Klassiker Uhr-Geschichten
Ein Utensil war bei den Aufschwüngen und Abstürzen im vergangenen Jahrhundert immer dabei - die Armbanduhr. Einige Modelle brachten es zu mythischem Ruhm. manager magazin zeigt Uhrenstars von gestern, die bis heute überlebt haben.
Marne, Somme, Ypern, Verdun, im vierten Jahr tobt der Kampf, zwischen den Schützengräben strecken sich Leichenfelder, ein Ende des Schlachtens ist nicht absehbar. Da brechen im Morgengrauen des 20. November 1917 eiserne Ungetüme auf Ketten aus den britischen Linien bei Cambrai hervor, 400 Stück. Und walzen die Pickelhauben ihnen gegenüber einfach nieder.
Der Franzose schuf mit seiner Uhr das Urmuster für einen andauernden Welterfolg. Und zugleich das Erfolgsrezept für die Vermarktung von Zeitmessern als Kultobjekte.
Im Kampf der Marken um Marktanteile sind echte Traditionen wie fromme Legenden hochbegehrte Werbemittel. Gerade in Zeiten der Rückwärtsbesinnung im Design - Retro heißt die Zauberformel - macht es sich gut, wenn eine Uhrenmanufaktur auf eine lange Geschichte und unverwechselbare Modelle verweisen kann, die mehr sind als bloß Chronometer. Zeit-Zeichen.
Und so benutzen immer mehr Manufakturen ihre Urmodelle aus den Anfängen des vorigen Jahrhunderts als Vorbilder für modifizierte Neuauflagen.
Wie etwa das Genfer Unternehmen Patek Philippe, das immer noch Varianten der klassischen "Calatrava" im Programm führt. Die geradezu spartanisch anmutende Uhr kam 1932 auf den Markt; damals herrschte tiefste wirtschaftliche Depression, Firmenpleiten häuften sich in nie gekanntem Ausmaß, allein Deutschland zählte sechs Millionen Arbeitslose. Verzicht auf aufwändigen Zierrat brachte ein Modell hervor, das dank seiner Schlichtheit zum Klassiker wurde.
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- 1. Teil: Uhr-Geschichten
- 2. Teil: Wo alles in Bewegung war ...
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