So stark haben sich die nach Deutschland eingeführten Güter seit November 2000 nicht mehr verteuert. Im Mai stiegen die Einfuhrpreise um 8,5 Prozent. Dafür sorgten vor allem das teurere Öl und der schwächere Euro.
Ölfässer im Hamburger Hafen: Nach dem Preisverfall im Vorjahr kommt der Rückschlag
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Berlin - Die Importe nach Deutschland haben sich im Mai so stark verteuert wie seit neuneinhalb Jahren nicht mehr. Die Einfuhrpreise erhöhten sich um durchschnittlich 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit. "Dies war die höchste Jahresteuerungsrate seit November 2000", hieß es. Damals hatte es ein Plus von 10,6 Prozent gegeben.
Verglichen mit dem Vormonat zogen die Preise um 0,6 Prozent an und damit dreimal so stark wie von Analysten erwartet. Verantwortlich für den starken Anstieg war teure Energie, die 26,8 Prozent mehr kostete als im Mai 2009. Besonders kräftig zogen dabei die Preise für Rohöl (+40,7 Prozent) und Mineralölprodukte (+45,0) an. Erdgas verteuerte sich um 2,9 Prozent.
Dagegen lag das Preisniveau für Steinkohle deutlich unter dem von Mai 2009 (minus 14,9 Prozent); gegenüber April 2010 verteuerten sich die Steinkohleimporte im Mai 2010 um 8,7 Prozent.
Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag den Angaben zufolge im Mai um 5,5 Prozent über dem Stand des Vorjahres. Im Vergleich mit dem Vormonat legte er um 1,2 Prozent zu.
Wegen der weltweiten Rezession waren die Energiepreise 2009 eingebrochen. Dadurch fielen auch die Importpreise um kräftige 8,6 Prozent. Mit der weltweiten Konjunkturerholung ziehen die Preise wieder an. Durch den schwachen Euro verstärkt sich dieser Effekt noch, weil Öl und die meisten anderen Rohstoffe in Dollar bezahlt werden müssen. Der Euro hat seit Jahresbeginn um mehr als 13 Prozent gegenüber der US-Währung an Wert verloren.