Die Radioaktivität aus Fukushima belastet zunehmend Trinkwasser und Lebensmittel. Erstmals ist verstrahlte Nahrung außerhalb Japans aufgetaucht. Japanische Autobauer fahren ihre Werke indes wieder an.
Genießbar? In Lebensmitteln aus einigen Regionen Japans steigt die Strahlenbelastung
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Tokio - Die von Fukushima ausgehende Strahlung belastet zunehmend Trinkwasser und Lebensmittel. In der Stadt Kawamata, die zur Präfektur Fukushima gehört, wurde verstrahlte Milch festgestellt. Die Belastung mit radioaktivem Jod übersteige den zugelassenen Grenzwert, teilte am Samstag das Gesundheitsministerium nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo mit. Kawamata liegt 45 Kilometer nordwestlich des Atomkraftwerks.
In der Präfektur Fukushima wie in den angrenzenden Verwaltungsregionen wurde eine geringe Belastung des Trinkwassers mit radioaktivem Jod festgestellt. Die Werte liegen zwischen 0,27 und 77 Becquerel pro Kilogramm bei einem Grenzwert von 300 Becquerel. Eine Messung des Leitungswassers in Tokio ergab eine Jod-Belastung von 1,5 Becquerel. Die Verstrahlung mit Cäsium erreichte Werte von 0,22 bis 1,6 Becquerel pro Kilogramm bei einem zulässigen Grenzwert von 200 Becquerel. Das Gesundheitsministerium erklärte, im Moment gehe von dem Leitungswasser keine Gefahr für die menschliche Gesundheit aus.
In Taiwan sind indes radioaktiv belastete Bohnen aus Japan entdeckt worden. Bei einer Ladung von 14 Kilogramm Bohnen aus Kagoshima im Süden Japans seien erhöhte Strahlenwerte gemessen worden, teilten die taiwanesischen Behörden am Sonntag mit. Es ist das erste Mal seit dem Atomunglück in der japanischen Anlage Fukushima 1, dass aus dem Ausland der Fund radioaktiv belasteter Lebensmittel aus Japan gemeldet wird.
Der japanische Autokonzern Nissan nimmt unterdessen nach dem verheerenden Erdbeben und Tsunami in Japan die heimische Produktion wieder auf. Dies sei für diesen Donnerstag geplant, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Sonntag. Wegen der verheerenden Naturkatastrophen im High-Tech-Land Japan hatten unzählige Unternehmen Schaden genommen und die Produktion teilweise eingestellt. Neben Nissan sind beispielsweise Toyota und Honda betroffen.
Auch bei Honda startet nach Unternehmensangaben der Großteil der Produktion vermutlich am Donnerstag wieder. Der Branchenprimus Toyota hatte angekündigt, die meisten seiner Werke Mitte der Woche wieder in Betrieb zu nehmen. Der Neustart der Teileproduktion ist für diesen Montag geplant.