CEO of the Future Das große Los
"Führung bedeutet Bereitschaft zum Risiko", sagt Michael Krause. Er muss es wissen. Krauses kurzer Karriereweg war so steil, dass manch anderer abgestürzt wäre.
Nach Abitur, Lehre zum Industriekaufmann und BWL-Studium stieg er bereits mit 23 Jahren zum leitenden kaufmännischen Mitarbeiter beim Pharmakonzern Bayer auf. Später wechselte er zu einer Tochter von Siemens nach Kroatien, deren Umsatz er in zwei Jahren verdoppelte. Seit Dezember ist er Chief Financial Officer (CFO) des Versandhandels der KarstadtQuelle AG, mit 29 Jahren.
Krause, "CEO of the Future" des Jahres 2004, ist also auf dem besten Weg, ein echter CEO zu werden. Damit ist er ein Vorbild für den Nachwuchswettbewerb, den manager magazin und die Unternehmensberatung McKinsey in diesem Jahr zum vierten Mal ausschreiben.
Die Bewerber müssen in einem Strategiespiel beweisen, dass sie das Zeug zum Chef haben. Einige Neuerungen versprechen einen noch spannenderen Spielverlauf. Und die Riege der Juroren, die bei der Endrunde in Kitzbühel die Sieger küren wird, verschafft den 25 Finalisten ein hochkarätiges Erlebnis.
Die Spielstrategen präsentieren ihre Ergebnisse vor Topmanagern wie dem Allianz-Chef Michael Diekmann, Bayer-Vormann Werner Wenning, dem Aufsichtsratschef der Credit Suisse Deutschland, Michael Rüdiger, McKinsey-Chef Jürgen Kluge, SAP-Lenker Henning Kagermann, Siemens-Vormann Klaus Kleinfeld sowie Vodafone-Deutschland-Chef Friedrich P. Joussen. Als Ehrenjuror beurteilt der langjährige McKinsey-Vormann Herbert Henzler die Finalisten. Außerdem in der Jury: N-TV-Geschäftsführer Johannes Züll, SPIEGEL-Online-Chefredakteur Mathias Müller von Blumencron und manager-magazin-Chefredakteur Arno Balzer.
Nach Kitzbühel schafft es aber nur, wer die richtige Strategie gewählt und sein Managementtalent bewiesen hat. Die Teilnehmer müssen ein Handy der virtuellen Firma "Savvy Phones Inc." am Markt einführen. Sie müssen entscheiden, wie sie ihr Kapital und ihr Personal am besten einsetzen.
Teilnehmen können Nachwuchsmanager und Studenten aller Fachrichtungen. Gespielt wird via Internet, eine Runde dauert rund 50 Minuten. Wie in der realen Wirtschaft müssen sich die virtuellen Manager im Kampf mit der Konkurrenz beweisen. Jeweils zwei Spieler treten online gegeneinander an.
Für die Top-Talent-Tournament-Runde, die vom 16. Oktober bis zum 19. November gespielt wird, müssen sich die Teilnehmer im Alter von 22 bis 32 Jahren mit ihrem Lebenslauf bewerben. Die 80 Besten aus aller Welt werden zu Workshops eingeladen, in denen Experten ihre Soft Skills sowie ihre analytischen Fähigkeiten testen.
20 Toptalente werden schließlich mit den besten Kandidaten aus der am 20. November startenden Wildcard-Runde (ohne Altersbeschränkung) zu sieben Teams zusammengestellt. Jedes Team bearbeitet in sieben Wochen eine Aufgabe aus einem der Partnerunternehmen des Wettbewerbs - und präsentiert das Ergebnis der Prominenten-Jury.
Zu gewinnen sind Geld, Kontakte und Erfahrungen. Die fünf besten Kandidaten erhalten ein persönliches Coaching durch einen der Topmanager. Die drei besten "CEOs of the Future" bekommen zusätzlich Karrierebudgets von 5000 bis 15.000 Euro, die sie etwa für Managementkurse einsetzen können.
Die Blitzkarriere von Michael Krause darf den Teilnehmern als Ansporn für den eigenen Aufstieg dienen. Der Titel des "CEO of the Future" hat einen sehr guten Klang in deutschen Konzernen. Als KarstadtQuelle-Chef Thomas Middelhoff die Berufung Krauses verkündete, wies er stolz darauf hin, dass sein neuer Finanzchef aus dem Wettbewerb mit 19.000 Bewerbern als Sieger hervorgegangen war.