

Uhrenmesse "Watches & Wonders" Das sind die neuen Luxusuhren 2023

Freigeist: Unabhängigkeit garantiert mehr Innovationen – nach diesem Motto agiert Ulysse Nardin. Inspiriert von Tarnkappenbombern, legt die eigenständige Manufaktur den modern gestalteten "Blast Tourbillon Blue & Gold" vor. Eine wahre Materialschlacht aus blauem PVD, beschichtetem Titan, satiniertem Roségold verteilt sich hier auf 45 Millimeter Diagonale. Dazu ein automatisches Hightechkaliber, komplett skelettiert, mit Tourbillon und Siliziumkomponenten. Sie bieten Vorteile: stolze drei Tage Gangreserve und weniger Revision. 68.000 Euro.

Revival: Cartiers "Tank" zählt zu den bedeutendsten Ikonen der Uhrengeschichte. Für General John Pershing 1917 im Look von Panzerketten entworfen, geadelt durch berühmte Träger wie Andy Warhol und Lady Di, verbindet sie Eleganz mit Alltagstauglichkeit. Dank rechteckiger Form lässt sie Handgelenke sogar schlanker wirken. Die "Tank Francaise" erfährt ein Update. Markante Konturen und anschmiegsamer Tragekomfort in drei Größen für Damen und Herren: mit Quarz oder Automatik, in Edelstahl oder Gelbgold, mit und ohne Diamantdekor. Ab 3700 Euro.

Casual luxury: Statt Pomp und Verschwendung mehr Authentizität und Kompetenz – für diesen Zeitgeist steht momentan Hermès. Die Erfolgslinie "H08" wird zur Watches & Wonders um eine Bicolor-Variante aus Roségold und schwarz beschichtetem Titan erweitert. Kompetenz garantiert die eigene Schweizer Uhrenmanufaktur, wo das Automatikwerk gefertigt wird. Auch beim Gehäuse wurde mitgedacht: Angenehm tragbare 39 auf 39 Millimeter misst seine abgerundete Kissenform und entpuppt sich als idealer Alltagsbegleiter – im Business und in der Freizeit. 16.000 Euro.

No. 5: Coco Chanel trug in ihrem Atelier stets ein Nadelkissen am Handgelenk. Daran erinnert das Modehaus jetzt mit fünf Damenuhren im XL-Format. Mit 55 Millimetern Diagonale ein Vielfaches opulenter als Herrenuhren, dienen sie als Bühne für die Handwerkskünste des Maisons: Florale Stickereien, typische Tweedmuster, Perlen, Diamanten und Goldketten, sogar eine Schere – all das findet sich in Miniatur auf den Ziffernblättern. Mit Quarzwerk, umrahmt von Gelbgold wird jede "Mademoiselle Privé Piqué-Aiguilles" nur 20-mal gefertigt. Immerhin 175.000 bis 250.000 Euro.

Wohltäter: Uhren, deren Erlös an wohltätige Zwecke geht, stehen in der Gunst junger Uhrenfans hoch im Kurs. Hublot lanciert schon seit Jahren solche Sondereditionen. Dieses Mal den Flyback-Chronografen "Big Bang Unico SORAI" zum Wohle der Tierrettung "Save Our Rhino Africa India". Das Gehäuse aus nashorngrauer Keramik, das Camouflage-Armband in den Farben von Sonnenaufgängen, wobei sich dank One-Click-System das Band schnell gegen eines aus grauem Textil tauschen lässt. Samt manufaktureigenem Automatikwerk, nur 100 Exemplare zu je 25.200 Euro.

Vollgas: Uhren und Rennsport – das funktioniert immer. Vor allem, wenn rasante Chronografen in neuen Trendfarben vorfahren, wie die "Defy Extrem E" von Zenith: Vier Chronografen, deren Zeiger das Zifferblatt in einer Sekunde umkreisen und bis zu 1/100-Sekunde präzise messen. Motorisiert mit einem 5-Hz-Automatikwerk, verbaut in einem 45 Millimeter messenden Carbon- und Titangehäuse. Dazu zählt auch ein Wechselsystem für Armbänder, die aus recycelten Continental-Cross-Contact-Reifen bestehen. Die vier Sammlermodelle sind je 20-mal für 26.500 Euro zu ergattern.

Hoch hinaus: Mit der "Connected E4 Sport Edition" poliert Tag Heuer seine Smartwatch-Linie auf. Die 45-Millimeter-Versionen aus schwarz beschichtetem Titan mit kratzfester Keramiklünette wenden sich an Bergsport- und Lauffans. Dank eines Softwareupdates sind inzwischen auch ein Barometer und mehr Trainingsdatenanalysen integriert. Mitgedacht hat man auch beim neuen Kautschukband mit atmungsaktiver Netzstruktur. Einsatzbereit für 2500 Euro.

Weltpremiere: Roger Dubuis ist legendär für Extravaganzen. Doch bei der neuen "Excalibur Blacklight Spin-Stone Monobalancier" staunen selbst Uhre-Nerds über den Hinguckereffekt: synthetische Saphire, die unter UV-Licht farbig fluoreszieren – eine patentierte Weltneuheit. Gefasst sind die selbst leuchtenden Edelsteine im Gehäuse aus Eon-Gold sowie in dem skelettierten Automatikwerk, das sogar das Genfer Siegel trägt. Zudem wurde die Laufleistung auf 72 Stunden gesteigert. Nur 28 Exemplare. Auch beim Preis muss man zweimal hingucken: 168.000 Euro.

Upperclass-Faktotum: Audemars Piguet greift in die Vollen: Minutenrepetition, eine Grande und Petite Sonnerie, ein Tourbillon sowie Flyback- und Doppelzeiger-Chronograf, hinzu kommt ein ewiger Kalender mit Großdatum, Wochentag, Monat, Jahr, Mondphase und astronomischem Mond – insgesamt 40 Funktionen offeriert die "Code 11.59 Ultra-Complication Universelle RD #4". Und für den Subwoofer-Effekt sorgt ein doppelter Gehäuseboden. All das braucht Platz: Das 42-Millimeter-Weißgoldgehäuse ist immerhin 15,5 Millimeter stark. Sieben Jahre tüftelte man an dem automatischen Wunderwerk aus über 1100 Komponenten, und das kostet – ca. 1.760.000 Euro.

Pop-Art: Wempe Glashütte verwandelt seine Dress-Watch zum Fashion-Statement. Ob feuerrot, aquamarinblau oder smaragdgrün, kräftige Farben frischen die sportive "Iron Walker Automatik" auf. Für Perfektionisten gibt es weitere Extras: ein Automatikkaliber mit 56 Stunden Laufzeit, einen Sekundenstopp, eine Chronometer-Zertifizierung, und die Datumsanzeige zeigt sich sogar Ton in Ton mit dem Zifferblatt. Die selbstbewussten Edelstahlmodelle mit 40 sowie 36 Millimetern Durchmesser sind für Damen und Herren kompatibel, vor allem preisfair kalkuliert: ab 2745 Euro.

Young Timer: Als neues Teammitglied wird das Modell "Ford Thunderbird" in Breitlings Sammlerserie "Top Time Classic Cars Kollektion" aufgenommen. Mit mehr PS und getunt dank des manufaktureigenen Chronografenkalibers samt Automatik, hält er ohne Tankstopp 70 Stunden durch. Tiefe Einblicke in den Motor erlaubt ein Saphirglasboden, statt TÜV-Plakette gibt es ein COSC-Chronometer-Zertifikat und sogar eine Fünf-Jahres-Garantie. Angeschnallt wird der lässige Edelstahlbolide mit einem knallroten Lederarmband. Startklar für 5500 Euro.

Zeitschmeichler: Uhren mit Mondphasen können schnell prätentiös wirken. Erst recht, wenn sie aus Gelbgold bestehen. Mühle-Glashütte jedoch gelingt es mit der "Teutonia IV Mondphase Gold" eine dezente Dress Watch mit dieser Funktion samt Datum zu fertigen. Für den klaren Look und die gute Ablesbarkeit sorgen das mattschwarze Zifferblatt, die mattgoldene Mondscheibe sowie die schlanken Gold-Indizes und -Zeiger. Das Automatikwerk erlaubt auch einen Sekundenstopp und Datum-Schnellkorrektur. 100 Exemplare zu je 11.800 Euro.

Understatement: Tutima, sonst bekannt für robuste Einsatzuhren auch für die Bundeswehr, präsentiert dieses Jahr eine diskrete Dress Watch. Jedoch besitzt die "Patria GMT" eine Zusatzfunktion, die man zuerst kaum vermutet – eine zweite Zeitzone wurde dezent bei 6 Uhr mit einem separaten Totalisator platziert. Antrieb leistet ein Handaufzugskaliber samt 65 Stunden Gangreserve. Anzusehen durch einen Saphirglasboden und gehüllt in ein Edelstahlgehäuse. 9300 Euro.

Liaison: Girard-Perregaux entwarf gemeinsam mit Aston Martin einen unzerstörbaren Sportwagen fürs Handgelenk. Bei der "Laureato Green Ceramic Aston Martin Edition" wurde Hightechkeramik beim Gehäuse und Armband verbaut, das nicht nur sehr leicht und kratzresistent ist, sondern auch den ansagten monochromen Look in Racing-Green erlaubt. Sogar das berühmte Rautenmuster gesteppter Ledersitze ziert das Zifferblatt, dahinter arbeitet ein Manufakturwerk mit Automatik. In zwei Größen: 38 Millimeter mit 188 Exemplaren, 42 Millimeter mit 388 Stück. Ab 25.000 Euro.

Dolce Vita zelebriert Bulgari. Mit floralen Zeitmessern erweitert der römische Juwelier seine Damenlinie "Diva's Dream". Zugleich greift er Dekore von eigenen Puderdosen aus den 1950er Jahren auf. Der Clou: Die Blütenblätter, die das 33 Millimeter zarte Roségoldgehäuse umkreisen, sind beweglich, wozu je Modell 81 Diamanten verarbeitet wurden. Bereichert werden sie mit blauen Topazen und Tanzaniten, rosé-violetten Amethysten und Turmalinen oder roten Rubinen. Mit Quarzwerk, ca. 42.000 Euro.

Frauenversteher: Richard Mille, berüchtigt für testosterongesteuerte Modelle zu Oligarchenpreisen, huldigt den Damen. Die "RM 07-04 Automatic Sport", als erste feminine Sportuhrenlinie der Marke, setzt auf farbenfrohe Effekte. Gefertigt aus TPT-Carbon oder -Quarz mit Titaneinlagen, sind die Gehäuse ultrarobust und nur zierliche 29 Millimeter lang. Sogar ein neues Automatikwerk wurde konstruiert. Ein weiterer Vorteil: Inklusive Armband wiegt das Ausnahmeobjekt minimale 36 Gramm. Umso gewichtiger der Preis: 200.000 Euro.

Big and Bold: In die Ralley um Edelstahlmodelle im Seventies-Look steigt auch Tissot ein. Mehr noch. Die Marke verleiht der neuen "PRX Chronograf Panda Silver-Blue" sogar ein automatisches Valjoux-Kaliber und ein stylisches Panda-Zifferblatt mit blauen Totalisatoren auf gebürstetem Stahl. Hinter den 42 Millimetern Durchmesser stecken zudem 60 Stunden Gangautonomie, ein Saphirglasboden und ein fast unschlagbarer Preis: 1995 Euro.
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