Syrische Rebellen haben 21 Soldaten der UN-Friedenstruppen gefangen genommen. Damit wollen sie den Rückzug der Regierungstruppen erzwingen. Die Vereinten Nationen verurteilen die Geiselnahme aufs Schärfste.
Rebellen in Syrien: Angriff auf die Vereinten Nationen
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Kairo/New York - Syrische Rebellen haben 21 Soldaten der UN-Friedenstruppen auf den Golan-Höhen an der Grenze zu Israel festgesetzt. Die UN-Beobachter seien während ihres regulären Einsatzes von etwa 30 Rebellen gestoppt worden, teilten die Vereinten Nationen mit. Die internationale Organisation habe deshalb Truppen in das Gebiet entsandt, um die Situation zu klären.
Die bewaffneten Rebellen wollten mit der Geiselnahme nach Angaben aus den eigenen Reihen einen regionalen Rückzug der syrischen Regierungstruppen erzwingen. Ein Sprecher der oppositionellen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sagte am Donnerstag nach Gesprächen mit der Gruppe Märtyrern von Jarmuk, diese habe die Unversehrtheit der etwa 20 UN-Mitarbeiter zugesichert. "Aber die Rebellen wollen, dass sich die syrischen Soldaten und Panzer aus der Region zurückziehen." Die Blauhelme würden im Dorf Dschamla gehalten, das etwa 1,5 Kilometer von der Waffenstillstandslinie zu den von Israel besetzten Golanhöhen entfernt liegt.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen haben auf das Schärfste gegen die Geiselnahme der philippinischen Soldaten protestiert und forderten deren sofortige Freilassung.
Die Blauhelme gehören der Undof-Mission an, die seit den 1970er Jahren eine syrisch-israelische Waffenruhe auf den Golan-Höhen überwacht. "Sie sind unbewaffnet und haben mit dem derzeitigen Konflikt in Syrien nichts zu tun", sagte der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin. "Das ist eine schwerwiegende Missachtung der UN. Anscheinend wollen einige Gruppen derzeit unbedingt die geografischen Grenzen des Syrien-Konflikts ausweiten."
Die 21 Soldaten gehören nach Darstellung der philippinischen Regierung in Manila zu einem rund 300 Mann starken philippinischen Kontingent der Undof-Mission. "Wir hoffen, dass die Männer bald freigelassen werden", sagte Militärsprecher Arnulfo Burgos.