Aktienfonds Mächtiges Comeback
Die Nippon Inc. ist wieder da. Im vergangenen Jahr hatten Anleger allerdings noch wenig vom Comeback der einstigen Vorbildökonomie. In Euro gerechnet, verlor der MSCI Japan 2006 5 Prozent seines Wertes. Gleichzeitig zog der MSCI Welt um 8 Prozent an, der Dax gar um 21 Prozent.
Die Enttäuschungen an der Tokioter Börse waren vor allem Resultat der schwächelnden Landeswährung, des Yens. Doch damit ist nun Schluss. Davon sind jedenfalls die Analysten des Bad Homburger Analysehauses Feri Rating & Research überzeugt.
Sowohl für den Yen als auch für die Aktienkurse sehen die Investmentprofis auf Sicht von zwölf Monaten einen klaren Aufwärtstrend. Feri prognostiziert daher Erträge von bis zu 10 Prozent mit japanischen Dividendentiteln.
Hauptgrund für den Optimismus: Vom anhaltenden Boom der aufstrebenden Mega-Volkswirtschaften Chinas und Indiens dürfte vor allem die japanische Exportwirtschaft profitieren. "Die chinesischen und indischen Konsumenten werden wohlhabender. Das treibt die Wirtschaft in der gesamten Region noch auf Jahre hinaus an", erklärt Thomas Gerhardt, Co-Manager des DWS-Fonds "Asiatische Aktien Typ 0" .
Die Gewinner des Booms
Neben Japan gehören auch die anderen etablierten Industriestaaten im pazifischen Raum, allen voran Hongkong und Singapur, zu den Gewinnern des Asien-Booms. Weltweit sehen die Feri-Experten deshalb für keine Region bessere Chancen auf Kursgewinne als für den Pazifik.
Die attraktivsten Fonds für eine breit gestreute Positionierung zeigt der Feri Fonds Selektor, den manager magazin zweimal im Jahr exklusiv präsentiert.
Als Basisinvestment raten die Feri-Experten zu ein oder zwei breit aufgestellten Fonds, die die gesamte Region abdecken. Die Manager dieser Portfolios orientieren sich zwar mit ihren Fondsdepots stark an der Zusammensetzung des MSCI Pazifik. Sie weichen von dieser Benchmark aber durchaus ab, um für die Anleger einen Mehrertrag zu erzielen.
DWS-Manager Gerhardt etwa hält keinerlei australische und neuseeländische Aktienpositionen. Ein Grund für Feri-Chefvolkswirt Tobias Schmidt, den Fonds ins Portefeuille zu nehmen: "Die Konjunktur ist in beiden Ländern schon weiter fortgeschritten. Das Wachstum dürfte hier am geringsten in der gesamten Region ausfallen."
Am stärksten gewichtet, nicht nur bei Thomas Gerhardt, sondern auch in anderen großen Pazifik-Fonds: Japan. Nach jahrelanger Krise scheint Nippons Wirtschaft endlich den Turnaround geschafft zu haben. "Flankiert von politischen Reformen, dürfte Asiens größte Volkswirtschaft auf einen stabilen Wachstumspfad zurückgekehrt sein", ist Schmidt überzeugt.
Die attraktivsten Asienfonds
Hinzu kommt, dass die Unternehmen an der Börse in Tokio vergleichsweise moderat bewertet sind. Während US-Firmen im Schnitt fast das Dreifache ihres Buchwerts kosten, gibt es japanische Aktiengesellschaften schon für rund das Doppelte des Buchwerts.
Fondsmanager wie Akihide Kinugawa, der den Metzler Japanese Equity steuert, haben es daher zurzeit leicht bei der Suche nach soliden, wachstumsstarken und gleichzeitig günstigen Unternehmen. Die meisten Schnäppchen findet Kinugawa aktuell unter Japans Handels-, Maschinenbau- und Stahlkonzernen.
Einer der Hauptgründe für die niedrigen Kurse ist das nach wie vor geringe Vertrauen der internationalen Investoren in den japanischen Markt. Doch Stimmungen können drehen.
Weit weniger zurückhaltend sind die Anleger an der Börse in Hongkong. Die Kurse schossen im Jahr 2006 in Euro gerechnet um 13 Prozent nach oben. Und Feri-Mann Schmidt glaubt, dass der Boom weitergeht. Gut 10 Prozent Ertrag hält er in der ehemaligen britischen Kronkolonie in diesem Jahr für möglich.
Investments mit Methode
Investments mit Methode
Wie Feri die attraktivsten Fonds auswählt
Der Feri Fonds Selektor wählt Aktienfonds für sieben Regionen weltweit aus: Nordamerika, Westeuropa, Osteuropa und Mittlerer Osten, Asien, Pazifik (inklusive Japan), das südliche Afrika und Lateinamerika. manager magazin präsentiert zweimal jährlich die Fondsauswahl für die chancenreichste Region.
Das Konzept basiert auf zwei Säulen:
1. Die Markteinschätzung:
In jeder Region werden die wichtigsten Ländermärkte analysiert. Geurteilt wird nach folgenden Kriterien:
- Potenzial: Wie entwickelt sich die Wirtschaft auf Jahresfrist?
- Bewertung: Wie teuer sind die Firmen im historischen Vergleich?
- Risiko: Wie wahrscheinlich ist es, dass sich die Grundlagen der Prognosen als falsch herausstellen?
Die Resultate verdichtet Feri zu einem Länderranking. Von AAA (erwartete Erträge von mehr als 13,1 Prozent auf Jahresfrist) bis E- (höchstens 0,4 Prozent). Diese Länderwertungen werden dann zu Regionalratings zusammengefasst.
2. Die Fondskategorien:
Feri unterscheidet zwei Arten von Fonds:
Basisfonds, die sich am Vergleichsindex orientieren und vergleichbare Erträge bei ähnlichem Risiko bringen müssten. Feri empfiehlt, diesen Fonds das größte Gewicht im Depot zu geben.
Satellitenfonds, von denen deutlich überdurchschnittliche Renditen erwartet werden. Sie sind riskanter und sollten das Depot nur ergänzen. Dabei trennt Feri zwischen:
- Strategiefonds, die von erfahrenen Managern mit besonders aussichtsreichen Strategien geführt werden.
- Szenariofonds, deren Manager sich beispielsweise auf ein Land fokussieren.