manager-magazin.de Ideen für die Zukunft
Eines morgens wird Ihnen Ihre Toilette einen Arztbesuch empfehlen. Denn die Daten eines eingebauten Mikrochips, der täglich Ihre Urinwerte an eine Medizindatenbank sendet, haben ergeben, dass ihre Nieren nicht richtig funktionieren.
Zukunftsmusik? Keinesfalls. Der Hersteller Vaku-Tech aus Eberswalde arbeitet bereits mit Wissenschaftlern der Universität Magdeburg an solch einem elektronischen Sensorsystem.
Ingenieure und Entwickler vernetzen das Internet zunehmend mit Maschinen. Die Möglichkeiten scheinen grenzenlos zu sein: Produktionsmaschinen bestellen den Nachschub direkt beim Zulieferer, der Chip in der Regenjacke regelt während des Winterspaziergangs die Heizung daheim.
manager magazin will die neue Internet-Ära mit gestalten. Zusammen mit dem Risikokapitalgeber Global Retail Partners (GRP) und weiteren Partnern startet jetzt die Gründungsinitiative "Beyond the Web". Auf der Webseite haben die Nutzer ab sofort die Chance, ein Unternehmen zu gründen. In einer öffentlichen Online-Diskussion können die Teilnehmer drei Geschäftsideen zur Marktreife führen - und dabei Gründungsteilhaber eines Start-ups werden. So funktioniert das Entrepreneur-Experiment:
Teilnahme und Ziel
Kostenlos mitmachen kann jeder. Vor allem Informatiker, Ingenieure, Physiker, Unternehmensberater und Studenten sind eingeladen, mit ihren Fachkenntnissen ein Geschäftsmodell für die Ära nach dem World Wide Web zu entwickeln.
Gründungsideen
Zur Auswahl stehen die Bereiche Logistik/Fabrikation, Medizintechnik und Home Entertainment. Für diese Gebiete sollen die Teilnehmer "Beyond the Web"-Technologien entwickeln, weil sie nach Meinung der Projektpartner die besten Chancen für ein neues Unternehmen bieten.
Diskussion
Spezialisten aller Fachrichtungen können sich für eines oder mehrere der drei Themenfelder entscheiden. Diskutiert wird in öffentlichen Online-Foren.
Start-up-Workshop
Nach acht Wochen werden die Geschäftsideen mit den erfolgversprechendsten Ansätzen von Experten der Projektpartner ausgewählt. Alle Teilnehmer, die substanzielle Beiträge zu den jeweiligen Konzepten geleistet haben, werden zu einem eintägigen Workshop eingeladen.
Unternehmensgründung
Nach dem Workshop können die Teilnehmer ein Gründungsteam formen. Niemand weiß heute, ob das wirklich klappt. Die Erfolgschancen für ein solches Start-up sind jedenfalls sehr gut.
Die Teilnehmer können ein hochkarätiges Expertennetzwerk untereinander und zu den Projektpartnern knüpfen. Hierzu zählen das Unternehmer-Netzwerk Garage.com, der Inkubator Venturepark, der Risikokapitalgeber GRP, die Deutsche Bank, die Managementberater A. T. Kearney, die Teambuilding-Experten von BrainsToVentures sowie managermagazin und verschiedene Entrepreneurship-Einrichtungen.
Der Clou für Teilnehmer, die nicht direkt mit gründen: Entsteht ein Unternehmen, werden die Gründer 95 Prozent der Anteile selbst halten und 5 Prozent an jene Teilnehmer abgeben, die mit ihren Ideen maßgeblich zur Gründung beigetragen haben.
Jochen Eversmeier