Fonds-Spezial Steuer-Pläne
Aktienfonds:
Bislang greift der Fiskus - nach Ablauf der einjährigen Spekulationsfrist - nur bei den Dividendenzahlungen zu. Diese Einnahmen sind meist so gering, dass die Steuer die Rendite kaum schmälert.
Doch nun will Hans Eichel die kompletten Wertzuwächse der Fonds besteuern, also auch den Teil, der aus Kursgewinnen der Aktien stammt. Ein Anleger, der unter den Spitzensteuersatz fällt, müsste beim Verkauf seiner Anteile schlimmstenfalls auf etwa die Hälfte des Gewinns verzichten.
Rentenfonds: Bei den Anleihezertifikaten griffen die Steuerbeamten schon immer beherzt zu. 70 bis 90 Prozent der Erträge stammen in der Regel aus steuerpflichtigen Zinseinnahmen.
Steuerfrei sind bislang lediglich die zusätzlich zu den Zinskupons erzielten Kursgewinne der Anleihen im Fondsdepot. Genau diese Erträge will die Bundesregierung in Zukunft besteuern. Die ohnehin schon mageren Nachsteuerrenditen würden nochmals sinken.
Immobilienfonds: Die Betonzertifikate galten bisher als steuerlich günstige Alternative zu Rentenfonds. Im Durchschnitt waren etwa zwei Drittel der Fondserträge steuerfrei. Der Grund: Veräußerungsgewinne aus Immobilien sind bisher nach zehn Jahren steuerfrei. Zudem erzielen die meisten Fonds einen Großteil ihrer Mieteinnahmen im Ausland. Erträge, auf die der deutsche Fiskus keinen Zugriff hat.
Wird, wie angedacht, der gesamte Wertzuwachs der Anteilscheine steuerpflichtig, müssten Spitzenverdiener gut die Hälfte ihrer Rendite ans Finanzamt überweisen. Bislang lag die Abzugsquote nur bei 20 bis 30 Prozent.