US-Vorwahlen der Republikaner
Triple-Sieg für Außenseiter Santorum
Überraschung in den USA: Der Konservative Rick Santorum hat in drei Bundesstaaten die Vorwahlen der Republikaner gewonnen, Favorit Mitt Romney enttäuschte. Damit ist das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur wieder völlig offen.
Der Konservativste unter den Konservativen: Rick Santorum (mit seiner Tochter Elizabeth)
Foto: REUTERS
Washington - Mit Erfolgen in Minnesota, Missouri und Colorado hat Außenseiter Rick Santorum die Vorwahlen zur Kür des republikanischen Präsidentschaftskandidaten in den USA aufgemischt. Wie der US-Frensehsender CNN berichtete, holte er nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen im Bundesstaat Colorado auch dort den Sieg über Favorit Mitt Romney.
Laut CNN kam Santorum, der früher Senator von Pennsylvania war, in Colorado nach Auszählung von 89 Prozent der Stimmen auf 38 Prozent der Stimmen. Romney erhielt 36 Prozent. Der bislang als schärfster Romney-Konkurrent gehandelte Newt Gingrich landete mit 13 Prozent abgeschlagen auf dem dritten Platz, knapp vor dem Kongressabgeordneten Ron Paul (12 Prozent).
In Minnesota kam Santorum nach Auszählung von 86 Prozent der Stimmen auf etwa 45 Prozent. An zweiter Stelle lag überraschend der Kongressabgeordnete Ron Paul mit 27 Prozent. Romney kam nur auf 17, der ehemalige Parlamentspräsident Gingrich auf 11 Prozent.
In Missouri konnte Santorum sogar 55 Prozent der Stimmen für sich verbuchen. Romney kam hier auf 25 Prozent und Ron Paul auf 12 Prozent. Gingrich stand nicht auf den Wahlzetteln. Die Abstimmung in diesem Staat hatte lediglich symbolischen Charakter, weil dort erst im März verbindlich gewählt wird.
Santorum ist strenggläubiger Evangelikale
Mit seinem Triple-Sieg setzte der Außenseiter Santorum den Favoriten Romney unter Druck. Sehr konservative Republikaner beäugen den ehemaligen Gouverneur von Massachusetts nach wie vor mit Argwohn, weil er früher moderate Ansichten zu Abtreibung und Homosexuellenrechten vertrat. Der strenggläubige Evangelikale Santorum präsentiert sich dagegen als Hardliner.
Bei seiner Ansprache im Hauptquartier seines Wahlkampfteams in St. Charles richtete sich Santorum allerdings nicht gegen seinen innerparteilichen Konkurrenten Romney, sondern gegen US-Präsident Obama. "Ich bin nicht die konservative Alternative zu Mitt Romney, ich bin die konservative Alternative zu Barack Obama", rief Santorum seinen Anhängern zu.