese nun unterschritten wird. Im Bild ein Supermarkt in Peking.