Supersportwagen Anschnallen, bitte!
5. Teil: Die ungewollte Grenzerfahrung
Ein Carrera GT muss in unseren Breiten sogar die meiste Zeit in der Garage bleiben. "Die Reifen bauen unterhalb von plus sieben Grad Celsius nicht genügend Grip auf", sagt Jürgen Pippig, Pressesprecher bei Porsche. Er legt dabei einen Unterton in seine Stimme wie ein Sommelier, der erklären soll, warum sich ein Château d'Yquem nicht für Schorle eignet.
![]() |
![]() |
![]() |
Showroom "Porsche Carrera GT": Bitte klicken Sie einfach auf ein Bild, um zur Großansicht zu gelangen. |
Soll heißen: Die Karre für knapp eine halbe Million Euro lässt sich zwischen Oktober und April nicht sicher über normalen deutschen Asphalt bewegen. Selbstredend gibt es auch keine Winterreifen für die 20-Zoll-Felgen, die eine Spitzengeschwindigkeit von 330 Sachen aushalten.

Aber wozu haben die Kisten schließlich ihre teuren Bremsen?
Nur die Sache mit dem Grip will wohl bedacht sein, bei allen Modellen. Das lehrt das Beispiel von Bernd Pischetsrieder.
Bei einer Ausfahrt mit dem firmeneigenen McLaren F 1, einem Supersportwagen mit 627 PS und 380 Stundenkilometern Höchstgeschwindigkeit, baute der Automanager 1995, damals Vorstandsvorsitzender bei BMW Börsen-Chart zeigen, einen Totalschaden. Auf einer Landstraße im oberbayerischen Landkreis Rosenheim war Pischetsrieder in einer lang gezogenen Rechtskurve von der Fahrbahn abgekommen - "aus ungeklärter Ursache", hieß es im Unfallprotokoll. Über das Tempo, bei dem Pischetsrieder den McLaren zerlegte, schwiegen sich BMW und die Polizei gleichermaßen aus.
Doch die Entwickler haben Schwierigkeiten, die Kraft aus dem 16-Zylinder-Motor über das Automatikgetriebe in sicheres Fortkommen umzusetzen. Auslieferungstermine werden noch nicht genannt.
- 1. Teil: Anschnallen, bitte!
- 2. Teil: Der eingebaute Rennmodus
- 3. Teil: Die mondäne Käuferschaft
- 4. Teil: Das verheimlichte Statussymbol
- 5. Teil: Die ungewollte Grenzerfahrung
© manager magazin 3/2004
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung