"In der heutigen Welt dominiert das Extreme, das Unbekannte, das höchst Unwahrscheinliche", sagt Nassim Nicholas Taleb und liefert mit "Der schwarze Schwan" ein brillant geschriebenes Buch über den Unsinn von Wirtschaftsprognosen.
Erkenntniswert: Ganze Heerscharen von Analysten und Ökonomen versuchen, Aktienkurse, das Wirtschaftswachstum oder die Wahrscheinlichkeit von Firmenpleiten für die kommenden Monate oder gar Jahre vorherzusagen - mit eher mäßigem Erfolg. Die Unzulänglichkeit der Wirtschaftshellseher nimmt der Amerikaner Nassim Nicholas Taleb genüsslich aufs Korn.
In seinem Bestseller "Der Schwarze Schwan" zeigt Taleb, ein ehemaliger Börsenhändler, der als Professor an der New York University über Risiken forscht, anhand zahlreicher Beispiele und mit bestechender Logik, dass die gängigen statistischen Modelle keine vernünftigen Prognosen liefern können: Es fehlen mitunter schlicht die nötigen Informationen. So galt es in Europa einst als gesichert, dass Schwäne weiß sind. Bis 1697 in Australien schwarze Exemplare der Vögel gesichtet wurden.
"In der heutigen Welt dominiert das Extreme, das Unbekannte, das höchst Unwahrscheinliche", so Talebs zentrale These. Beispiele: Die Erfindung des Internets, der 11. September 2001, die Subprime-Krise - Ereignisse, die kein Experte bei den Banken vorhersah.
Stil: Taleb schreibt launig und ohne jeden Respekt. Polemisch, aber mit viel Witz und Ironie attackiert er Bankmanager und Wissenschaftler, auch Nobelpreisträger bleiben nicht verschont. Und das liest sich auch in der deutschen Übersetzung höchst unterhaltsam.
Nutzwert: Das Buch liefert zahlreiche Hinweise darauf, wie man sich gegen Unvorhergesehenes absichern und sogar davon profitieren kann.
rot rot statt orange seit März 2006, da neues Heftlayout