Forum Leserbriefe
Deutliche Verbesserung
Die neue Gestaltung des manager magazins (ab Heft 8/1999):
Auf das neue Erscheinungsbild von manager magazin haben zahlreiche Leser spontan reagiert per Brief, Fax und E-Mail. Der größte Teil äußerte sich zustimmend bis begeistert, aber es gab natürlich auch Kritik. Vor allem eine Neuerung irritierte die mm-Leserschaft: das Papier. "Billig", "pappig", "minderwertig", urteilten die einen; "wesentlich angenehmer", "edel", "haptisch sympathischer", befanden die anderen. Die mm-Redaktion hat bei ihrer Entscheidung für das neue Papier des Typs "fast holzfrei, matt, gestrichen" wie immer das Wohl ihrer Leser im Auge gehabt: Es ist nicht nur qualitativ höherwertig als der alte Typus ("leicht holzhaltig, glänzend, gestrichen") und entsprechend teurer; sondern und das hat mm in erster Linie zu der Umstellung bewogen es ist im Gegensatz zum alten Papier blendfrei und erlaubt besonders bei Kunstlicht ein ungestörtes Lesevergnügen.
Das Heft kommt so viel flotter daher, und zwar von außen und innen. Ich bin sicher, die neue Haptik katapultiert das Heft in neue Zielgruppen. Die Erwartungen, die man von dem frischeren und nicht mehr so konservativ hochglänzenden Auftritt hat, werden auch inhaltlich in den Themen befriedigt. Eine richtige Verjüngungskur, die mir sehr gefällt.
Marie-Luise Wolff, Veba, Düsseldorf
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Neues Design ist ja wichtig: alles frischer, zeitgemäßer, übersichtlicher. Wichtig ist auch, sich trotzdem weiter "heimisch" und nicht fremd zu fühlen. Also Gratulation zum neuen Layout, und das Papier ist wirklich edel.
Stefan Sauerbrey, Berlin
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Seit über zehn Jahren bin ich begeisterter Leser Ihres Magazins. Mit Freude und Spannung erwarte ich jeden Monat Ihr Magazin.
Ihre Ausgabe 8/99 enttäuscht mich aber leider sehr. Am Erscheinungsbild kann ich leider nur feststellen, dass Sie gegenüber den vorangegangenen Ausgaben ein absolut minderwertiges Papier verwenden. Die Titelseite wirkt billig, und die Innenseiten fühlen sich pappig an.
Bisher fühlte sich das manager magazin immer gut an und entsprach dem guten Inhalt und dem Verkaufspreis.
Gerhard W. Süß, per E-Mail
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Das neue Layout ist wirklich gelungen. Im Ernst: Es wurde auch höchste Zeit. Insgesamt ist die neue Aufmachung trotz einiger modischer Zugeständnisse an "modernes Infotainment" eine deutliche Verbesserung. Die neue Papierqualität finde ich auch wesentlich angenehmer.
Dr. Olaf Ringelband, MD Gesellschaft für Management-Diagnostik, Hamburg
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Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass sich das manager magazin nach meiner Meinung jetzt endgültig auf "Focus"-Niveau begeben hat: noch mehr große und nichts sagende Bilder, wenig(er) Text und noch weniger Inhalt.
Michael Schreiber, Bremen
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Mir ist eines sofort aufgefallen: das völlig neue Griffgefühl. Erst beim Durchblättern habe ich dann mitbekommen, dass nicht nur die Papierqualität eine andere ist, sondern auch das gesamte Erscheinungsbild sich geändert hat. Ich finde es gut und übersichtlich, wobei die Inhalte natürlich nach wie vor wichtiger sind als die Optik. Hier hat sich ja nichts geändert.
Uwe Brodbeck, DaimlerChrysler, Stuttgart
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manager magazin in veränderter Form? Das Flaggschiff unserer Wirtschaftsberichterstattung will sich ein neues Äußeres geben? Als ich dieses gerüchteweise vor einiger Zeit hörte, fragte ich mich, ob es denn wirklich keinerlei feste Determinanten mehr gibt in dieser Zeit, wo wir täglich überfallen werden von neuen kurzlebigen, plötzlichen und sich überschlagenden visuellen und inhaltlichen Trends im Print- und Web-Bereich.
Ihr aktuelles Heft straft diese Befürchtungen Lügen.
Meinen herzlichen Glückwunsch zur August-Ausgabe! Das Papier haptisch sympathischer. Die Typografie prägnanter. Die Texte etwas kürzer, ohne an Inhalt und Fakten zu verlieren. Porträts größer, der Bildereindruck insgesamt weicher.
Peter Polzer, Dekra Holding, Stuttgart
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Gute Nacht, manager magazin, so schnell habe ich es noch nie beiseite gelegt, und bitte zurück zu den Wurzeln.
Detlev K. Siech, Geschäftsführer/CEO Fuzzy Informatik GmbH, Ludwigsburg
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Ich überlege noch, wie gut ich es finde, aber ich glaube, ich werde es nach einer gewissen Gewöhnungsphase ziemlich gut finden. Auf jeden Fall bin ich beruhigt, dass mein Bauch mir sagt, manager magazin zu lesen ist nach wie vor nicht nur Pflicht, sondern auch Spaß.
Norbert Essing, Frankfurt
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Leider war ich sehr enttäuscht, als ich Ihr letztes Heft in den Händen hielt. Das äußere Erscheinungsbild soll ein Fortschritt sein? Machen Sie doch einmal eine Umfrage, wie die neue Form ankommt.
Fabian von Loewenfeld, Mainz
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Der neue Auftritt ist gelungen. Spürbar verändert, aber doch so, dass der Kern der Marke nicht touchiert wird. Gratulation.
Lothar S. Leonhard, Ogilvy & Mather, Frankfurt
Einfacher ist einfacher
Essay: Klaus Backhaus über deutsche Ingenieure, die
entwickeln, ohne an die Bedürfnisse der Kunden zu denken
(mm 8/1999)
Der Ingenieur, der eine Idee nur um der Idee willen, ein
Produkt nur um des Produktes willen entwickelt, ohne dabei
die Bedürfnisse seines Kunden "im Hinterkopf" zu haben, ist
so gut wie ausgestorben.
Das ist eigentlich sehr schade, denn für Innovationen
braucht jede Nation solche Tüftler, die unbeirrt an ihrer
Idee festhalten und sie zum Erfolg führen, und Unternehmer,
die das damit verbundene Risiko bewusst eingehen wollen und
können.
Innovative Ideen scheitern meistens nicht an technischen
Schwierigkeiten die werden in aller Regel spätestens in
der Testphase von den Ingenieuren entdeckt und behoben.
Eine gute Idee, ein gutes Produkt scheitern viel häufiger
am unzureichenden Marketing, am mangelnden Durchhaltewillen
und an der fehlenden Risikobereitschaft der Kaufleute, die
nicht schnell genug ihren Return on Investment bekommen
können.
Natürlich darf am Ende des Essays (englisch: "Versuch") der
heute so beliebte Seitenhieb auf die Ausbildung nicht
fehlen. Gott sei Dank trifft die Backhaus'sche Aussage über
deren Inhalt und Vorgehensweise ("eine Veranstaltung von
Happy Engineers für Happy Engineers") überhaupt nicht zu.
Tatsache ist vielmehr, dass wir die zukünftigen Ingenieure
fit für die Arbeit machen, indem wir sie mit einem soliden
Rüstzeug ausstatten und an Hand von Aufgaben aus der Praxis
ausbilden, damit sie Probleme erkennen und lösen sowie
innovative Produkte entwickeln können, die sie im Markt
unterbringen können. Wir sorgen dafür, dass sie
betriebswirtschaftliche Kenntnisse bekommen, dass sie die
Grundzüge des Marketings verstehen und dass sie fit im
Projektmanagement sind.
Anscheinend hat das der Kollege Backhaus noch nicht
wahrgenommen, oder will er es nicht, weil es nicht in sein
Weltbild passt? Kennt er nicht die Ausbildung zum
Wirtschaftsingenieur? Er erwartet, dass ein "reiner"
Ingenieur selbstverständlich betriebswirtschaftliches
Verständnis hat. Wo ist denn das technische Verständnis bei
"reinen" Betriebswirten? Mir ist nicht bekannt, dass
Studenten der Betriebswirtschaft ähnlich fundiert in der
Technik und im Ingenieurwesen ausgebildet werden wie unsere
Ingenieure in wirtschaftswissenschaftlichen Gebieten.
Professor Dr.-Ing. Sándor Vajna, Lehrstuhl für
Maschinenbauinformatik, Universität Magdeburg
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Professor Backhaus hat im Wesentlichen Recht, dass ein
Großteil der Ingenieure sich wenig um den Kundennutzen
kümmert. Unberücksichtigt bleiben aber in dem Artikel die Ursachen und die Abhilfen:
1. Die Ursachen liegen meines Erachtens in der Ausbildung,
in der universitären Lehre, durch die deutsche Ingenieure
dazu erzogen werden, weder in Kosten noch in Kundennutzen
zu denken und zu handeln.
2. Deutsche Ingenieure sind in ihrer Entwicklungsarbeit
immer noch geprägt von Überdimensionierung, Angsttoleranz
und zu großen Sicherheiten. Der Ansatz "einfacher ist
einfacher" kann auch hier den Studenten von den
ingenieurwissenschaftlichen und betriebswirtschaftlichen
Fakultäten bereits während des Studiums "erzieherisch" für
eine zukünftige Managementkarriere vermittelt werden.
Würden die deutschen Universitäten sich dies zu Herzen
nehmen, würden im deutschen Management weniger Happy
Engineers Happy Controlling ausführen.
Dr.-Ing Thomas Herlan, Geschäftsführer, Plettac Umformtechnik, Plettenberg
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Lasst doch die Ingenieure forschen und basteln, so viel sie
wollen und können. Ein funktionierendes Marketing als
Bindeglied zwischen Kunde/Verbraucher und Entwickler legt
letztendlich fest, ob aus dem Forschungsergebnis ein
Produkt wird, wie das Produkt aussieht und welche
Eigenschaften in das Produkt integriert werden und welche
nicht. Ausspähen der Zielgruppe, Festlegen und Benennen der
Nutzenvorteile sollen Menschen übernehmen, die den Puls der
Zeit fühlen.
Um die Beziehung Entwicklung/ Marketing effizient gestalten
zu können, müsste unser technisches Ausbildungssystem
umgebaut werden. Unsere heute zu lösenden Aufgaben
erfordern viele Spezialisten, die in einem Team
zusammenarbeiten. Aber genau dieser Team-Geist wird an
deutschen Hochschulen leider nicht gefördert.
Interdisziplinäre Kommunikation, die Fähigkeit, dem anders
Denkenden zuzuhören und sich mit ihm auseinander setzen zu
können, sollte Pflichtfach in jedem Studiengang werden.
Dipl.-Ing. Klaus W. Posner, Hamburg
Hoch bezahlte Autofahrer
Titel Verkäufer: Das neue Image vom Drücker zum
Dienstleister und Kundenberater (mm 8/1999)
Mit diesem Artikel haben Sie genau ins Schwarze getroffen.
Der Erfolg eines Unternehmens hängt heute nicht von
einzelnen Produkten oder Maßnahmen ab, sondern von einem
ganzheitlichen Konzept, welches für den Kunden, oder besser
gesagt die strategische Zielgruppe, maßgeschneidert wird.
Es wird immer wichtiger, Produkte nicht nur zu vermarkten,
sondern mit ganzheitlichen Lösungen für das Unternehmen
einen Absatzkanal zu schaffen und gleichzeitig für den
Kunden Problemlöser zu sein.
Frank-Ralf Mayer, per E-mail
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Ihr Aufzeigen von Karrierechancen für junge
Hochschulabsolventen im Vertrieb möchte ich auch für den
praxisorientierten Fachhochschul-Bereich bestätigen. Von 22
Absolventen im Studienschwerpunkt Marketing und Vertrieb des
Fachbereichs Betriebswirtschaft an der FH Landshut finden
14 ihre Erstanstellung in kundenorientierten Abteilungen
und hätten sich das vor vier Jahren bestimmt nicht
vorstellen können.
Dabei ist bei einigen Großunternehmen sogar die Tür zur
Marketingkarriere verschlossen, solange der Newcomer nicht
über solide "Fronterfahrungen" verfügt.
Wir bieten den Studierenden an der Fachhochschule Landshut
deshalb im Rahmen der Vertriebsausbildung
CRM-/CAS-Vertriebssteuerung, Verkaufstraining und
Verhandlungsplanspiele an.
Professor Dr. Peter Winkelmann, Marktorientierte Unternehmensführung, Fachbereich Betriebswirtschaft, Fachhochschule Landshut
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Ihr Beispiel für den Verkäufertypus des "Gehetzten" ist ein
Beleg dafür, was in diesem Beruf alles falsch gemacht
werden kann. 100 000 Kilometer im Auto, das bedeutet bei
einer auf der Gesamtstrecke kaum erreichbaren
Durchschnittsgeschwindigkeit von 75 Stundenkilometern circa
1333 Stunden Fahrzeit pro Jahr. Bei Berücksichtigung von 5
Wochen Urlaub ergibt das 28,3 Stunden pro Woche, bei 6
Arbeitstagen 4,7 Stunden Fahrzeit pro Tag.
Das Unternehmen, für das "der Gehetzte" arbeitet,
beschäftigt in erster Linie einen hoch bezahlten Autofahrer
und keinen Verkäufer, der sich qualifiziert um die
Entwicklung der Kundenbeziehungen kümmern kann.
Michael-Wolfgang Pitschmann, per E-Mail
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Wir möchten Sie auf den Studiengang "Management im Handel"
am Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Bremen aufmerksam
machen. Unseres Wissens ist MiH der einzige Studiengang in
Deutschland, der ausschließlich auf den Führungsnachwuchs
für Manageraufgaben im Bereich des Handels und
handelbestimmten Unternehmens orientiert ist.
Zum besonderen Profil des Studiengangs gehört, dass als
Studienvoraussetzung neben der
Hochschulzugangsberechtigung eine einschlägige berufliche
Erstausbildung als Kauffrau/Kaufmann gefordert wird.
Weiterhin sind zwei Praxissemester verpflichtend: eines in
Europa, das andere im außereuropäischen Raum.
Für den Spätherbst 1999 sind besondere Veranstaltungen an
der Hochschule Bremen in Verbindung mit Unternehmen und
vielen anderen Institutionen vorgesehen, um das zehnjährige
Jubiläum unseres erfolgreichen Studiengangs zu begehen.
Professor Dieter Leuthold, Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Bremen
Gegen den Trend
Titel Managerehen: Jeder zweite Manager ist geschieden
(mm 9/1999)
Ich bin seit 30 Jahren (also seit meinem 17. Lebensjahr)
mit der einen Frau liiert, mit der ich auch seit 22 Jahren
im "heiligen Stand" der Ehe lebe.
Selbst wenn ich Ihr Weltbild jetzt etwas durcheinander
bringe: Ich beabsichtige auch nicht, dies zu ändern. Und
sollte ich mit dieser Verhaltensweise "origineller" sein
als andere, so ist dies durchaus gewollt.
Dr. Wendelin Wiedeking, Vorstandsvorsitzender Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG,
Stuttgart
Die Redaktion behält sich vor, Leserzuschriften zu kürzen.