Offene Stellen
40 Prozent der Jobangebote bei Minifirmen
Kleinbetriebe statt Konzernriesen: Deutschlands Wirtschaft wird durch klein- und mittelgroße Unternehmen geprägt. Sie sorgten in den vergangenen Jahren auch für das Jobplus hierzulande - und stabilisieren nach Expertenmeinung auch aktuell den Arbeitsmarkt. Das Ausmaß überrascht.
Deutscher Arbeitsmarkt: Jobofferten insbesondere von Kleinunternehmen
Foto: Hendrik Schmidt/ picture alliance / dpa
Nürnberg - Vier von zehn offenen Stellen waren im ersten Quartal 2013 in Betrieben mit weniger als zehn Mitarbeitern zu besetzen. Das hat das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ermittelt. "Daher lohnt es sich für Arbeitssuchende, nicht nur auf Stellenangebote der bekannten großen Betriebe zu achten, sondern auch nach Stellenangeboten von kleinen Betrieben Ausschau zu halten", sagt Arbeitsmarktforscherin Anja Kettner.
Im ersten Quartal 2013 gab es auf dem ersten Arbeitsmarkt bundesweit 950.000 offene Stellen, davon 808.000 in Westdeutschland und 142.000 in Ostdeutschland. Im Westen ist damit das Stellenangebot im Vergleich zum Vorjahresquartal nahezu konstant geblieben, im Osten gab es einen leichten Rückgang um fünf Prozent bzw. 8000 Stellen.
71 Prozent aller offenen Stellen wollten die Arbeitgeber sofort besetzen. Bei 29 Prozent der Stellen waren sie bereits auf Personalsuche, planten die Einstellung aber für einen späteren Zeitpunkt. Knapp die Hälfte aller offenen Stellen hatten die Betriebe den Arbeitsagenturen gemeldet, wobei die Meldequote in Ostdeutschland mit 56 Prozent deutlich höher lag als die Meldequote in Westdeutschland (43 Prozent).
Die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage in den Wirtschaftsbereichen war sehr unterschiedlich. So lag die Zahl der offenen Stellen im Bereich Metalle/Metallerzeugnisse mit 12.000 um ein Viertel niedriger als im Vorjahresquartal. In anderen Bereichen gab es dagegen teils deutliche Zuwächse, beispielsweise im Gastgewerbe (+38 Prozent auf 99.000), im Bereich Handel/Reparatur (+36 Prozent auf 136.000) und im Bereich Erziehung und Unterricht (+32 Prozent auf 23.000).