

Wellington - Der vor der Küste Neuseelands auf ein Riff gelaufene und leckgeschlagene Frachter "Rena" droht auseinanderzubrechen. Das neuseeländische Fernsehen zeigte Bilder eines großen Risses in der Seite des Schiffs, das mit Schlagseite auf dem Riff festliegt. "Wir haben Belastungsrisse am Rumpf festgestellt, sodass wir ein Auseinanderbrechen des Schiffs nicht ausschließen können", sagte Regierungschef John Key im Fernsehen.
Aus dem havarierten Frachter sind bereits rund 300 Tonnen Schweröl ausgelaufen und ins Meer geflossen. Da schlechtes Wetter ein Abpumpen der noch an Bord verbliebenen knapp 1400 Tonnen Öl verhindert, wird an der Küste bereits eine Umweltkatastrophe großen Ausmaßes befürchtet. An den weißen Sandstränden der Nordküste Neuseelands sind unterdessen weitere Ölplacken angeschwemmt worden.
Am Morgen erschien der Kapitän des Unglücksschiffs nach seiner Festnahme erstmals vor Gericht. Dem 44-jährigen philippinischen Kapitän wurde vorgeworfen, mit seiner Schiffsführung "unnötige Gefahren und Risiken" heraufbeschworen zu haben. Er wurde nach kurzer Anhörung vor dem Bezirksgericht in Tauranga gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt, muss sich täglich auf der Polizeiwache melden, berichtete der neuseeländische Rundfunk.
Das Schiff war vergangenen Mittwoch am Astrolabe-Riff auf Grund gelaufen. Das Unglücksgebiet vor der Plenty-Bucht ist ein Paradies für Seevögel, Delfine und Wale. Die Badestrände sind auch bei Touristen beliebt.
Havarierte "Rena": Die Notlage des Schiffs vor Neuseeland spitzt sich weiter zu
Sterbendes Schiff: Seit Mittwoch sitzt der Frachter auf dem Astrolabe-Riff fest
Riss im Rumpf: Angesichts der Schäden schließt Neuseelands Regierung ein Zerbrechen des Schiffs nicht mehr aus
Ladungsverlust: Rund 70 Container der "Rena" waren am Donnerstag bereits im Meer gelandet
Verdreckte Stände: Regierung und Umweltschützer befürchten ein Desaster, sollte die "Rena" auseinanderbrechen
"Rena" am Dienstag: Schlechtes Wetter und hohe Wellen behindern die Rettungsarbeiten
Ölspur im Meer vor Neuseeland: 1700 Tonnen Schweröl sind an Bord der "Rena". Hinzu kommen 200 Tonnen Diesel.
"Rena" am 8. Oktober: Die Unglücksursache ist noch immer unklar. Als das Schiff auf das Astrolabe-Riff vor der Stadt Tauranga auflief, herrschte eine ruhige Wetterlage, und das Riff ist in den Karten verzeichnet.
Position der "Rena" auf dem Astrolabe-Riff: Bis zu 350 Tonnen Öl sind bereits aus dem Frachter ausgelaufen
Aufräumarbeiten am Strand von Maunganui: Schon jetzt finden Helfer faustgroße Ölklumpen
Schmutziger Gruß von der "Rena": Experten befürchten eine Umweltkatastrophe, sollte das Containerschiff auseinanderbrechen
Freiwillige: Die Helfer wurden von Bewohnern der Region unterstützt, die Warnungen der Behörden vor dem giftigen Ölschlamm ignorierten
Abtransport von kontaminiertem Sand: Derzeit können die Behörden kaum mehr tun, als auf besseres Wetter zu hoffen
Verölter Pinguin: Helfer haben bisher Dutzende tote und verschmutzte Vögel gefunden
Vogelsäuberung: In mühsamer Arbeit versuchen Helfer, so viele Tiere wie möglich zu retten
Dieser Pinguin wurde aus dem Meer gerettet, Tierschützer reinigten ihn in einem Pool.